Stressfaktor Schmerz: Entspannung gehört zur Therapie

Chronische Schmerzen bedeuten für Körper und Seele gleichermaßen Stress. Darum ist eine sinnvolle Schmerztherapie immer auch mit Techniken zur Entspannung verbunden. Das stärkt die allgemeine körperliche Verfassung und erleichtert die Lösung von Schmerzen.

Die Reduzierung von Schmerzen geht viele Wege

Die Zeiten, in denen chronische Schmerzen alleine durch Schmerzmittel gelindert wurden, sind vorbei. Die Medizin hat mittlerweile erkannt, dass sie "multimodal" vorgehen muss, um Schmerzpatienten angemessen zu helfen. Das bedeutet, dass nur ein gleichzeitiger Ansatz verschiedener Maßnahmen wirkt. Neben einer Medikation gehören Physiotherapie, Psychotherapie und – ganz wichtig – das Erlernen von stressvermindernden Techniken zur Versorgung dazu.

Seit man weiß, dass das Stresshormon Cortisol in engem Zusammenhang zu chronischen Schmerzen steht, achtet man vielmehr darauf, dem Patienten die richtigen Entspannungsmöglichkeiten zu vermitteln.

Was bedeutet das konkret für Sie als Schmerzpatient

Die besten Erfahrungen wurden bisher mit der sogenannten "Progressiven Muskelentspannung" gemacht. Dabei spürt man als Patient sehr deutlich den Gegensatz zwischen der schmerzbedingten Anspannung und der Entspannung. Und genau um diesen Unterschied geht es. Durch ein bisschen Übung merken Sie als Schmerzpatient, wann bestimmte Körperregionen verspannt sind und können dann Entspannung aktiv herbeiführen. Diese Selbstwirksamkeit stärkt Sie zusätzlich mental bei Schmerzen.

Es hat sich außerdem gezeigt, dass durch die Einbeziehung von Stressverarbeitung der Arzneimittelverbrauch sinkt.

Die Schmerzambulanzen der verschiedenen Universitätskliniken, zunehmend auch "normaler" Krankenhäuser, arbeiten bereits seit einiger Zeit mit der kombinierten Behandlung von Schmerzen. Am besten sprechen Sie mit Ihrem Arzt über diese Möglichkeiten.