Wie Sie Ihr Publikum in einer Rede überzeugen und begeistern

Eine monotone oder leiernde Vortragsweise ist für die Zuhörer ermüdend und bewirkt eine Ablehnung des Redners. In diesem Artikel erfahren Sie, durch welche erprobten Stilmittel Sie Ihr Publikum emotionalisieren und fesseln können. Auch Sie können zu einem Meister der Gesprächsführung werden!

Vortragskünstler verstehen es, Ihr Publikum für sich einzunehmen und zu begeistern, ohne dass sie zu künstlichen und unauthentisch wirkenden Hilfsmitteln greifen müssen. Sie verwenden aber durchaus bestimmte pädagogische und didaktische Stilelemente, welche das Publikum in einen aktiven Zuhörermodus führen. Durch Verwendung bestimmter Stilmittel und durch Übung werden auch Sie in der Lage sein, das „Rüstzeug“ eines rhetorisch ausgebildeten Sprechers zu verwenden.

Haben Sie Spaß und Freude an Ihrem Vortrag

Eine positive Ausstrahlung wirkt wahre Wunder in Bezug auf Ihre Akzeptanz und wirkt unmittelbar auf Ihr(e) Gesprächspartner. Gemeint ist natürlich nicht, dass Sie sich zum Clown machen sollen, aber schon ein einfaches Lächeln verbreitet Sympathie und erzeugt Wohlbefinden beim anderen.

Benutzen Sie Metaphern und Geschichten

Kleine Geschichten, Erzählungen und humoristische Einlagen erwecken Emotionen und Empathien bei den Zuhörern. Wenn die Hörerschaft auch nach einiger Zeit die meisten Inhalte Ihres Vortrages vergessen haben werden – an eine gute Geschichte wird man sich auch noch nach Jahren erinnern. So können Sie Ihre eigenen Ideen und Anliegen verpacken ohne direkte, langweilige und trockene Informationsübermittlung.

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Verwenden Sie positiv besetzte Adjektive in Ihrer Rede

Das Publikum wird so in eine angenehme Stimmung versetzt. Beispiele: „Dies ist das Beste, was uns an diesem lauen und warmen Sommerabend passieren kann.“ – „Nun haben wir uns alle ein erfrischendes Getränk verdient.“

Verwenden Sie Zitate

Zitate haben den Vorteil, dass bestimmten Aussagen mehr Gewicht verliehen wird und sie unterstützen das eigene Anliegen. Beispiel: „Ich möchte an dieser Stelle den französischen Lustspielautor Marcel Achard zitieren: ‚Wenn eine Frau die Wahl hat zwischen Liebe und Reichtum, versucht sie immer, beides zu wählen.'“

Spiegeln Sie die Gefühle und Aussagen Ihres Gegenübers wider

Wiederholen Sie ab und an emotionale oder inhaltliche Bemerkungen Ihres Gesprächspartners. So zeigen Sie ihm, dass Sie ihn verstanden und  wahrgenommen haben. Beispiel: „Ich bin angenehm überrascht, dass Sie von diesen Inhalten so viel Sachverständnis haben.“ – „Das geht mir genauso, dass ich nervös werde, wenn ich mit einem Vorgesetzten sprechen muss.“

Übermitteln Sie gelegentlich ehrlich Ihre eigenen Gefühle

Beispiele: „Ich freue mich sehr, dass wir trotz der vorherigen kleinen Meinungsverschiedenheit nun einen gemeinsamen Konsens gefunden haben.“ – „Auch wenn mir das Nachfolgende selber etwas unangenehm ist, will ich Ihnen gegenüber mit offenen Karten spielen.“ Seien Sie aber wirklich aufrichtig in Ihren Aussagen, denn wenn Sie zum Beispiel nervös sind und dann Ihrem Gegenüber suggerieren wollen, dass Sie ein ganz cooler Typ sind, wird dies eher als Aufschneiderei wahrgenommen.

