Anreden & Anschriften: Auf die richtige Amtsbezeichnung kommt es an

Sind Sie zu einer beruflichen Veranstaltung in Ihrer Stadt eingeladen, bei der auch VIPs aus der Umgebung anwesend sind, ist es besonders wichtig, dass Sie lokale Größen immer mit der richtigen Amtsbezeichnung ansprechen. Den Bürgermeister erkennen Sie noch sofort. Doch wie reden Sie „den ersten Bürger der Stadt“ korrekt an? Oder: Sie wollen Ihnen bekannte Landtagsabgeordnete zu Ihrer Geburtstagsfeier einladen. Dürfen Sie bei so einem privaten Anlass die Amtsbezeichnung einfach weglassen?
Auf die richtige Amtsbezeichnung kommt es an
Um sich nicht zu blamieren, ist es wichtig, die Amtsbezeichnungen zu kennen und sie auch stilsicher bei der Anrede und der Anschrift zu gebrauchen.
In Staat und Politik hat eine Amtsbezeichnung (z.B. Bundesminister, Mitglied des Landtages (MdL), Mitglied des Bundestages (MdB) einen herausragenden Stellenwert. Die Verwendung von Amtsbezeichnungen dient nicht nur dem Ausleben der Eitelkeiten der Träger. Vielmehr markiert eine Amtsbezeichnung bedeutende Ämter und Funktionen, die meist mit besonderer Verantwortung für das Gemeinwesen verbunden sind.
Wenn Sie „Frau Abgeordnete“ sagen, meinen wir das Amt und die spezielle Verantwortung der Parlamentarier. Der Name der Amtsträgerin oder des Amtsträgers rückt dabei eher in den Hintergrund.

Beachten Sie deswegen: Die Amtsbezeichnung muss unbedingt aktuell sein. Es ist peinlich, wenn Sie überholt ist, z.B. durch Beförderung oder Abwahl. Daher schützt Sie ein vorsorglicher Vorabanruf Ihrer Sekretärin des Adressaten oder der Adressatin vor unangenehmen Folgen einer falschen Anrede und Anschrift.

Entscheiden Sie sich für eine passende Anrede

Ob Sie von der Amtsbezeichnung in der Anschrift Gebrauch machen oder nicht, hängt unter anderem davon ab, in welchem Zusammenhang Sie den Adressaten oder die Adressatin anschreiben wollen: beruflich oder privat. Im privaten Bereich wird die Amtsbezeichnung allgemein wenig berücksichtigt. Sind Sie also mit Oberbürgermeister Müller seit Jahren gut befreundet und Sie ihn zu Ihrem Geburtstag einladen wollen, wird er es Ihnen nicht übel nehmen, wenn Sie Ihren Brief beginnen mit „Lieber Norbert, …“