Können Gedanken sprechen? – Gedanken und Worte in zwischenmenschlichen Beziehungen

Kann es sein, dass Sie mit Gedanken und Worte vielleicht schon Menschen und Situationen unbewusst so gesteuert haben, wie es absolut nicht wollten?

Können wir mit unseren Worten vice versa mit unseren Gedanken auch Menschen und Situationen positiv oder negativ beeinflussen?
Ja – ganz einfach: Haben Sie auch schon öfters folgende Vorhersagen ausgesprochen oder bei Arbeitskollegen gehört? 

  • Das Projekt – bei geringen Kosten – durchzuziehen, wird aber schwer.
  • Dass der Meier wieder zu spät kommt, habe ich mir gleich gedacht.
  • Mit dem Kunden "X" habe ich immer die gleichen Probleme.
  • Ich hoffe, dass wir den Verkaufsabschluss tätigen können.
  • Eigentlich sollte ich schon lange Feierabend machen.
  • Ich wünsche mir nur, dass alles reibungslos laufen wird.

Und denken Sie bitte immer an den Supermarkt! – Die fett gedruckten Worte, sind "Bestellungen", die dann auch so in Ihrem Berufsalltag eintreffen. Vielen auch bekannt unter "selbsterfüllende Vorhersagen". Mit "eigentlich – hoffen – wünschen" geben Sie Anderen Macht über sich selbst!

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Kann es sein, dass unsere Gedanken und Wörter auch Einfluss auf unsere Mitmenschen haben?
Ja – das bestätigen uns die Gehirn- und Glücksforschung sowie die Studien der Spiegelneuronen.

Hören Sie auch öfters Arbeitskollegen (oder sich selbst) sagen:

  • Die Tussi macht immer so einen Aufstand, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht.
  • Der Müller hat schon wieder die Besprechung platzen lassen.
  • Dieser Blödmann ist doch nicht in der Lage einen präzisen Verkaufsbericht zu verfassen.

Machen Sie sich bitte bewusst: Der Kollege oder die Kollegin hören solche Aussagen natürlich nicht. Aber die Energien dieser Aussagen kommen bei denen trotzdem an.

Darum formulieren Sie bitte, die oben genannten Redewendungen um, z. B.:

  • Ich stelle mir vor, dass Frau Müller die Fakten meiner Anregungen wohlwollend prüft und zum Wohle aller entscheiden wird.
  • Kollege Müller ist pflichtbewusst und hält den vereinbarten Besprechungstermin ein.
  • Ich bin davon überzeugt, dass Herr Kluge einen klar strukturierten Verkaufsbericht verfasst.

Goethe hat es schon vor über 200 Jahren gewusst:

Wenn wir die Menschen nur nehmen,
wie sie sind, machen wir sie schlechter;
wenn wir sie behandeln, als wären sie,
was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin,
wohin sie zu bringen sind.

Oder wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie den Eindruck hätten, dass Ihre Arbeitskollegen oder Bekannte hinter Ihrem Rücken negativ und abwertend über Sie reden würden?

Ich garantiere Ihnen: Wenn Sie bewusst diesen Mechanismus – über Andere zu reden, zu urteilen und zu richten, abstellen, werden auch Sie aus verbalen Angriffen, übler Nachrede, Meinungsverschiedenheiten und Streitigkeiten automatisch heraus sein.

Auch wenn es Ihnen vielleicht am Anfang schwer fällt, positiv über unsere Mitmenschen zu denken bzw. zu sprechen – Sie werden verblüfft sein, in Ihrem näheren Umfeld werden immer mehr sympathische, motivierende und wohlwollende Menschen sein. (Anmerkung: Je mehr wir über Andere urteilen, negativ reden und so weiter – desto schwächer ist und wird unser Selbstwert, Selbstbewusstsein und Selbstliebe.)

Wie können wir diese neuen Gedankenansätze in der Praxis nun schnell umsetzen?
Ich möchte Sie dazu motivieren und einladen, einmal mit einer vertrauten Person für einige Tage hinweg folgenden Kommunikations-Test zu machen:

Jeder Mensch hat ein Unwort, das er immer wieder sagt, das er "eigentlich" gar nicht sagen will. Aber die Macht der Gewohnheit ist zu groß. Ein Unwort könnte z. B. sein: Problem, eigentlich, furchtbar, nicht schlecht, Tussi, Hammerhart, Krass und so weiter.

Vor Jahren hatte mein damaliger Lebenspartner mich darauf hingewiesen, dass ich sehr oft "furchtbar" sagen würde – und ob ich nicht bemerken würde, wie mir dieses Wort Energie rauben würde. Er wollte sein Unwort "eigentlich" los bekommen. Und so hatten wir uns spielerisch gegenseitig kontrolliert. 

  • Wenn mir mein Partner gesagt hatte: "Du hast gerade eben ‚furchtbar‘ gesagt!" hätte ich schwören können, dass ich es nicht gesagt hatte.
  • Ein paar Tage später, hatte ich, während ich mein Unwort "furchtbar" ausgesprochen hatte, gleich bemerkt, dass es mir über die Lippen gekommen ist.
  • Wiederum einige Tage weiter, hatte ich mich so unter Kontrolle, dass ich das "F" schon auf der Zunge hatte – und es wohl wissentlich noch unterdrücken konnte.
  • Nach dieser Hürde, war dann einige Zeit später das ganze Unwort einfach aus meinem Sprachschatz verschwunden.

Wir hatten damals abgemacht, dass Jeder, der das Unwort ausgesprochen hatte, ein Strafgeld in die Urlaubskasse bezahlen musste. Testen Sie es doch einfach, es macht Spaß. Und mit der Zeit werden Sie Ihre Wortwahl ganz bewusst positiv wählen und parallel dazu werden Sie Ihre Gedanken und damit Ihr ganzes Tun und Handeln in eine positive, glückliche und erfolgreiche Lebensrichtung bringen.

Ich wünsche Ihnen und uns allen von ganzem Herzen, dass immer mehr Menschen mit der Macht ihrer Gedanken und mit einer bewussten Kommunikation mit Herz und Verstand, Vorbilder für gegenseitige Achtung und Wertschätzung mit viel Spaß und Freude sind.