Mit Emotionsmanagement strukturelle Änderungen erfolgreich umsetzen

Emotionen beeinflussen uns bei unserem täglichen Handeln, egal ob privat oder im Beruf. Fakt ist, der Mensch ist ein emotionales Wesen aber – und das ist der entscheidende Punkt – er kann Emotionen auch kontrollieren.

Was empfinden Mitarbeiter bei Veränderungen?

Jeder Mensch gewöhnt sich an bestimmte Abläufe, sei es das tägliche Mittagessen um 13 Uhr oder eine bestimmte Vorgehensweise am Arbeitsplatz. Pünktlich ab 12:30 Uhr verspürt man langsam etwas Hunger und das erste Meeting ist frühestens ab 9:30 Uhr möglich, da davor die Mails vom Vortag beantwortet werden müssen.

Wenn Sie nun eine Veränderung an solchen festgefahrenen Abläufen vornehmen möchten, wird das nicht leicht, denn eine Veränderung verlangt viel Überzeugungsarbeit.

Generell lässt sich eine strukturelle Änderung in sieben verschiedene Phasen einteilen:

  • Der Schock, den die Mitarbeiter verspüren, wenn etwas geändert wird. "Ist der neue Ablauf nicht von Nachteil für uns?" ist die typische Frage, welche sich die meisten stellen. 
  • Die Verneinung, der neue Prozess ist ja viel schlechter als der Alte. Wenn Sie an diesem Punkt richtig agieren und Ihren Mitarbeitern die Vorteile des neuen Ablaufes deutlich machen kommt es langsam zum nächsten Punkt. 
  • Einsicht und Akzeptanz: Nach und nach werden die neuen Arbeitsschritte ausprobiert und scheinen nicht mehr ganz so furchtbar. 
  • Ausprobieren und die Erkenntnis, dass die Veränderung vielleicht doch einen Vorteil bringt oder zumindest nicht die befürchteten Nachteile.
  • Die letzte Phase ist die der Integration. Der alte Prozess wird durch den Neuen ersetzt beziehungsweise modifiziert.

Emotionen verstehen

Um diesen Veränderungsprozess erfolgreich zu durchlaufen oder auch zu begleiten, müssen Sie sich erst mit Emotionen auseinandersetzen, denn es sind eben nicht nur die organisatorischen und technischen Fragen, die bei einer Veränderung die Hauptrolle spielen. Mindestens genauso wichtig sind die Emotionen der Mitarbeiter, welche schlussendlich über den Erfolg der Veränderung entscheiden.

Trotz dieser Tatsache ist Emotionsmanagement immer noch ein Fremdwort in den meisten Unternehmen. Machen Sie sich Folgendes klar: Emotionen sind Teil Ihres Lebens und lassen sich nicht abstellen. Zusätzlich helfen sie Ihnen in vielfältiger Weise. Wenn Sie sich ärgern, steigt Ihre Selbstbehauptung, freuen Sie sich, schöpfen Sie neue Kraft und Energie. Es ist also irrational zu versuchen, Gefühle aus dem Arbeitsleben zu verdrängen. Emotionsmanagement bedeutet, Emotionen zu erkennen, zu akzeptieren und vor allem auch positiv zu beeinflussen.

Emotionsmanagement anwenden

Wenn Sie sich also die sieben beschriebenen Phasen vor Augen halten, können Sie Ihr Vorgehen viel besser auf Ihre Mitarbeiter anpassen. Zusätzlich haben Sie den Vorteil, die auftretenden Emotionen zu kennen, den jeder hatte schon einmal Angst vor etwas Neuem und Unbekannten. Fühlen Sie sich also in Ihre Mitarbeiter ein und sorgen Sie für eine transparente Kommunikation des Vorhabens.

Dabei sollten Sie plötzliche Einführung von Veränderungen vermeiden und schrittweise vorgehen. Versuchen Sie Ihre Mitarbeiter so stark es geht auch in die Entwicklung des neuen Konzeptes einzubinden. Wenn Sie sehen, dass sie etwas zum neuen Prozess beitragen konnten, werden sie diesen auch viel eher akzeptieren.