30 Stockwerke Small Talk: So gelingt der Plausch im Fahrstuhl

Eine Aufzugfahrt in den 30. Stock mit einer neuen Kollegin. Oder einem Kollegen, den Sie schon von Weitem unsympathisch finden. Für fünf peinliche, schweigsame Minuten, die sich ewig hinziehen. Doch mit etwas Geschick und Übung können Sie eine lange Aufzugfahrt nutzen: für einen Small Talk, der sie weiterbringt. Oder für einen netten ersten Kontakt.

Ganz schön warm heute: Im Themenranking beim Small Talk mit Kollegen belegt das Gespräch übers Wetter den vorletzten Platz – direkt vor dem totalen Schweigen. Zu Unrecht, denn tatsächlich kann ein Schwatz über Regen und Sonne ein guter Einstieg sein. Jeder kann hier ohne weitere Kompetenz mitreden.

Eine wichtige Grundregel: Nicht der Inhalt ist entscheidend, sondern wie Sie Ihr Gegenüber ansprechen. Sehen Sie Ihrem Kollegen in die Augen, sprechen Sie deutlich und lächeln Sie vor allem. Je eher Sie das Gespräch eröffnen, desto unbefangener sind Sie. Denn in Wirklichkeit geht es beim Small Talk darum, zwischenmenschliche Verbindung herzustellen, nicht um den Austausch von Fakten.

Mit einem freundlichen „Bei so einem sonnigen Morgen kriegt man gleich gute Laune, oder?“ machen Sie Ihrem Gesprächspartner den Einstieg leicht und signalisieren ihm Zugewandheit und Offenheit.

Ehrlichkeit, Mut und aufrichtiges Interesse

Große Worte für einen kleinen Plausch im Fahrstuhl, finden Sie? Nein, denn die Fahrt im Aufzug ist Kommunikation unter Laborbedingungen. Hier lassen sich Soft Skills trainieren wie im Fitnessstudio, ohne äußere Ablenkungen. Ehrlichkeit ist da eine Grundtugend: Wenn Sie den Namen Ihres Kollegen nicht wissen, fragen Sie freundlich nach. Ihm wird es vielleicht ebenso gehen. Gibt es irgendetwas, dass Sie über ihn wissen?

Sehen Sie eine Urkunde an der Wand, ein Foto von einem Hund oder Kindern auf dem Schreibtisch, dann haben Sie den Mut, danach zu fragen. Selbst wenn Sie falsch liegen, ist damit der Gesprächseinstieg mit Ihrem Kollegen geschafft. Und hören Sie bei der Antwort aufmerksam zu. Nur wenn Sie konzentriert nachfragen, kommt Ihr Gespräch in Fluss.

Meckern und Lästern?

Sie finden die Beförderungspolitik Ihrer Firma hochgradig unseriös und der Chef ist auch unsympathisch? Behalten Sie Ihre Meinung über solche Themen im Aufzug unbedingt für sich! Für den spontanen Small Talk sind sie absolut ungeeignet. Denn Sie wissen nichts oder nur sehr wenig über Ihren Beifahrer. Im besten Fall fühlt er sich in die Ecke gedrängt und der Rest der Fahrt vergeht im eisigen Schweigen. Im schlimmsten Fall spielt sogar er jeden Mittwoch mit dem Chef Canasta und wird in zwei Monaten zum Personalberater befördert.

Bedenken Sie: Mit etwas Übung wird der Small Talk im Aufzug zum Kinderspiel. Ein neuer Kontakt, frische Inspiration oder auch nur etwas Übung im Gespräch, sind auf jeden Fall der Lohn.

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