Aufschieberitis ade: Tipps und Tricks

Aufschieberitis führt oft dazu, dass die gleiche Aufgabe tagelang immer wieder verschoben wird. Doch das ist eine tägliche Kapitulation vor einem meist "winzig-kleinen Feind". Lesen Sie die Tipps und beenden Sie Ihr tägliches "Waterloo" im Büro.

Kennen Sie das? Sie nehmen Ihre Telefonliste zur Hand und finden dort als hartnäckigen Dauergast einen bestimmten Kunden vor. "Na, der hat bestimmt wieder was zu Meckern", denken Sie und Ihr unangenehmes Gefühl scheint das zu bestätigen. Lieber kümmern Sie sich um die Monatsstatistik. Doch halt! Denken Sie noch an die erste Zauberfrage, die ich Ihnen in Teil 1 vorgestellt habe?

Erste Frage: Was muss ich unterlassen? Antwort: Die Monatsstatistik.
Zweite Zauberfrage: Was wäre der erste, klitzekleine Minischritt zur Erledigung der eigentlichen Aufgabe? Antwort: Ich kläre erst einmal mit mir selbst, was ich bei dem Telefonat befürchte.

Der nächste Schritt könnte darin bestehen, den Kunden anzurufen und das Thema aktiv anzugehen, beispielsweise mit dem Hinweise: "Ich habe den Eindruck, dass Sie oft unzufrieden sind. Wenn Sie mir konkret sagen, womit Sie unzufrieden sind, kann ich sicher eine gute Lösung für Sie finden."

Aufschieberitis ade – ändern Sie Ihr Verhalten!
Die beiden vorgestellten Fragen sollen Ihnen helfen, Ihr Verhalten zu verändern. Und stattdessen in großen und manchmal eben auch nur in Minischritten neues Verhalten einzuüben. Besonders wichtig ist der Stopp bei dem ablenkenden Verhalten. Das ist der erste Schritt, dass Sie erkennen, dass Sie etwas unterlassen müssen.

Sorgen Sie für Unterbrecher wie Weggehen vom Schreibtisch oder den PC kurz herunterfahren oder kurz zur Toilette zu gehen. Machen Sie etwas Drastisches, Ungewohntes. So wird Ihr innerer Film oder ein fast zwanghaftes Verhalten unterbrochen. Dann ist der Weg frei, damit Sie mit der zweiten Frage in eine zielgerichtete Aktivität kommen, mit der Suche nach dem einen einzigen nächsten Schritt, den Sie machen könnten.

Fundgrube zur Aufschieberitis: Tipps 1 und 2
Die folgenden Tipps und Tricks aus der Literatur bilden eine Fundgrube zum Thema Aufschieberitis. Suchen Sie sich einen oder zwei Strategien heraus, die Sie ansprechen. Und probieren Sie diesen Tipp bei Ihrem nächsten "Anfall" von Aufschieberitis aus. 

Tipp 1: Konkrete Zahlen
Setzen Sie Ihrem "gefühlten" Aufwand an Zeit für die ungeliebte Aufgabe eine realistische Zeitangabe entgegen. Schätzen Sie, wie lange Sie für die Erledigung der Aufgabe benötigen werden. Notieren Sie diese Zeit. Meist ist die Zeitdauer zur Erledigung verblüffend kurz.

Tipp 2: Neuer "Starter" in den Tag
Erledigen Sie jeden Tag als allererste Aufgabe die unangenehmste Aufgabe zuerst. Meist dauert sie ja auch nicht lange. Sonst erledigen Sie einen Teilschritt. Mit dieser Strategie haben Sie gleich den dicksten Brocken des Tages bereits hinter sich. Das hat die Vorteile, dass Sie Ihren "inneren Schweinehund" überwunden haben und Sie brauchen kein schlechtes Gewissen mehr zu haben.

Weiter geht es im letzten Teil mit vier weiteren Tipps und Tricks aus meiner Fundgrube. Doch lassen Sie mich Ihnen vorher noch eine Frage stellen: Wie oft haben Sie ein schlechtes Gefühl oder schlechte Laune, weil Sie sich über sich selbst ärgern, dass Sie Aufschieben? Oft? Sehr oft? Dann überlegen Sie doch mal, wie gut Sie sich fühlen würden, wenn Sie Ihrer Aufschieberitis wirklich ein Schnippchen schlagen würden. Schauen Sie also gleich in die Fundgrube mit weiteren vier Tipps, vielleicht ist etwas für Sie dabei? 

Gutes Gelingen! 

Ihre Wera Nägler, Expertin für Büroorganisation