Ausbildungszeugnis: Beurteilung von Leistung und Sozialverhalten (Teil 3)

Im Ausbildungszeugnis werden die dem Berufsbild typischen inhaltlichen Schwerpunkte der Ausbildung beschrieben und in welchen Abteilungen der Auszubildende welche Tätigkeiten kennengelernt hat (Ausbildungsumfang). Seine Leistungen und sein Sozialverhalten werden beurteilt.

Die Schwerpunkte der Ausbildung ergeben sich aus den betrieblichen Ausbildungsinhalten, die im Ausbildungsvertrag festgehalten sind. Die vom Auszubildenden auszuführenden Aufgaben (Ausbildungsinhalte) müssen klar und umfassend beschrieben sein.

Wenn die zu absolvierenden Ausbildungsbereiche (Abteilungen) mit erwähnt werden, können sich spätere Arbeitgeber ein eindeutigeres Bild über ausgeführte Tätigkeiten, erlernte Fähigkeiten und Erfahrungen machen. Die Aufgaben können in Stichworten aufgelistet werden, das erhöht die Lesbarkeit und garantiert einen rascheren Überblick.

Beurteilung von Leistung und Sozialverhalten im Ausbildungszeugnis
Hier gibt es sinnvolle Kriterien, die ein informatives Ausbildungszeugnis gewährleisten. Schreiben Sie informativ und differenziert über:

  • erworbene fachliche Qualifikationen:
  • Berufsspezifisches Fachwissen und Fachkönnen
  • Fremdsprache, EDV- und Softwarekenntnisse
  • Schriftliches und verbales Ausdrucksvermögen

Erwähnen Sie, wenn sich Ihr Azubi zusätzlich durch den Besuch von Seminaren weitergebildet hat, um sich außer den geforderten Fachkenntnissenn zu spezialisieren, weil er seine besondere Affinität zu einem Arbeitsthema entdeckt hat.

Leistungen und Fähigkeiten:

  • Arbeitsweise (selbstständig, sorgfältig, gewissenhaft, effizient)
  • Arbeitsbereitschaft, Motivation, Wollen (engagiert, interessiert, zielorientiert)
  • Arbeitsbefähigung, Können (ausdauernd, konzentriert, lernwillig)
  • Arbeitsergebnisse (Ziele erreicht, Ergebnisse und deren Nutzen)
  • Besondere Fähigkeiten und Kenntnisse (geistige, kreative, pädagogische)
  • besondere, außergewöhnliche Erfolge, die nicht zu erwarten waren
  • Kooperation, Kommunikation, Persönlichkeitsmerkmale, Empathie, Veränderungsbereitschaft

Erwähnen Sie, wenn Ihr Azubi sehr engagiert in einem Projekt mitgearbeitet hat, eigene Vorschläge einbrachte und sich aktiv an der Ergebnispräsentation beteiligte.

Sozialverhalten/Führung:

  • zu Vorgesetzen und Kollegen
  • zu Kunden, Besuchern und Geschäftspartnern

Gehen Sie auch auf individuelle Eigenschaften des zu beurteilenden Auszubildenden ein. Zum Beispiel auf typische Persönlichkeitsmerkmale, die den Zeugnisempfänger von anderen Auszubildenden unterscheiden. Dabei geht es nicht um die Frage der Bewertung von Charaktereigenschaften, sondern darum, was die Person individuell ausmacht: humorvoll, temperamentvoll, souverän, optimistisch, zuversichtlich, begeistert usw.

Wichtig ist, das Ausbildungszeugnis muss wahr und wohlwollend sein. Es darf die berufliche Zukunft des Zeugnisempfängers nicht erschweren, soll aber für zukünftige Arbeitgeber ehrliche Informationen enthalten. Einmalige Vorfälle werden nicht erwähnt, sofern sie untypisch für die Führung und Leistungen des Beurteilten sind.

Wer ein unrichtiges Ausbildungszeugnis erstellt, haftet einem späteren Arbeitgeber für den Schaden, der daraus entstehen kann, wenn er den Auszubildenden im Vertrauen auf die Richtigkeit des Zeugnisses einstellt.

Quelle: Ausbildungszeugnisse richtig schreiben, Westdeutscher Handwerkskammertag; geben Sie unter Aus- und Weiterbildung in der Suchmaske "Ausbildungszeugnis“ ein.