PR-Tipp: Der Fototermin in der Pressearbeit

Es muss nicht immer eine Pressemitteilung sein und erst recht keine Pressekonferenz mit all ihrem Aufwand. Mit einem Fototermin können Sie viel erreichen. Geben Sie Medienvertretern die Chance, sich selbst ein Bild zu machen!

Bei vielen Gelegenheiten kann ein Fototermin mehr Interesse wecken und zugleich die Chance auf einen prominenten Abdruck eröffnen. Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften brauchen Bilder. Nicht von jedem Ereignis gibt es ausreichend Material und so werden Zeitungsseiten auch danach gestaltet, ob und in welcher Qualität ein Foto vorliegt.

Vielfach werden auch Fotos veröffentlicht, die nur eine Bildunterschrift haben, eventuell auch eine Überschrift. Auf den Bericht verzichtet eine Redaktion immer dann, wenn das Bild wirklich mehr sagt als tausend Worte.

Nutzen Sie die Kraft der Fotos

Als PR-Manager können Sie das gezielt nutzen, in dem Sie hin und wieder zu einem Foto- oder Drehtermin einladen. Auch Fernsehredaktionen brauchen für ihre Nachrichten Bilder. Besonders interessant wird es, wenn die Redaktionen dabei einen exklusiven, frühzeitigen oder anderweitig besonderen Einblick bekommen. So kann das Entladen einer neuen Maschine für die Anlage, deren Einweihung erst in ein paar Wochen gefeiert wird, ein solcher Anlass sein. Der Probelauf, die Baustelle oder der Einblick in sonst verborgene Bereiche können von Interesse sein. Auch ein erster Produktionstag für Lehrlinge oder der letzte Arbeitstag des Seniorchefs sind eher Fototermin als Pressemitteilung.

Was eignet sich zum Fototermin?

Prinzipiell alles, was außergewöhnlich ist. Ich meine damit außergewöhnlich aus Sicht der Presse. Das sind alltägliche Betriebsabläufe auch, wenn sie sonst ohne Öffentlichkeit bleiben. Neulich erschien meine Lokalzeitung mit dem Foto eines Industrietauchers bei Reinigungsarbeiten im Klärwerk – ein sehr interessantes Motiv! Denn es erfüllte ein weiteres Kriterium: Es sind Menschen beteiligt.

Seien Sie kreativ! Statt erster Spatenstiche, Grundsteinlegungen und Richtfeste lässt sich auch mal ein "Schlusstein" als Fototermin mit Maurer und Bauherr anbieten. Sie können dann auf das Festzelt und die langweiligen Reden gleich noch verzichten. Anstelle der Einweihungsfeier, mit der Sie den Reportern doch nur Zeit rauben, sind individuelle Pressevorführungen und Fototermine vielleicht viel interessanter. 

Ein Klassiker ist das 100.000 Fahrzeug, Möbelstück oder was auch immer. Das Foto mit Schleifchen funktioniert auch bei 66.666 oder tausendundeins. Es muss aber nicht immer etwas zu feiern sein. Auch eine Generalüberholung oder eine Jahreswartung können fotografisch interessant sein. Dazu noch ein Tipp: Neben der Einladung an die Medien aus Ihrem Presseverteiler können Sie ein eigenes Foto für die Webseite oder den Corporate Blog organisieren. Nicht anwesenden Redaktionen können diese Foto ebenfalls zugeschickt werden.

Mit welchen Fototerminen haben Sie bei der Zeitung gepunktet? Teilen Sie Ihre Erfahrungen in einem Kommentar mit anderen Lesern!  

Einem lokalen Sportverein helfe ich nebenbei in der Öffentlichkeitsarbeit. In Kooperation mit der Zoo-Verwaltung und der Volkshochschule wurde ein neues Seminar entwickelt. Es ging um Benimmregeln für Hundebesitzer und ihre Tiere im Zoo. Anstelle einer Ankündigungsmitteilung haben wir einen Fototermin organisiert, bei dem die Hundessportler eine kleine Vorführung gemacht haben. Staunende Zebras und brave Hunde waren danach in allen lokalen Medien vertreten. Die Reporter erkundigten sich selbst nach den Seminarterminen und die Kurse waren sehr schnell ausgebucht. Ähnliches gelang uns mit exotischen Sportarten, die während der regulären Kurse vorgeführt wurden und mit Auszeichnungen für langjährige Übungsleiter in Ehrenamt. 

Ein attraktives Fotomotiv ist also immer ein Stück Pressearbeit wert. Der Aufwand ist sehr gering und kann viel mehr Effekt haben als viele andere Maßnahmen. Der Fototermin gehört in jeden guten Maßnahmenplan für Öffentlichkeitsarbeit.