Geben Sie Pausen des Gegenübers eine Chance

Sie alle kennen sicherlich Situationen, in denen nach dem letzten Gesagten Ihres Gegenübers eine vorgeblich „peinliche Gesprächspause“ entsteht, weil Ihnen beispielsweise gerade nichts Passendes als Antwort einfällt. In solchen Situationen ist man oft versucht, irgendetwas Belangloses zu sagen, nur um diese angebliche Verlegenheit nicht aushalten zu müssen.

Nutzen Sie diese Momente jedoch um Ihrem Gegenüber zu signalisieren, dass Sie ihn wahrnehmen und respektieren. Schauen Sie Ihren Gesprächspartner freundlich an, nicken Sie zum Beispiel zustimmend auf das zuletzt Gesagte, atmen Sie tief ein. Dem anderen wird so zu verstehen gegeben, dass Sie sein Gesagtes wertschätzen und Sie ihn bewusst spüren. Ihr Gegenüber wird von sich aus wieder das Wort ergreifen und es wird ein positives Gefühl entstehen.

Machen Sie auch selber manchmal Gesprächspausen

Einige Sekunden mal nichts zu sagen und bedeutungsvoll Blicke zu werfen, wird eine emotionale Spannungssteigerung bei dem Zuhörer bewirken. Beispiel: „Meine Damen und Herren, nun ist der große Augenblick gekommen.“ – Schweigen und Schauen – „Hier ist es, das langersehnte Jubiläumspräsent!“

Fassen Sie verschiedene Inhalte zeitweilig zusammen

Ein Stilmittel, um ein „Wir-Gefühl“ zu erzeugen und um Konflikte zu entschärfen. Beispiele: „Lassen Sie uns zusammenfassend formulieren: ‚Die Abteilung A kümmert sich also um die morgige Verpflegung, die Abteilung B übernimmt mit eigenen Fahrzeugen den Transport, die Abteilung C…'“

Oder: „Ich möchte an dieser Stelle eine Anregung von Frau Mayer aufnehmen. Hier haben wir Herrn Berger mit seiner Meinung und dort die Aussage von Frau Müller. Warum nutzen wir die Anschauung von Frau Mayer nicht einfach, um eine gemeinsame Brücke zu bauen, sodass jeder in seiner Meinung zumindest teilweise bestätigt wird?“

Das Wichtigste und eine Zusammenfassung zuletzt: Nehmen Sie stets emotionalen Anteil an Ihrem Gegenüber

Geben Sie Ihrem Gesprächspartner immer wieder das Gefühl, dass Sie ihm in seiner Gesamtheit Aufmerksamkeit schenken und dass Sie ihm zuhören. Schauen Sie ihn an, nicken Sie verstehend, hören Sie Ihm aufmerksam und konzentriert zu, zeigen Sie ihm, dass Sie echtes Interesse an ihm haben, akzeptieren Sie auch mal eine andere Meinung.

Halten Sie bei einem Vortrag Blickkontakt zu Ihrem Publikum, seien Sie offen in Ihrer Körpersprache. Wenn Fragen aus dem Publikum kommen, die gerade unpassend sind, weil Sie zum Beispiel gerade in einem wichtigen Satz sind, signalisieren Sie durch Blicke und Kopfnicken, dass Sie das Anliegen wahrgenommen haben und später darauf zurückkommen werden.

Mithilfe der obigen genannten Möglichkeiten können Sie Ihre Kommunikationsfähigkeit sehr bald positiv steigern. Durch regelmäßiges Üben werden Sie Ihr Repertoire deutlich ausbauen und Ihre Präsenz um ein Vielfaches steigern. Einige dieser Kommunikationsfacetten werden sich für Sie vielleicht anfangs fremd anfühlen. Fremd heißt allerdings nicht verkehrt oder negativ, sondern nur ungewohnt. Sehr schnell wird aus diesem Ungewohnten etwas Gewohntes werden und später etwas Selbstverständliches.

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