Weihnachtsgeld 2010: Große Unterschiede in den Branchen

Das tarifliche Weihnachtsgeld 2010 wird stark von der Branche beeinflusst. Während es in einigen Zweigen stagniert, steigt es z. B. in der Stahlindustrie um etwa 5,7 Prozent.

Nach einer Untersuchung der Hans Böckler Stiftung ist das Weihnachtsgeld 2010 stark von der Branche abhängig. Während es in sieben von 23 untersuchten Branchen keine Steigerung beim Weihnachtsgeld 2010 gibt, steigt die tarifliche Jahressonderzahlung für Mitarbeiter in der Stahlindustrie um 5,7 Prozent.

Kein Zuwachs beim Weihnachtsgeld 2010 in folgenden Branchen
In sieben von 23 untersuchten Branchen gibt es beim tariflichen Weihnachtsgeld 2010 keine Steigerung.

Das tarifliche Weihnachtsgeld 2010 steigt gegenüber dem Vorjahr weder in der chemischen Industrie, der Metallindustrie, dem Bankgewerbe noch im Hotel- und Gaststättengewerbe. Auch in der Landwirtschaft, im Steinkohlenbergbau oder im Groß- und Außenhandel wird diese tarifliche Sonderzahlung gegenüber dem Vorjahr nicht steigen.

In anderen Branchen variiert das Weihnachtsgeld 2010 stark
In den anderen von der Hans Böckler Stiftung untersuchten Bereichen liegt der Zuwachs beim Weihnachtsgeld 2010 zwischen 1,2 Prozent (öffentlicher Dienst) und 5,7 Prozent (Stahlindustrie).

Bei einer mittleren Vergütungsgruppe bekommen die Mitarbeiter gegenüber dem Vorjahr daher zwischen 10,00 und 128,00 Euro mehr an Weihnachtsgeld. Dr. Reinhard Bispinck stellt als Leiter des WSI-Tarifarchivs diesbezüglich fest, dass insbesondere dort, wo die Tarifabschlüsse während der Wirtschaftskrise abgeschlossen wurden, das Weihnachtsgeld gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben ist.

In diesen Branchen steigt das Weihnachtsgeld 2010 stark an
Mitarbeiter, die in der Stahlindustrie beschäftigt sind, bekommen ein gegenüber dem Vorjahr hohes Weihnachtsgeld. Gegenüber dem Vorjahr steigt es um etwa 5,7 Prozent.

In anderen Branchen steigt das tarifliche Weihnachtsgeld 2010 gegenüber dem Vorjahr um folgende Beiträge an:

  • Nach der Untersuchung der Hans Böckler Stiftung steigt das tarifliche Weihnachtsgeld 2010 im öffentlichen Dienst um etwa 1,2 Prozent. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das Urlaubs- und Weihnachtsgeld bereits seit einiger Zeit zu einer Jahressonderzahlung zusammengefasst wurde. Diese steigt in der mittleren Entgeltgruppe um 26 Euro (1,2 Prozent) auf 2.158 Euro.
  • Im Bauhauptgewerbe (West) klettert das Weihnachtsgeld 2010 nach den Untersuchungen der Hans Böckler Stiftung in der mittleren Lohngruppe um 31 Euro (2,3 Prozent) auf 1.380 Euro.
  • Das Weihnachtsgeld 2010 steigt bei der Deutschen Bahn AG um 40 auf 2018 Euro (2,0 Prozent).
  • Im Einzelhandel NRW beträgt der Anstieg beim tariflichen Weihnachtsgeld etwa 1,5 Prozent.
  • Im Versicherungsgewerbe erhält ein Angestellter in der mittleren Entgeltgruppe mit 2.050 Euro ein um etwa 50 Euro erhöhtes Weihnachtsgeld. Der Anstieg entspricht etwa 2,5 Prozent.
  • Das Weihnachtsgeld 2010 steigt in der Textilindustrie Westfalen und Osnabrück in der mittleren Lohngruppe um 68 Euro auf 1.912 Euro. Dies entspricht einem Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Viele Tarifverträge sehen ein tarifliches Weihnachtsgeld vor
Nach den Recherchen des WSI-Tarifarchivs sehen in den meisten Wirtschaftszweigen die geltenden Tarifverträge ein Weihnachtsgeld vor. Wie hoch das tarifliche Weihnachtsgeld 2010 tatsächlich in den verschiedenen Branchen sein wird, können Sie direkt in der Untersuchung zum Weihnachtsgeld 2010 nachlesen.