Nutzen Sie Autos und ihre Liebhaber für Ihren Smalltalk

Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln, meinte Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Ein Auto braucht Liebe. Auto-Liebhaber treffen sich in Frankfurt zur IAA. Lenken Sie Ihren Smalltalk auf dieses Thema. Fragen Sie Ihr Gegenüber nach seinem/ihrem ersten Auto. Laut dem britischen Rennfahrer Stirling Moss vergisst man dies ebenso wenig wie die erste Frau. Oder frau den ersten Mann?

Smalltalk über das erste Auto
Was war denn nun das erste Auto Ihres Gesprächspartners? Ein Käfer? Eine Ente? Oder ein Trabant? Häufig sind mit dem ersten eigenen fahrbaren Untersatz schöne Erinnerungen verbunden. Lassen Sie Ihr gegenüber im Smalltalk ruhig ein wenig schwelgen. Selbst wenn er oder sie selber kein Auto besaß, wurde vielleicht die eine oder andere denkwürdige Tour als Beifahrer im Kleinwagen unternommen.

Käfer und Trabant: Die deutschen Volksautos im Smalltalk
Das Volksauto der frühen Bundesrepublik war der VW Käfer. Das der DDR war der Trabant. Seine Karosserie bestand zum größten Teil aus Plastik. Angetrieben wurde er durch einen 494 Kubikzentimeter großen, 18 PS starken Motor. Da dieser ein Zweitakter mit zwei Zylindern war, wurde der Wagen nicht mit normalem Benzin betankt, sondern mit einem Gemisch. Auf den ersten Metern knatterte das mausgraue Gefährt erbärmlich.

War der Motor erstmal warmgelaufen, schaffte das kleine Auto respektable 90 Stundenkilometer. Manchmal sogar 100. Hinzu kam, dass sich das Gefährt als sehr zuverlässig erwies. Wurde doch mal eine Reparatur fällig, war diese recht leicht zu bewerkstelligen.

Hergestellt wurde der Trabant im sächsischen Zwickau. Zum ersten Mal 1957. Später wurde das Anfangsmodell P 50 durch größere, stärkere und auch etwas schnellere Modelle ersetzt – aber mehr als 115 Kilometer in der Stunde waren auch bei Rückenwind nicht drin. Auch ein Kombi wurde gebaut. Und sogar eine Sportwagenversion mit herabklappbarem Verdeck! Die ist Ihr Smalltalk-Gegenüber – selbst wenn er aus dem Osten Deutschlands kommt – noch nie gefahren. Oder doch?

Das französische Pendant im Smalltalk
Auch die Franzosen entwickelten ein preiswertes, unverwüstliches Modell nicht nur für Jedermann: Linke Studenten und emanzipierte Frauen fuhren gerne das Fabrikat der Firma Citroën. Sie verpassten dem entenähnlichen Gefährt das Image eines Nonkonformisten-Autos. Kraft und Geschwindigkeit waren nicht die vordersten Kriterien beim Kauf eines 2 CV: 375 Kubikzentimeter und neun Pferdestärken sorgten für ein Maximaltempo von 70 Stundenkilometern. Die Abkürzung 2 CV steht für deux chevaux vapeur, auf Deutsch: zwei Dampfpferde. So hieß in Frankreich die Hubraum- und Motorstärke-Einheit. Danach wurde die Kfz-Steuer bemessen.

Im Oktober 1948 wurde der 2 CV erstmals vorgestellt. Nein, nicht auf der IAA in Frankfurt. Die deutsche Messe fand erstmals 1951 am Main statt. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Berlin der Schauplatz. Das Dampfpferdgefährt hatte seine Premiere auf dem Pariser Autosalon. Der deutsche Spitzname des 2 CV lautete übrigens Ente. Aber das weiß Ihr Smalltalk-Gesprächspartner vermutlich.

Anekdote zum Smalltalk-Abschluss
Beschließen Sie den Smalltalk mit einer Anekdote. Pierre Boulanger, der Citroën-Direktor, hatte die "Ente" in Auftrag gegeben. Damals hatte Boulanger seine Techniker angewiesen: "Entwerfen Sie ein Auto, das Platz für zwei Bauern in Stiefeln und einen Zentner Kartoffeln oder ein Fässchen Wein bietet, mindestens 60 Stundenkilometer schnell ist und dabei nur drei Liter Benzin auf 100 Kilometern verbraucht."