Vielfach bleibt es vorerst unbemerkt, wenn sich an einem Arbeitsplatz ein Mitarbeiter nicht ganz wohl fühlt. Meistens merkt er es nicht einmal selbst. Es beginnt sehr schleichend. Erst mit der Zeit machen sich die ersten Symptome bemerkbar:
- Niedergeschlagenheit
- Müdigkeit
- Nervosität
- Reizbarkeit
- Depression
Die Belastung zieht der Betroffene meistens eine Zeit lang mit sich herum, bis es nicht mehr geht. Erst dann wird ein Kollege oder Vorgesetzter davon verständigt.
In einer so fortschrittlichen Gesellschaft wie bei uns in Europa müsste das eigentlich nicht mehr sein. Es gibt zahlreiche Arbeitsschutzgesetze, Regelungen, Verordnungen und Richtlinien, die die Belastung an Arbeitsplätzen bei gleichbleibender Produktivität eigentlich entschärfen müssten. Die Praxis hat gezeigt, dass dem leider nicht so ist.
Um eine psychische Belastung am Arbeitsplatz feststellen zu können, gibt es eine Reihe von praxiserprobten Testmethoden:
Einfache Checklisten zu Erfassung der Arbeitssituation
Diese dienen der Einschätzung der Arbeitssituation, Grobanalyse und Einschätzung der ersten Wirkungsfaktoren.
Schriftliche anonyme Fragebögen
Die Beurteilung der Belastung erfolgt durch den Arbeitnehmer selbst. Das sind Tests, bei denen man die Bewertung aufgrund eines Punktesystems durchführen kann.
Mündliche Befragung in Interviews mit Einzelnen oder in Gruppen
Die Beurteilung der Belastung erfolgt durch den oder die Befragten selbst. Hier werden die Zusammenhänge und Ursachen im Gespräch ermittelt. Es können sofort Lösungen und Abhilfemaßnahmen erarbeitet werden.
So führen Sie eine Gefährdungsbeurteilung gegen psychische Belastungen praktisch durch:
Schritt 1: Planen Sie Ihre Vorgehensweise mit der geeigneten Testmethode
Schritt 2: Führen Sie die Analyse alleine oder mit Ihrem Analyseteam aus
Schritt 3: Bewerten Sie die Risiken aus dem Ergebnis der Analyse und legen Sie Ziele fest
Schritt 4: Finden Sie geeignete Maßnahmen und beziehen Sie auch Experten mit ein
Schritt 5: Planen Sie die Umsetzung der geeigneten Maßnahmen
Schritt 6: Führen Sie die Maßnahmen gegen psychische Belastungen am Arbeitsplatz ein
Schritt 7: Kontrollieren Sie die Wirksamkeit der Maßnahmen und dokumentieren Sie diese
Weiterführende Links:
- Prävention: Der Impulstest
- GUV-Information der Unfallkassen GUV-I 8766: Psychische Belastungen – Checklisten für den Einstieg
- DIN ISO EN 10075: Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung