Wie entwickelt man einen lebendigen Schreibstil?

Ob Mail oder Brief, ob Facebook-Eintrag oder SMS, lebendig geschriebene Texte kommen besser an. Überprüfen Sie Ihren Schreibstil und versuchen Sie, ihn attraktiver zu machen. Das lohnt sich, denn mit dem geschriebenen Wort kann man oft mehr erreichen als mit so manchem Redeschwall. Hier lesen Sie, was Sie mit wenig Aufwand verbessern können, um einen lebendigen Schreibstil zu erlangen.

Überprüfen Sie spielerisch Ihren bisherigen Schreibstil

Um Ihren Schreibstil bewerten zu können, brauchen Sie Material. Gewöhnen Sie sich daran, alle Briefe und Mails zu wichtigen Themen auszudrucken oder abzuspeichern. Bei Mails erfolgt die Speicherung automatisch. Sowohl bei Ausdrucken als auch bei Word-Dokumenten (mit der Kommentar-Funktion) können Sie Notizen an den Rand schreiben und/oder gut gelungene Abschnitte und solche, die unbedingt verbessert werden sollten, farbig markieren.

Wählen Sie zu Übungszwecken ein Schriftstück aus und lesen es sich selbst laut vor. Halten Sie dabei den Stift oder den Cursor in der Hand und markieren Sie Stellen, die sich holperig oder langweilig anhören. Achten Sie auf Wiederholungen. Sie wirken oft schluderig, lieblos und unkonzentriert. Straffen Sie, wo Sie können, aber vermeiden Sie einen allzu knappen Telegrammstil.

Betrachten Sie diese Übung als Spiel. Nehmen Sie sich zum Beispiel vor, zunächst zehn Wörter zu streichen, dann – je nach Textlänge – noch zehn und so weiter. Machen Sie so lange weiter, bis Ihr Text immer noch alles sagt, was Sie sagen wollen, nun aber kurz und knackig. So wird er schnell und gern gelesen werden.

Ausrufe und Fragen, lange und kurze Sätze lockern Texte auf

Achten Sie auf Ihre Wortwahl. Je nach Empfänger können Sie locker und flapsig oder korrekt schreiben. Bringen Sie lange und kurze Sätze im Wechsel. Manchmal lockert ein Ausruf den Text auf, zum Beispiel: "Meine Güte, was für eine Verschwendung!" Auch Fragen, an den Empfänger oder an sich selbst, machen einen Text lebendig.

Persönliche Fragen, verbunden mit dosierten Schilderungen des eigenen Befindens, bezeugen Interesse und schaffen Nähe. Beispiel: "Manchmal frage ich mich ernsthaft, wie lange ich mir diesen Job noch antun will. – Und wie läuft es gerade bei dir?" Auch in Anführungsstriche gesetzte Zitate sorgen für unterhaltsame Lesbarkeit.

Seien Sie vorsichtig mit schiefen und gewollt wirkenden Vergleichen, wie "Der Wind an der Küste wehte wie ein voll aufgedrehter Staubsauger." Suchen Sie nach frischen Vergleichen oder verzichten Sie ganz darauf.