Verschiedene Anlässe fordern verschiedene Sprachen. Im beruflichen Alltag sprechen Sie – um im ganzen Lande besser verstanden zu werden – Hochdeutsch. Im Ausland zeigen Sie, dass Sie sich sprachlich auf internationalem Parkett souverän bewegen können. Und im kleinen Kreise nutzen heute immer mehr Menschen wieder den Dialekt.
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung bringt es einer der angesehensten deutschen Sprachwissenschaftler auf den Punkt. Karl-Heinz Göttert plädiert für die Verwendung des Dialekts.
Dialekt macht sympathisch: Verstrahlen auch Sie sprachliche Wärme!
Göttert sagt: "Dialekt hat tatsächlich etwas mit Wärme zu tun." Er betrachtet ihn aber – im Gegensatz zum früheren Gebrauch – als ein zusätzliches sprachliches Register. "Heute ist der Dialekt aufgrund von Schulbildung und Medienherrschaft eher eine sprachliche Alternative, eine Art zusätzliches Register. Im Ausland unterhalten wir uns auf Englisch, bei offiziellen Gelegenheiten benutzen wir Hochdeutsch, im privaten Räumen Mundart. Das ist eine sehr schöne Form von Mehrsprachigkeit."
Darum lohnt sich der Einsatz von Dialekt
Der Sprachwissenschaftler weiß: "Dialekt verwenden Menschen aber auch immer wieder gern für ihr Image. So lässt unser Finanzminister gern durchblicken, dass er Schwabe ist."
Für Ihre Gesprächsführung können Sie den Dialekt beispielsweise in folgenden Situationen gewinnbringend einsetzen:
- Im Gespräch mit der Nachbarschaft in Ihrem Stadtviertel. Dialekt steht für Identifikation mit der Region. Sie zeigen, dass Sie immer noch bodenständig sind.
- Zur Betonung von Aussagen: Wie im Beispiel mit dem Finanzminister. Um charakteristische Züge zu unterstreichen – wie in diesem Falle zum Ausdruck der finanziellen Kompetenz der Schwaben.
- Im Business-Alltag mit Geschäftspartnern aus der unmittelbaren Umgebung: Sie zeigen stets, dass Sie international sind. Den Partnern aus der Region vermitteln Sie per Dialekt aber eine besonders enge Beziehung, fernab der eiskalten Realität des beruflichen Alltags.