Marketing: So erstellen Sie eine SWOT-Analyse

Haben Sie sich als Produktmanager auch schon oft gefragt, wie Sie die strategische Position Ihrer Produkte strukturiert darstellen können? Wie können Sie mit einfachen analytischen Mitteln die Stärken und Schwächen Ihrer Produkte darstellen? Erfahren Sie jetzt wie Sie Ihr Produkt in nur fünf Schritten anhand einer SWOT-Analyse betrachten und Chancen für neue Potentiale finden.

Die SWOT-Analyse, die Analyse der Stärken/Schwächen, Chancen/Gefahren für das Produkt betrachten Sie aus verschiedenen internen und externen Einflussfaktoren. Wenn Sie neu in der Branche sind und das Produkt und den Markt noch nicht genau kennen, so ist die SWOT-Analyse eine außerordentlich gute Gelegenheit, das Umfeld, in dem sich das Produkt befindet, eingehend zu betrachten und auch die Mitarbeiter und Kunden zum Thema zu befragen.

Nutzen Sie die Chance, Antworten im Team zu erhalten und eine bunte Mischung von Meinungen zu bekommen, um ein umfassenderes Bild von der Produktsituation zu erhalten. Mitarbeiter im Marketing, Außendienst, Customer Service, Innovationsmanagement oder Schulungen unterstützen Sie gerne mit einem breiten Produkt- und Kundenknowhow.

Im ersten Schritt der SWOT-Analyse betrachten Sie zunächst die Stärken und Schwächen Ihres Produktes. Finden Sie heraus, welche positiven oder negativen Einflüsse des Unternehmens auf den Absatz und die Eigenschaft Ihres Produktes wirken. Dabei analysieren Sie die Vergangenheit und die Gegenwart des Unternehmens und des Produktes.

Folgende Umfelder können Sie für die Stärken-Analyse heranziehen:

  • Qualität
  • Preis
  • Zuverlässigkeit
  • Innovation
  • Bekanntheitsgrad
  • Customer Service
  • Kundenloyalität
  • Wiederkaufrate
  • Sicherheit
  • Marktanteil
  • Funktionalität
  • Design

 Für die Schwächen-Analyse können Sie sich folgende Umfelder anschauen: 

  • Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Customer Service/Beschwerdemanagement
  • Vertriebsleistungen
  • Marketing-Budget
  • Mitarbeiter-Knowhow
  • Innovationsgrad
  • time-to-market
  • Garantieleistungen

Im zweiten Schritt der SWOT-Analyse beschäftigen Sie sich mit möglichen Einflussfaktoren, die von außen auf Ihre Produkt wirken, die Sie jedoch weder beeinflussen noch kontrollieren können:

Für die Analyse der Chancen ist es hilfreich, sich folgende Bereiche näher anzusehen: 

  • Wirtschaftssituation
  • Förderungsmittel
  • neue Gesetze
  • politische Veränderungen
  • technologische Neuheiten
  • Änderungen im Konsumentenverhalten
  • neue Trends bei Abnehmern und Kunden
  • Demographische Veränderungen

Die Gefahren betrachten Sie auch von außen. Welche zukünftigen Veränderungen, können das Produkt oder den Absatz des Produktes negativ beeinflussen? 

  • neue/spezialisierte/aggressive Mitbewerber
  • Wegfall von Handelsbarrieren
  • Währungseinflüsse
  • neue Gesetze mit höheren Auflagen
  • Umwelteinflüsse und Katastrophen
  • Kundenverhalten ändert sich
  • politische und wirtschaftliche Veränderungen

Im dritten Schritt bewerten Sie Ihre Antworten, indem Sie diese Ihrem größten Mitbewerber gegenüberstellen. Nutzen Sie dazu einfache Kriterien, wie z.B. +/-/0 oder klein/mittel/groß. Behalten Sie die Übersicht mit einfachen, gut nachvollziehbaren Bewertungskriterien.

Im vierten Schritt der SWOT-Analyse ermitteln Sie das weitere Vorgehen anhand der bisher gefundenen Ergebnisse. Erstellen Sie ein Chancen-/Gefahren-Profil in dem Sie jedes Feld miteinander verbinden: 

  • Kombinieren Sie Stärke und Chance
  • Kombinieren Sie Stärke und Gefahr
  • Kombinieren Sie Schwäche mit Chance
  • Kombinieren Sie Schwäche mit Gefahr

Wenn eine unternehmens- oder produktspezifische Stärke auf eine Chance trifft, so nutzen Sie diese als Produktvorteil aus oder entwickeln Sie diese.

Trifft eine Stärke auf eine Gefahr, d.h. zum Beispiel, dass Sie einen wachsenden Trend in Technologie oder Veränderung im Konsumentenverhalten noch nicht berücksichtigt haben, so müssen Sie sich jetzt überlegen, ob Sie die finanziellen Mittel einsetzen möchten, um den Trend zu erfüllen und Ihre Stärke dort neu zu positionieren.

Wenn es Trends gibt, die Sie als Chancen bezeichnen, jedoch intern noch nicht dafür gerüstet sind, so überlegen Sie sich, ob und wie Sie die Schwäche eliminieren oder reduzieren können, um die Chancen für Ihr Produkt optimal zu nutzen und zu vermarkten.

Eine unvorteilhafte Situation ist es, wenn Schwäche und Gefahr aufeinandertreffen. Überlegen Sie sich hier, wie sie mit möglichst wenig Mitteln, die Gefahren abwenden können und einen rückläufige Entwicklung in Ihre Produkt-Roadmap miteinbeziehen. 

Im fünften Schritt der SWOT-Analyse werden Sie werden eine Fülle von Chancen und Gefahren in Ihrem neuen Profil haben, wenn Sie mit vielen verschiedenen Beteiligten gesprochen haben. Priorisieren Sie nun die Chancen und Gefahren anhand der strategischen Ausrichtung für Ihren Bereich und leiten Sie die richtigen Maßnahmen ein:

Beispiele für mögliche Maßnahmen nach der SWOT-Analyse:

  • Einleiten von Verbesserungsmaßnahmen in die jeweiligen Bereiche (Marketing, Projekte, CRM, Produktion, Einkauf etc.)
  • Information über Veränderung an Marketing/Verkaufs/Geschäftsleitung
  • Änderungsanträge für laufende Projekte