So vermeiden Sie Füllwörter in selbst verfassten Texten

Ein Text muss interessant sein, um gelesen zu werden. Eine gut recherchierte, lebendige und straffe Schreibweise verhilft Ihnen zu zufriedenen Lesern. Das gilt für Pressetexte genauso wie für E-Mails im Büro oder Schreiben an Kunden und Geschäftspartner. Bringen Sie konzentriert auf den Punkt, was Sie sagen wollen. Vermeiden Sie, wo immer es geht, unnütze Füllwörter und andere überflüssige Informationen. Hier finden Sie einen Übungstext, der Ihnen hilft, überflüssige Wörter künftig zu entlarven.

Niemand hat es gern, wenn sein Gegenüber um den heißen Brei herumredet. "Komm endlich zur Sache", hört man dann oft. Das gilt fürs Zuhören, aber auch fürs Lesen. Man möchte Fakten wissen und/oder gut unterhalten werden.

Versuchen Sie, schon beim Schreiben eines ersten Entwurfs überflüssige Füllwörter zu vermeiden. Je bewusster Sie das üben, um so mehr wird es Ihnen in Fleisch und Blut übergehen. Beachten Sie aber auch, dass manche Füllwörter einen Text locker und lebendig erscheinen lassen. Wie bei den Adjektiven so ist es auch hier: die kleinen Wörter müssen angebracht sein; ein Übermaß ist immer schlecht.

So üben Sie:

  1. Schreiben Sie einen beliebigen Text zu einem Thema, das Ihnen liegt. Er sollte nicht zu kurz sein, also mindestens eine halbe Seite lang, Schriftgrad 12. Wählen Sie einen Bericht über ein Ereignis oder formulieren Sie den Beginn eines persönlichen Briefes, in dem Sie von der Familie erzählen.
  2. Dann markieren Sie mit der Markierfunktion Ihres Computers alle Füllwörter. Kopieren Sie den Text. Entfernen Sie in der Kopie alle markierten Wörter. Vergleichen Sie dann beide Texte, indem Sie sie sich selbst laut vorlesen.

Fragen Sie sich selbst: Fehlt dem zweiten Text etwas? Welcher Text klingt flüssiger und spannender? Wägen Sie immer ab, ob ein Füllwort dem Text einen neuen Sinn oder eine klarere Aussage gibt, die er ohne diesen Begriff nicht hätte.

Beispieltext

Versuchen Sie bitte, mit diesem Beispieltext Ihre Sensibilität für überflüssige Wörter zu überprüfen:

Liebe Mama!

Es wird ja nun wirklich Zeit, dass ich mich endlich wieder einmal melde. Wahrscheinlich hast du dich schon richtig geärgert, weil du so lange nichts mehr von mir gehört hast. Das tut mir wirklich Leid.

Aber du weißt ja, wie das immer so ist. Ich meine es auf keinen Fall böse, aber es fehlt mir eben oft genügend Zeit für alles. Uns allen geht es ziemlich gut. Fred sagt, ich soll dich unbedingt grüßen. Er will dich besuchen, sowie er endlich wieder einmal bei dir in der Nähe ist, wahrscheinlich irgendwann in der nächsten Woche.

Unsere Anja ist völlig begeistert von dem neuen Smartphone, das du ihr ja letzte Woche zum Geburtstag geschickt hast. Sie wird dir bestimmt irgendwann noch selbst schreiben, hoffe ich jedenfalls. Tom büffelt schon wieder seit Stunden für seine Mathearbeit, dafür muss er ja immer eine ganze Menge tun. Ihm raucht bestimmt schon der Kopf, aber ich habe ihm extra vorher gesagt, dass er heute nicht zum Training darf, wenn er das mit den Binomischen Formeln nicht endlich kapiert hat.

Na ja, er beschwert sich dauernd, dass ich viel zu streng bin. Bei mir im Büro habe ich zur Zeit leider ziemlich viel Langeweile, weil mein Chef mal wieder auf Dienstreise ist. … (Und so weiter.)

Haben Sie alle Füllwörter gefunden? Dann vergleichen Sie sie mit der Lösung. Achtung: doppelt vorkommende Füllwörter werden nur einmal erwähnt.

Überflüssige Füllwörter

  • ja
  • nun
  • wirklich
  • endlich
  • wieder einmal
  • wahrscheinlich
  • schon
  • richtig
  • so
  • immer so
  • auf keinen Fall
  • eben oft
  • für alles
  • ziemlich
  • unbedingt
  • irgendwann
  • völlig
  • selbst
  • jedenfalls
  • bestimmt
  • noch
  • schon wieder
  • ja immer
  • ganze
  • extra
  • endlich
  • na ja
  • dauernd
  • bei mir
  • leider
  • ziemlich viel
  • mal wieder