Knigge Selbstvorstellung: So machen Sie alles richtig

Eine gelungene Selbstvorstellung bei Tagungen und Empfängen kann schnell das Eis in einer Gruppe brechen. Doch viele tun sich damit schwer und warten erst einmal ab. Schade, denn sie verschenken damit leicht zu erreichende Sympathie- und Kompetenzpunkte. Lesen Sie, wie Sie mit einer kurzen Selbstvorstellung ganz leicht punkten.

Kennen Sie das? Sie nehmen an einer Tagung teil und alle Gäste strömen in den Pausenbereich. Da Sie niemanden kennen, schlendern Sie erst einmal herum. Sie beschließen, sich einer Gruppe an einem der Stehtische anzuschließen. Sie lächeln in die Runde, nicken dabei und murmeln leise ein „guten Tag“. Kurze Zeit später erweitert sich die Gruppe um einen weiteren Teilnehmer. Der lächelt ebenfalls in die Gruppe, grüßt ebenso wie Sie und stellt sich noch mit seinem Namen vor.

Jetzt kommen Sie ins Grübeln: Hat bei Ihnen etwas gefehlt oder hat der Neuankömmling „ganz schön dick aufgetragen“? Hier ist, wie auch in anderen Situationen, in denen Sie sich selbst vorstellen, das passende Vorgehen und die gute Formulierung gefragt. Lesen Sie dazu auch den Profitipp der Imageberaterin Katrin Seifert.

Warum Sie nicht einfach schweigen sollten

Überlegen Sie einen Moment zu dem eingangs beschriebenen Beispiel: Wie wirken Menschen auf Sie, die nur schweigend in einer Runde stehen? Wirkt das auf Sie ansprechend oder sympathisch? Haben Sie wiederum Lust, den anderen anzusprechen? Wahrscheinlich eher nicht. Deshalb empfiehlt sich bei solchen Pausensituationen oder auch bei Stehempfängen, sich selbst vorzustellen, wenn Sie sich einer Gruppe anschließen. Das entkrampft und bringt alle schneller miteinander ins Gespräch.

Damit Sie nicht einfach „dazwischen plappern“ noch ein Tipp von mir: Achten Sie auf die Person, die gerade spricht und wahrscheinlich von allen angesehen wird. Bei der ersten Atempause sagen Sie eine Nuance leiser als diese Person: „Guten Tag, ich bin …“. Schauen Sie dabei diese Person an, kurzer Blickkontakt in die Runde und schauen sich dann erneut abwartend auf den Sprecher. So signalisieren Sie, dass Sie als „Neuer“ nicht gleich das Wort ergreifen wollen und dass das Gespräch fortgesetzt werden soll.

Bei Tischkarten müssen Sie nichts sagen. Oder?

Selbst wenn Sie beispielsweise bei einem Empfang an einem Tisch sitzen, sollten Sie sich ebenfalls selber vorstellen. Das erleichtert übrigens auch den Small Talk und Sie kommen schneller miteinander ins Gespräch. Bei Tagungen und Kongressen sind oft Tischkarten oder Namensschilder vorhanden. Trotzdem beweisen Sie auch hier guten Stil, wenn Sie sich kurz mit Ihrem Gegenüber bekannt machen.

Der Profi erklärt’s: So stellen Sie sich selber vor

Die Formulierung „Gestatten Sie, mein Name ist …“ klingt hölzern und antiquiert. Streichen Sie Sie ersatzlos! „Mein Name ist …“ oder „Ich bin …“ sind zeitgemäß.

Als nächstes flechten Sie Ihren Namen und gegebenenfalls Ihre Funktion ein. Beim Namen stellen Sie sich am besten mit Vor- und Zunamen vor. Katrin Seifert, Trainerin für Persönlichkeit und Image, begründet das so:

„Der Vorname verschafft dem Gehirn Ihres Gegenübers eine Wahrnehmungspause, um Ihren Nachnamen richtig zu verstehen. Es wird auch persönlicher und dadurch wieder vertrauensfördernder. Im beruflichen Kontext hilft es oft, noch kurz vor seinem beruflichen Hintergrund mit zu nennen, z. B. Abteilungsleiter Personal. Dann können die anderen Sie schneller einordnen. Und Sicherheit schafft Vertrauen.“

Jetzt sind Sie dran – So stellen Sie sich stilvoll vor

Wenn Sie sich selbst und andere entkrampfen wollen, dann trauen Sie sich ruhig, sich beim nächsten Mal in typischen Situationen selbst vorzustellen. Egal ob bei Kongressen und Tagungen, bei einem Seminar bei einem Empfang oder einem Kongress: Stellen Sie sich Ihren Sitznachbarn kurz vor. Formulierungsvorschläge haben Sie jetzt und Sie können Sie sicherlich vorstellen, dass Sie mit solch einem Auftreten sowohl souverän als auch sympathisch wahrgenommen werden.

Gutes Gelingen!
Ihre Wera Nägler, Expertin für Büroorganisation

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