Wie Sie einen achtsamen Umgang mit Zeit finden

"Ich habe keine Zeit! Jetzt nicht, später!" Solche und ähnliche Aussprüche sind ein Hinweis darauf, dass Sie mit Ihren Zeitressourcen unachtsam umgehen. Worauf können Sie achten, um Stress zu vermeiden?

Wie bewusst nehmen Sie die Tätigkeiten wahr, mit welchen Sie gerade beschäftigt sind? Können Sie am Abend noch rekonstruieren, was Sie wann gemacht haben und wie Sie sich dabei fühlten?

Wenn Sie beide Fragen verneinen müssen, können Sie dadurch zu dem Schluss kommen, dass Sie während Ihrer Aktivitäten nicht präsent waren. Das heißt, Sie haben zwar etwas gemacht, waren aber bereits im Geiste ganz an einem anderen Ort, in einem anderen Kontext und mit anderen Machenschaften beschäftigt. Das ist sehr schade, weil Ihnen zum einen die Qualität des Moments abhandenkommt und Sie zum anderen einen Stressor erschaffen: In dem Moment, wo Sie sich mit einem selbst kreierten Zukunftsprodukt konfrontieren, erschaffen Sie sich Stress. Dies kann zeitlicher als auch emotionaler Stress sein.

Allein der Gedanke "Das muss ich heute noch erledigen! Oh nein, das hab ich vergessen zu tun!" hat Auswirkungen auf ihr körperliches Befinden. Ein Erschrecken, Befürchtungen oder andere Formen von emotionalen Reaktionen wirken sich unmittelbar somatisch aus: Es entsteht körperliche Anspannung, der Atemfluss wird blockiert oder oberflächlicher und dadurch entsteht sofort Unwohlsein.

Womit bin ich gerade beschäftigt?

Buddha stellte sehr pragmatisch fest, dass es immer sinnvoll ist zu wissen, womit man gerade beschäftigt ist. Prinzipiell ist das nicht von der Hand zu weisen. Fraglich ist jedoch, ob Sie sich die Frage stellen, wo Sie Ihre Prioritäten setzen. Was ist zu tun und was nicht? Was ist dringend und was nicht? Gibt es überhaupt so etwas wie Dringlichkeit und wer legt diese fest?

Priorisierungen sind prinzipiell Konzepte, die auf persönliche Prägungen zurückzuführen sind. Auch von außen auferlegte Dringlichkeiten sollten überprüft werden in Hinblick auf die prinzipielle Notwendigkeit der Durchführung beziehungsweise den Zeitpunkt derselben. Oftmals geht nämlich der Blick für die Möglichkeit einer selbstverantwortlichen Entscheidung verloren und es wird fälschlicherweise angenommen, dass bestimmte Dinge getan werden "müssen". Dadurch entsteht Enge, Unflexibilität, Zeitnot und letztlich Stress, der somit letztlich auch selbst produziert wurde und im Sinne der buddhistischen Terminologie "nicht heilsam" ist.