Smalltalk über das Reisen

Reisen: Mitte September sind auch in den südlichsten Bundesländern die Sommerferien vorbei. Doch in der ersten Oktoberwoche gehen weiter nördlich bereits die Herbstferien los. Grund genug, mit Ihrem Gesprächspartner im Smalltalk über den Urlaub und das Reisen zu sprechen. Ein weiterer Anlass für dieses Thema ist der 27. September, der Welttourismustag.

Reisen: Machen Sie ein wenig Begriffsbestimmung im Smalltalk
"Mein Hobby ist der Tourismus": Einen solchen Satz würde Ihr Gegenüber im Smalltalk wohl kaum über die Lippen bringen. Vermutlich würden er nur sagen: "Ich reise gern". Zu negativ behaftet ist der Begriff  ‚Tourismus‘.

Letzterer ist zwar der Deutschen liebstes Hobby – doch sind sich die verschiedenen Völker dadurch näher gekommen, dass viele Menschen sich zwei bis drei Urlaubsreisen pro Jahr gönnen?

Die Ursache des Fremdelns könnte in der Einstellung zahlreicher Touristen liegen: Viele interessieren sich nicht wirklich für fremde Länder und Kulturen, sondern suchen das, was sie zu Hause auch haben – nur mit mehr Sonne. Vielleicht sieht Ihr Gesprächspartner im Smalltalk dies ähnlich. Fragen Sie ihn!

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Erörtern Sie im Smalltalk, warum es einen Welttourismustag braucht
Die UNO würde den Tourismus gerne von seinem schlechten Image befreien und hat deshalb den Gedenktag am 27. September ins Leben gerufen. Hilfe bekommen die Vereinten Nationen von höchster katholischer Stelle: Papst Benedikt hofft, dass der Tourismus als wichtiges soziales Phänomen den Dialog und Respekt zwischen den Kulturen fördert.

Ein oberflächlicher Tourismus läuft in seinen Augen dagegen Gefahr, sowohl dem Gastgeber als auch dem Touristen selbst zu schaden.

Der Vatikan unterhält daher einen ständigen Beobachter bei der Welttourismusorganisation in Madrid. Francesco Brugnaro sieht das Problem ähnlich wie sein religiöses Oberhaupt. Sein Ratschlag lautet: "Der Tourist muss in die Kultur, auf die er trifft, eintauchen.

Er darf von dieser Kultur nicht verlangen, dass er sich selbst wieder findet. Er wird auf andere Menschen treffen mit ihren Reichtümern, ihrer Geschichte, Religion, ihren Sorgen und ihren Fragen." Eine solche Einstellung könnte zu neuen, wunderbaren Freundschaften führen.

Smalltalk über den Zweck des Reisens
Wenn alle eine Reise tun, hat keiner mehr was zu erzählen. Warum auch? Wenn Ihr Smalltalk-Gegenüber sich in der Fußgängerzone eines westlichen Staates befindet, wird er auf den ersten Blick unmöglich feststellen können, um welches Land es sich handelt. Ähnlich verhält es sich mit den meisten Stränden, die ebenfalls sehr einheitlich aussehen: mit Sonnenschirmen überspannt und Bettenburgen im Hintergrund.

Hoffentlich wird das Reisen irgendwann den Zweck erfüllen, den ihm der englische Schriftsteller und Zukunftsromancier Aldous Huxley zugedacht hat: zu entdecken, dass alle Unrecht haben mit dem, was sie über andere Länder denken. Vielleicht hat Ihr Smalltalk-Gesprächspartner diese Entdeckung bereits gemacht?