Kommunikation besser verstehen: Die Beziehungsebene

Um Kommunikation besser verstehen zu können, sollte die in einem Gespräch versteckt wirkende Beziehungsebene berücksichtigt werden. Es genügt vielfach, sich der Beziehungsebene in der Kommunikation bewusst zu werden und das gewonnene Verständnis in der Praxis zu beobachten und entsprechend zu verändern.

Die Qualität der eigenen Kommunikation ist davon abhängig, wie gut die Hintergründe der eigenen Kommunikation verstanden und berücksichtigt werden.

Kommunikation besser verstehen: die Beziehungsebene bedenken

Die eigene Kommunikation ist stark abhängig von den eigenen Erfahrungen, die das eigene Denken prägen. Dabei ist jedoch auch von Bedeutung, mit wem man spricht und welche Situation gegeben ist. So kann sich die Beziehung zu einem Elternteil grundlegend von der Beziehung zum Chef unterscheiden und dies spiegelt sich in der jeweiligen Kommunikation – muss es aber nicht.

Wer in seiner Kindheit ein Kommunikationsmuster angenommen hat, das zum Beispiel stark auf Kritik fokussiert ist, kann auch in seinem späteren Kommunikationsverhalten ständig Kritik "hören" beziehungsweise Aussagen als Kritik verstehen, auch wenn keine Kritik geäußert wurde. Dies kann dann zu Missverständnissen führen. Meist prägen die vom Elternhaus erlernten Kommunikationsregeln auch späteres Kommunikationsverhalten. Deshalb gilt es diese zu bedenken.

Kommunikation besser verstehen: die Beziehungsebene erkennen

Im Artikel "Kommunikation besser verstehen: Grundlagen" wurde das Beispiel mit der grünen Ampel angeführt. Wer auf der Beziehungsebene in diesem Fall Kritik hört, also so etwas wie: "Was bist du wieder so lahm", der nimmt eine sachlich formulierte Aussage persönlich und fühlt sich meist angegriffen, gekränkt oder gar verletzt und antwortet entsprechend. So kann Kommunikation schnell entgleisen und niemand weiß so recht, warum dies geschehen ist.

Um hier Veränderungen herbeizuführen, sollte man lernen, die Beziehungsebene zu erkennen und angemessen zu reagieren. Lernen Sie zu unterscheiden, ob eine Aussage sachlich gemeint ist und orientieren Sie Ihre Kommunikation im Zweifelsfall an der Sachaussage.

Kommunikation besser verstehen: der Beziehungsebene gerecht werden

Manchmal sind Aussagen aber gezielt auf die Beziehungsebene bezogen. So kann die Aussage "Ich habe das notwendige Dokument noch nicht" durchaus auf der Beziehungsebene klar sein: dann wenn sie zum Beispiel an die Sekretärin gerichtet ist, die dafür zuständig ist.

Ist die Sekretärin zuständig, sollte sie bei einer solchen Aussage in ihrer Antwort dieser Beziehung auch gerecht werden. So könnte sie z. B. antworten: "Es ist nicht richtig, dass Sie die Dokumente noch nicht haben. Ich werde sie umgehend fertig machen" oder "Ich werde umgehend veranlassen, dass Sie sie erhalten."

Auch wenn diese Aussage auf der Beziehungsebene verstanden werden kann, so sollte sie in keinem Fall persönlich genommen werden – dies ist leider der häufigste Fallstrick in der Kommunikation: Aussagen werden persönlich genommen, das heißt emotional verarbeitet. Hier sollte man erkennen lernen, dass auch die Beziehungsebene sachlich betrachtet werden kann und sollte – trennen Sie Ihre Kommunikation von persönlichen Einschätzungen und Empfindungen!

So können Sie sachlich Ihre Kompetenzen besser durch Ihre Kommunikation einbringen und erfolgreicher agieren.