Stressmanagement: Was ist eigentlich das Allgemeine Anpassungssyndrom?

In der lockeren Folge von Begriffserklärungen zum Thema Stress geht es heute um das Allgemeine Anpassungssyndrom (AAS). Der Begriff geht auf den "Urvater" der Stressforschung, einem österreichisch-kanadischen Wissenschaftler, zurück, der ihn bereits 1936 prägte.

Er beschreibt damit die Reaktion des Organismus auf Belastungen. Diese läuft immer in der gleichen Weise ab und lässt sich in drei Phasen unterteilen.

1. Phase des Allgemeinen Anpassungssyndroms: Die Alarmreaktion
Neben wir als Beispiel eine x-beliebige stressauslösende Situation. Sie haben einen dringenden Termin und sind schon recht knapp mit Ihrer Zeit. Sie setzen sich ins Auto, drehen den Schlüssel und nichts passiert. Sie wiederholen die Aktion – nichts. Ihr Körper reagiert mit einer allgemeinen Alarmierung, ähnlich einem Schock. Das normale innere Gleichgewicht wird gestört, weil nun der Sympathikus aktiviert wird und die Kaskade der körperlichen Stressreaktion abläuft. Dies geschieht alles unbewusst, das heißt es ist von Ihnen nicht beeinflussbar. 

2.  Phase des Allgemeinen Anpassungssyndroms: Die Abwehrreaktion
Sie tritt nach wenigen Minuten ein. Der Körper versucht nun mit aller Kraft, die innere Balance wieder herzustellen. Neben weiteren körperlichen Vorgängen – der Parasympathikus wird tätig und sorgt für die Anregung des Verdauungstraktes oder von entzündlichen Prozessen – steuert der Organismus mit kognitiven Lösungsstrategien gegen.

In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass Sie überlegen, wie Sie mit Ihrer Stresssituation sinnvoll umgehen können. Vielleicht denken Sie daran, ein Taxi zu nehmen. Oder anzurufen, um eine Verschiebung des Termins zu erreichen.

Alle Ihrer Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, den Stress mit seinen Auswirkungen aus Ihrem Körper zu verbannen.

3. Phase des Allgemeinen Anpassungssyndroms: Die Erschöpfung Langandauernder Stress führt am Ende zur Erschöpfung. Der Körper bricht mit seinen Möglichkeiten der Anpassung zusammen. Heutzutage spricht man auch von Burnout. Dabei sinkt die Immunabwehr rapide und es treten organische Beeinträchtigungen auf.

Das geschieht nicht durch einmalige Ereignisse, wie in unserem Beispiel, sondern bei Dauerbelastung. Ständige Zeitnot, dauerhafte Überlastung, fehlende Erholungszeiten oder mangelnde gesundheitliche Regeneration spielen bei der Erschöpfung zusammen.

Wichtig für Sie ist, es beim Allgemeinen Anpassungssyndrom nicht so weit kommen zu lassen. Achten Sie nach stressbehafteten Situationen auf erholsamen Ausgleich. Spannung und Entspannung im Gleichgewicht helfen Ihnen bei der Vorbeugung von stressbedingter Erschöpfung.