Vorsicht ist geboten, wenn dieselbe Stelle immer wieder ausgeschrieben ist

Bei manchen Stellenanzeigen ist auffällig, dass sie praktisch wöchentlich immer wieder mit dem gleichen Anzeigentext in der Zeitung erscheinen. Was hierbei zu beachten ist und warum solche Angebote in der Regel mit Vorsicht zu genießen sind, lesen Sie im nachfolgenden Artikel.

Es liegt eher an den Unternehmen, als an den Bewerbern

Gerade bei Stellenanzeigen, die immer wieder jede Woche ausgeschrieben sind, oftmals schon seit Monaten, ist Vorsicht geboten. Denn gerade angesichts der steigenden Zahl von gut qualifizierten (Langzeit-)Arbeitslosen ist es sehr unwahrscheinlich, dass es der ausschreibenden Firma nicht gelingt, geeignetes Personal zu finden – sei es, unter den Arbeitslosen oder unter Menschen, die zwar in einem Arbeitsverhältnis stehen, aber aus etwaigen Gründen das Unternehmen wechseln möchten.

Warum bei solchen Firmen ein Blick ins Internet lohnt

Wenn Sie den Firmennamen googeln oder sich auf einem Bewertungsportal wie kununu.de einloggen, werden Sie recht schnell feststellen, dass die Unternehmen, die immer wieder in schöner Regelmäßigkeit, im schlimmsten Fall auch wöchentlich, ein und dieselbe Stelle zu besetzen haben, oft schon in negativer Hinsicht bekannt sind. Gründe dafür sind unterdurchschnittliche Löhne, Mobbing, hohe Mitarbeiterfluktuation oder unbezahlte Einarbeitung. So kann davon ausgegangen werden, dass sich dort kaum noch jemand bewirbt, weil die dubiosen Geschäftspraktiken der Firma schon allgemein bekannt sind.

In allen Branchen und Wirtschaftszweigen gibt es sicherlich schwarze Schafe, diese sind jedoch besonders häufig bei Finanzdienstleistungen, Call Centern und Vertriebsunternehmen anzutreffen.

Vorsicht, wenn in der Stellenanzeige mit Selbstverständlichkeiten geworben wird!

Manche Unternehmen hoffen, doch noch Mitarbeiter zu gewinnen, indem sie Selbstverständlichkeiten als etwas Besonderes darstellen, sodass es sich doch noch für Arbeitssuchende lohnt, eine Bewerbung zu versenden. Dazu zählen z B. die Betonung, dass der gesetzliche Mindestlohn gezahlt wird, dass auch die Einarbeitung bezahlt wird oder dass den Mitarbeitern täglich frisches Obst angeboten wird.

Jeder neue Mitarbeiter muss sich erst ins Unternehmen einarbeiten, egal wie qualifiziert und berufserfahren er ist, da manche Dinge in verschiedenen Firmen unterschiedlich gehandhabt werden, und bekommt entsprechend auch für die Phase, in der er die Firma und seine Aufgaben in der Tiefe kennen lernt, sein ganz normales Gehalt. Dieses wird also nicht erst gezahlt, wenn der neue Mitarbeiter nach Meinung des Vorgesetzten ausreichend in seine neue Aufgabe eingearbeitet ist.

Die Betonung, dass den Mitarbeitern täglich frisches Obst angeboten wird, soll leider vielfach darüber hinweg täuschen, dass die Arbeitsbedingungen und das Betriebsklima eher schlecht sind, zumal gerade größere Unternehmen über betriebseigene Kantinen verfügen, in denen ebenfalls frisches Obst angeboten wird, ohne dass dies extra in einer Stellenanzeige betont werden muss.

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