So funktioniert der Arbeitsschutz am Flughafen

Arbeitsschutz und Sicherheit haben auf einem Flughafen höchste Priorität. Neben der Sicherheit der Passagiere ist gleichzeitig auch die Sicherheit des Personals am Flughafen enorm wichtig. Worauf es beim Betrieb eines Flughafens in Punkto Arbeitsschutz ankommt, das erfahren Sie hier.

Laut der Liste World Airports gibt es allein in Deutschland über 592 Flughäfen. In Europa sind es laut dieser Liste 3029 Flughäfen. Die größten laut Passagieraufkommen sind davon in London Heathrow, gefolgt von Paris Charles de Gaulle und an dritter Stelle ist Frankfurt Rhein-Main. Der weltweit größte Flughafen gemessen am Passagieraufkommen befindet sich in den USA in Atlanta mit 89,379,287 Passagieren pro Jahr.

Ein Verkehrsflughafen ist ein riesiger künstlicher Organismus, bei dem alles reibungsfrei laufen muss. Sobald sich ein kritischer Vorfall ereignet, muss sofort agiert werden, um einen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten. Das bedeutet auch eine besondere Herausforderung für den Arbeitsschutz.

Wie in jedem Industriebetrieb oder Gewerbebetrieb gibt es auch auf einem Flughafen einen Arbeitsschutzbeauftragten. Bei Flughäfen ab einer bestimmten Größe sogar eine ganze Sicherheitsabteilung.

Arbeitsschuhe versus Design und Ästhetik

Wo sind die Kerngebiete für den Arbeitsschutz auf einem Flughafen? Der Arbeitsschutz beginnt dort, wo Sie es eigentlich nicht vermuten würden. Nämlich bereits am Check-In-Schalter. Zumeist sind es weibliche Personen mit Stöckelschuhen, die Ihnen die Bordkarte ausdrucken und Ihr Reisegepäck entgegennehmen. Stöckelschuhe können bereits eine erste Hürde für den Arbeitsschutz sein.

Der ergonomische Arbeitsplatz

Ergonomie ist am Check-In-Schalter besonders wichtig. Durch die Aufnahme des Gepäcks kann es zu einseitigen Belastungen des Körpers kommen. Zusätzlich sind Stolperfallen am Check-In Schalter buchstäblich aus dem Weg zu räumen.

Elektrosmog

Grundsätzlich ist das gesamte Flughafenpersonal einem Elektrosmog ausgesetzt. Überall gibt es Bildschirme und Monitore. Außerdem Drucker, Automaten, Funkverkehr, Wireless Lan und vieles mehr verursachen einen Elektrosmog-Cocktail. Deshalb dürfen aufgrund einer Vereinbarung mit dem "Airline Operator Comitee" nur mehr spezielle Monitore am Flughafen eingesetzt werden.

Heben und Befördern von Lasten

Die Sicherheit ist auch auf dem Vorfeld sehr hoch. Jährliche Sicherheitsunterweisungen des Bodenpersonals müssen durchgeführt werden. Bei den Flugzeugabfertigern steht das ergonomische Heben und Befördern von Lasten und die richtige Hantierung mit den Bedienelementen am Flugzeug im Vordergrund.

Gehörschutz

Das Tragen von Gehörschutz ist sehr wichtig. Zwar werden die Flugzeugtriebwerke immer leiser gebaut, jedoch ist der permanente Lärm eine große Belastung der Arbeitnehmer am Flughafen.

Kein Alkohol

Absolutes Alkoholverbot ist bei den Mitarbeitern am Flughafen die höchste Priorität. Bereits ab 0,1 Promille gibt es für den betreffenden Mitarbeiter eine unbezahlte Tagesfreistellung. Dabei muss auch der Mitarbeiter den Restalkohol vom Vortag berücksichtigen.

Hohe Strahlenbelastung am Boden

Weiter geht’s zur Personenkontrolle. Hier werden sowohl Mitarbeiter als auch Passagiere durch Röntgenstrahlung belastet. Natürlich sind die Mitarbeiter der Personenkontrolle einer weit höheren Strahlung ausgesetzt. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen müssen durchgeführt werden.

Psychische Belastungen

Zusätzlich zum technischen und persönlichem Arbeitsschutz am Flughafen muss noch die Psyche beleuchtet werden. Die psychische Belastung des Flughafenpersonals ist oft sehr groß. Auf einem Flughafen geht es immer hektisch zu und viele Passagiere sind nervös. Das kann auch zu einer nervlichen Anspannung des Flughafenpersonals führen. Diese Faktoren müssen auch in die Gefährdungsbeurteilung am Flughafen mit einfließen und entsprechende vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden.