Gehaltsangabe in Bewerbungen: Nutzen Sie diese 5 Quellen, um Ihren Marktwert zu ermitteln

In vielen Stellenanzeigen werden Bewerber dazu aufgefordert, ihre Vorstellungen in Bezug auf ihr zukünftiges Gehalt anzugeben. Doch das ist leichter gesagt als getan. Da die Deutschen in der Regel ungern über Geld sprechen, ist es nicht leicht, sich gehaltsmäßig richtig einzuordnen.

Die Deutschen reden ungern darüber, wie viel sie verdienen. Es soll sogar Ehepartner geben, die nicht wissen, was ihre Frau bzw. ihr Mann monatlich nach Hause trägt.

Kein Wunder, dass es da sehr schwer ist, sich gehaltlich richtig einzuordnen. Doch in Stellenanzeigen werden Sie mehr oder weniger ständig dazu aufgefordert, Ihren Gehaltswunsch bei der Bewerbung in Bezug auf eine bestimmte Stelle anzugeben.

Wozu eine Gehaltsangabe in einer Bewerbung führen kann

Wenn Ihr Gehaltswunsch zu hoch ist, wird Ihre Bewerbung möglicherweise direkt aussortiert. Es gibt sicherlich einen Bewerber mit ähnlichen Fähigkeiten und Kompetenzen, der weniger verlangt.

Das gleiche kann Ihnen aber auch passieren, wenn Ihre Gehaltsangabe zu niedrig ist. Denn wenn Sie sich überaus billig anbieten, macht das den Persolchef meist misstrauisch: Einen Bewerber, der nicht von sich überzeugt ist der oder nicht gut in seinem Job ist, möchte man auch nicht einstellen. Was sonst sollte der Grund dafür sein, dass ein Bewerber sich unter Wert anbietet?

Deshalb hat man gute Chancen, wenn man ein mittleres bis höheres Gehalt angibt. Letzteres vor allem, wenn man besondere Qualifikationen oder Erfahrungen bieten kann.

Was die Frage nach dem Gehalt noch ein wenig aufschiebt

Was nur zu einem Aufschub führt, wenn nicht gar zum K.O., ist eine in manchen Bewerbungsratgebern angegebene Formulierung, mit der man sich einstweilen aus der Affäre ziehen kann:

„Ich wünsche mir ein Gehalt, das meinen Fähigkeiten und Erfahrungen entspricht und das dem Verantwortungsumfang der Aufgabe gerecht wird.“

Spätestens im Vorstellungsgespräch muss man jedoch Farbe bekennen und eine konkrete Zahl nennen, spätestens dann, wenn man danach gefragt wird.

Wie Sie ihr Gehalt recherchieren

In jedem Vorstellungsgespräch wird Ihnen irgendwann die Frage gestellt, was Sie denn in Ihrem zukünftigen Job verdienen möchten. Wer sich darauf nicht gut vorbereitet hat, hat schnell schlechte Karten.

Zum einen gibt es einschlägige Zeitschriften, die mindestens einmal im Jahr – wenn nicht öfter – einen Gehaltsreport veröffentlichen. Dazu gehören unter anderem „die Wirtschaftswoche“ und „Stern“.

In diesen Gehaltsreports bekommen Sie einen ersten Anhaltspunkt für Ihren Marktwert. Gehen Sie von Ihrer Berufserfahrung in Jahren aus sowie von Ihren Qualifikationen und dann wissen Sie, ob Sie sich im unteren Level, in der Mitte oder eher im oberen Level einordnen können. Eine Zusatzqualifikation, eine dritte oder sogar vierte Fremdsprache sind gut und gerne einige Hundert Euro mehr pro Monat wert.

Gehaltsreports im Internet

Zusätzlich sollten Sie aber noch eine Internetrecherche vornehmen. Es gibt zahlreiche Websites, auf denen Sie Informationen zum Gehalt oder sogar Gehaltsreports vorfinden.

Dazu gehören unter anderen die berühmten Studien der

  1. Beratungsgesellschaft Kienbaum oder
  2. der Unternehmensberatung Towers Watson.

Auch auf

  1. karriere.de 
  2. stepstone.de oder
  3. ingenieurskarriere.de finden Sie immer wieder wertvolle Hinweise zu Gehältern oder sogar komplette Gehaltsstudien.

Zusätzlich lohnt es sich die überregionalen Tageszeitungen wie Welt, FAZ, SZ oder Handelsblatt im Auge zu behalten. Dank Internet ist dies nicht besonders schwierig.

Fazit

Wenn Sie sich bewerben, ist sowieso eine Gehaltsrecherche erforderlich. Dann können Sie Ihren Gehaltswunsch auch gleich ins Anschreiben einfügen. So laufen Sie nicht Gefahr, vorzeitig aussortiert zu werden.

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