Amazon startet einen Bezahldienst für Online-Händler

Als Online-Shop-Betreiber muss man sich genau überlegen, welches Bezahlsystem man einsetzt. Vorkasse schreckt viele Kunden ab, bei Zahlen auf Rechnung rennt man seinem Geld hinterher und einen PayPal-Account hat nicht jeder. Jetzt startet Amazon mit einem Bezahlsystem für Online-Shops. "Bezahlen über Amazon" - erfahren Sie mehr darüber, wie das funktioniert.

Via Amazon können in Zukunft auch andere Online-Händler ihre Abrechnung machen: „Bezahlen über Amazon“ ist der Amazon Pay-Service, den Online-Händler jetzt auch als Bezahlservice in ihren Online-Shop einbauen können. O-Ton Amazon: „Machen Sie es einfach für Millionen von Amazon-Kunden auf Ihrer Website zu kaufen.“

Online direkt mit dem Amazon-Account bezahlen

Die Online-Kunden bezahlen über ihren Amazon-Account, ohne die Website des Web-Shops zu verlassen. Zudem greift das System automatisch auf Daten wie Liefer- und Rechnungsanschrift aus dem Amazon-Konto des eingeloggten Kunden zurück. Für die Internethändler, die „Bezahlen über Amazon“ nutzen, kümmert sich Amazon auch um die lästigen Teile des Online-Geschäfts, also Gutschriften, Stornierungen und Rückbuchungen.

Kosten beim Online-Bezahlen mit Amazon sind die gleichen wie bei PayPal

Die Kosten für die Zahlungsabwicklung via „Bezahlen über Amazon“ liegen genau auf der Höhe von den Kosten bei PayPal:

  • Bei bis 5.000 Euro Umsatz  kostet eine Transaktion innerhalb der EU 1,9 % zzgl. 0,35 Euro,
  • bei 5.000 bis 25.000 Euro kostet der Dienst 1,7 % + 0,35 Euro pro Transaktion,
  • bei einem Umsatz zwischen 25.000 und 50.000 Euro rechnet Amazon 1,5 % zzgl. 0,35 Euro pro Transaktion ab
  • und ab 50.000 Euro Umsatz zahlt man 1,2 % zzgl. 0,35 Euro pro Transaktion an Amazon (Stand 2011).

HOH ist zufrieden mit dem Online-Bezahlsystem von Amazon

„Ich bin davon überzeugt, dass nicht nur unsere bestehenden Kunden diesen sicheren und zuverlässigen Payment-Service schätzen werden, sondern dass wir durch Bezahlen über Amazon auch Neukunden für unseren Shop gewinnen können“, sagt Christine Maier, Online-Marketing-Manager bei Home of Hardware.

Markt für Online-Bezahlsysteme boomt

Über Online-Bezahlsysteme sollen E-Shopper web-weit Waren einkaufen können, ohne ständig ihre Kreditkarte zücken zu müssen. Derzeit führend ist die eBay-Tochter PayPal, im Windschatten probiert Facebook mit Facebook Credits einen ähnlichen Dienst zu etablieren – und hat jüngst einen Banking-Ableger aus der Taufe gehoben.

Die Amazon-Tochter für Pay-Dienste heißt Amazon Payments, der zuletzt Ambitionen über einen Einstieg ins Mobil-Geschäft nachgesagt wurden. Damit würden auch Einkäufe im stationären Handel via Amazon möglich. Im Gegenzug schluckte jüngst der Kreditkarten-Riese Visa das Online-Bezahlsystem Playspan.

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