Geld und Liebe im Smalltalk

Der Valentinstag ist der Tag der Liebe. Sagen Romantiker. Nein, werfen nüchternere Zeitgenossen ein: Er ist eine Erfindung der Geschäftsleute. Wie Ihr Gesprächspartner das wohl sieht? Fragen Sie ihn! Ganz gleich, wie die Antwort ausfällt: Sie gibt Ihnen das Thema für den weiteren Verlauf des Smalltalks vor: Geld oder Liebe. Oder beides.

Wie Sie Geld und Liebe im Smalltalk verbinden
Warum heiraten zwei Menschen? Weil jeder sein (oder ihr) eigenes Wohlbefinden gegenüber dem Single-Dasein verbessern will. Diese eigenwillige Ehetheorie folgt einer rein ökonomischen Sicht. Sie entstammt der Feder des Chicagoer Wirtschaftsprofessors Gary Stanley Becker. Wenden Sie seine Erkenntnisse doch in Ihrem nächsten Smalltalk an. Sie werden Ihr Gegenüber beeindrucken!

Smalltalk über den Nutzen der Ehe
In einer Ehe gewinnt jede(r) hinzu: Die Ehe ist eine Fabrik. Sie stellt Produkte her. Dazu zählt beispielsweise der Nachwuchs. Auch für Dienstleistungen wie Fürsorge und Prestige sorgt die Ehe. Oder, ganz profan, Mahlzeiten und gebügelte Hemden. Durch den Haushaltszusammenschluss in einer Ehe lassen sich zudem Kosten einsparen:

  • Reisezeit und Reisekosten entfallen größtenteils. Ebenfalls Spesen für Logistik in Form von Sozialkontakten.
  • Dienstleistungen wie Mahlzeiten und Zuneigung kosten viel Geld. Jedenfalls dann, wenn sie abseits vom ehelichen Tisch und Bett erfolgen.
  • Auch die Steigerung des Betriebsgewinns nach Steuern ist nicht zu verachten. Für Verheiratete gibt es günstigere Steuerklassen.

Weitere Argumente für Ihren Smalltalk über Geld und Liebe
Je größer der Wertzuwachs durch die Ehe, je mehr ist ein Mensch bereit, in das Unternehmen zu investieren. Als Beispiel sei das Marketing herangezogen: Die Imagepflege der eigenen Person kostet nicht nur viel Geld. Sie kostet auch Zeit und Energie. Doch sie ist vor der Ehe notwendig: So verbessern sich die Chancen auf dem Heiratsmarkt.

Je früher der gemeinsame Bund geschlossen wird, desto länger können beide Partner profitieren. Schließlich bedeutet die Heirat eine Fusion: Diese hat die Optimierung der Produktion bei minimalen Betriebskosten zum Ziel.

Vergessen Sie im Smalltalk über Geld und Liebe die Risiken nicht!
Warnung: Die Wahrscheinlichkeit einer Scheidung steigt mit den Zweifeln! Irgendwann argwöhnt einer der Partner, eine Fehlinvestition getätigt zu haben. Die bange Frage schließt sich an: Gibt der Markt noch genügend Alternativen her? Noch schlimmer: Ist die Kapitalbindung (sprich: Kinder) gering, kommt es zur Trennung.

Nicht zuletzt aus einem weiteren Grund: Von einem neuen Partner erhofft man sich einen größeren Profit. Und nicht nur das: Auch eine höhere Qualität und Quantität der gemeinsam erzeugten Güter und Dienstleistungen könnte folgen.

Übrigens: Mit seiner ökonomischen Theorie der Liebe überzeugte Gary Stanley Becker nicht nur verbesserungswillige Singles. Auch die Akademie der Wissenschaften fand seine Ideen gut. Die Stockholmer Jury zeichnete den Professor 1992 mit dem Nobelpreis für Wirtschaft aus.