Bewerbungen: Wann ist die Beifügung von Arbeitsproben sinnvoll?

In manchen Bereichen ist es gern gesehen, den üblichen Bewerbungsunterlagen wie Anschreiben, Dritte Seite, Lebenslauf und Zeugnissen auch Arbeitsproben beizufügen, die das Können des Bewerbers sinnvoll untermauern.

Dies ist vor allem sinnvoll bei graphischen und gestalterischen Berufen (Modellbauer, Graphiker, Designer, Fotograf etc.) sowie auch in den Bereichen Redaktion, Volontariat, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. In den letztgenannten Fällen können Kopien veröffentlichter Artikel, Auszüge aus Diplom-Arbeiten, selbst verfassten Büchern oder Pressemitteilungen zu einem bestimmten Thema der Bewerbungsmappe beigefügt werden.

Bewerbungen: Bei Arbeitsproben Urheberrechte beachten!

Unproblematisch ist die Beifügung von Arbeitsproben, wenn das Urheberrecht beim Bewerber selbst liegt. Ist der Kandidat in der Vergangenheit als Co-Autor oder Ghostwriter aufgetreten und liegt das Urheberrecht somit bei einer anderen Person, ist zunächst dessen Einverständnis mit der Verwendung des Textes bzw. der Textpassage einzuholen.

Reicht ein Fotograf beispielsweise von ihm geschossene Probefotos ein, um sein Können im wahrsten Sinne des Wortes bildlich zu untermauern, sollte ihm in jedem Fall eine schriftliche Einverständniserklärung der auf den Fotos abgebildeten Personen vorliegen. Auch wenn diese Erklärungen der Bewerbung selbst nicht beigefügt werden müssen, sollten sie ihm dennoch bei etwaigen Rückfragen oder Problemen vorliegen.

Wozu Arbeitsproben in Bewerbungen?

Wie bereits angesprochen, wird hiermit praktisch untermauert, was im Idealfall bereits in Anschreiben, Kurzprofil und Lebenslauf dargestellt und zusammengefasst wurde. Anschauungsmaterial macht das Können des Bewerbers auf einem bestimmten Gebiet jedoch viel greifbarer für den Personaler.

Es ist ein Unterschied, ob der Bewerber beispielsweise ein sehr gut formuliertes, fehlerfreies Anschreiben einreicht, das auch den Hinweis auf die eigene Text- und Stilsicherheit enthält (hieran können jedoch Freunde, Familienmitglieder, Bewerberservices usw. mitgewirkt und das Schreiben somit aufgehübscht haben) oder ob das eigene Können noch einmal anschaulich untermauert wird durch regelmäßige Veröffentlichungen von Fotos oder Artikeln in (Fach-)Zeitschriften bzw. Büchern.

Bewerbungen: Arbeitsproben – Alternative elektronische Speichermedien

Selbstverständlich ist es auch möglich, auf einen online verfügbaren Text des Bewerbers im Anschreiben zu verlinken. Es sollte jedoch vor Versand der Bewerbung geprüft werden, ob der Link tatsächlich funktioniert, damit es nachher für den Personaler keine unschönen Überraschungen gibt, weil er nicht auf den Link zugreifen kann.

Dies löst sicherlich Unmut gegenüber dem Bewerber aus, weil der Verdacht entsteht, dass der Kandidat auch im Arbeitsalltag seine versandfertigen Dokumente nicht mehr prüft, bevor er sie endgültig an den Empfänger verschickt.

Auch die Beifügung einer CD, auf der Arbeitsproben wie Texte oder Fotos gespeichert sind, stellt eine gute Alternative zum Versand von Kopien der eigenen Werke dar.

Bei einem Webdesigner kann sich der Hinweis oder die Verlinkung auf seine eigene Website oder einen eigenen Blog anbieten – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass es sich um seriöse Inhalte handelt und sich auf der Seite nicht fragwürdige Dinge wie rechtsradikale, Gewalt verherrlichende oder pornographische Darstellungen befinden.

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