So helfen Sie Ihren Lesern beim Merken!

Die gute alte Eselsbrücke hilft beim Erinnern wichtiger Inhalte: Texte, wie wir sie seit Langem in uns tragen, wie Sprichwörter zum Beispiel. Alliteration ist eine Variante, mit deren Hilfe Ihre Botschaft vom Leser besser gemerkt wird:

Erinnern Sie Merk-Gedichte? Dies hier ist (gesungen) eine Art Ohrwurm: „“Wir Wiener Waschweiber würden weiße Wäsche waschen …“. Meine Tochter hat in (sehr) jungen Jahren das Lied immer wieder geträllert – und gesprochen. Sie sehen, es ist mir im Gedächtnis geblieben! Und an was in dieser Art erinnern Sie sich so? Was zu beweisen war: Gleichartiges hilft, gut gemerkt zu werden …

Alliteration in der Werbung für „Die Witwe“ …

… entdeckte ich auf Plakaten an Bahnhöfen: „Wie viel willst du wirklich wissen?“ wurde auf immerhin über 130 Großflächen-Plakaten und mehr als 300 Infoscreens per Außenwerbung verbreitet, verbunden mit Leseproben via DB usw. sowie Online- und SoM-Kampagnen: Die tun was, beim Rowohlt-Verlag (Wunderlich gehört dazu, das heraus gebende Label – ah, gleich noch ein „W“ 😉 …). Lassen Sie sich das „auf der Zunge zergehen“: 4x „Wi“ zum „Wi“ des Buch-Titels, gut gelungen, oder?

Limericks? Deutschland, deine Dichter …

Manchem wird anlässlich der EM in Frankreich der gute alte Limerick in den Sinn gekommen sein, angestoßen durch die Teilnahme beider irischer Länder: Alles, was durch Rhythmus leichter merkbar ist, nehmen wir mit Freude(n) auf. In den 1980-er Jahren ließ die Zigaretten-Marke Roth-Händle (Reemtsma) mit Limericks aufhorchen („There was an old man of Tobago …“). Auch dort wiederholen sich Begriffe und damit Anfangsbuchstaben.

Und Ende des 19. Jahrhunderts war es sogar angesagt, sich für Werbung der Dienste von Dichtern zu versichern: Frank Wedekind et al. verdienten ihre Brötchen damals auch mit Gedichten und Sprüchen für Unternehmen, etwa für Maggi als Werbeleiter und dann als freier Texte. Beispiel: „Vater, mein Vater! / Ich werde nicht Soldat, / Dieweil man bei der Infantrie / Nicht Maggi-Suppen hat! // Söhnchen, mein Söhnchen! / Kommst du erst zu den Truppen, / So ißt man dort auch längst nur Maggi’s / Fleischconservensuppen.“ Hmm, wer´s mag – jedoch andere Zeiten, andere … Dichter? Wie auch immer, Rhythmus wirkt!

Wählen Sie, auf welche Weise Sie um Ihre Kunden werben wollen!

„Pushing the Boundaries of Publishing“ titelt der Börsenverein des Deutschen Buchhandels wunderbar alliterierend für seine Initiative „Content shift“. Doch das kriegen Sie auch auf Deutsch hin, oder? Werden wir Marketeers doch gar häufig für „Denglish“ geschimpft … Anders allerdings, wenn Sie international tätig sind, wie im genannten Feld der Verband der Verlage und Buchhändler: Wählen Sie also 1. Die Sprache und 2. Die Form Ihrer Headlines und Kurztexte, passend zu Ihnen und passend zu den Empfängern Ihrer Botschaft!

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