Krisen mit der richtigen mentalen Haltung meistern

Wir erleben globale Finanzkrisen und Wirtschaftskrisen sowie persönliche Lebenskrisen, Krisen in den Beziehungen, Gesundheitskrise. Das Wort "KRISE" löst bei den meisten Menschen Angst aus. Das hängt von unserer Denkweise und Wahrnehmung ab. Mit der richtigen mentalen Haltung können wir eine Krise auch anders sehen und besser meistern.

Die Krise vom Ei ist die Chance des Kükens!

  • Eine Krise bezeichnet eine massive und akute Störung eines Systems, ein Bruch im beständigen Verlauf des Lebens.
  • Ein System kann die Gesellschaft, die Wirtschaft oder der Finanzsektor, eine Familie, ein einzelner Mensch oder die Krankheit eines Kindes sein.
  • Krisen passieren meist bei Übergängen: während der Geburt, in der Pubertät beim Hinübergehen ins Erwachsensein, in der Mitte des Lebens oder während des Sterbens oder auch bei Umzügen in eine neue Stadt, beim Ende einer Beziehung, bei einer Entlassung usw.
  • Die "Midlife-Crisis"  bringt beispielsweise vielen Frauen und Männer  schwere geistig-seelische Einbrüche. Dabei heißen diese Zeiten auch Wechsel-Jahre und verweisen auf die Herausforderung des Lebens.
  • Krisen haben stets zwei notwendige Aspekte: Neben den zerstörenden Aspekten in einer Krisen-Situation gibt es zugleich auch erneuernde Aspekte. Enthalten sind  also  Chancen zur Korrektur im System, Möglichkeiten zum aktiven Finden einer qualitativen Verbesserung der Lage.
  • Krisen sind als Brüche im Leben existentielle "Weichen", an denen unser Leben neu aufgebaut wird, entweder es gelingt ein fördernder Durch-Bruch oder ein zerstörender Zusammen-Bruch.

Wie können wir in Krisen-Zeiten günstig vorgehen?
Wir meistern die Krise, indem wir verschiedene Phasen klug durchlaufen, um die dabei auftretenden starken Energien für einen kreativen Neuanfang zu nutzen und um diese System-Störung zum guten Abschluss zu bringen.

1. Die Notwendigkeit anerkennen
In einer Phase der Verleugnung wollen wir die neue Situation nicht wahrhaben, wehren uns gegen Veränderung ("Ich bin nicht krank" oder "Es kann gar nicht sein, dass ….") 
In kritischen Zeiten sollte (möglichst schnell) erkannt und akzeptiert werden, dass eine gravierende Änderung auf der Tagesordnung des Lebens steht – ob uns das gefällt oder nicht.  Meist bleibt oder ist es nicht mehr so, wie es einmal war. Es ist eine Wende in der Not (Notwendigkeit).

2. Ruhig und besonnen bleiben
In der Phase der Emotionen brechen Erregungen heraus: Verwirrung, Unsicherheit und Selbstzweifel bestimmen das Denken („Ich kann das nicht aushalten.“, "Warum ausgerechnet ich?" "Was habe ich getan, dass mir dies passiert?"). Dieses Denken führt  zu Gefühlen der Macht- und Hilflosigkeit, Erregung, Angst, Wut und Panik. Und diese Emotionen lassen uns blind, aggressiv oder gelähmt reagieren,  wodurch sich meist die Lage verschlimmert und alles noch unangenehmer wird.
In der Ruhe liegt jetzt die notwendige Kraft und Besonnenheit.

3. Den Bruch des alten Systems wahrnehmen
Krisen verlangen in einer weiteren Phase die Öffnung für Neues, denn Sie stellen das Bisherige radikal in Frage. Frühere Vorstellungen von unserem Leben,  bisher gültige Denkmuster über das Zusammenleben und Zusammenarbeiten werden jetzt hinterfragt und bezweifelt, wieder wahrgenommen und kritisch analysiert, denn: „Es ist nicht mehr zu retten!“, „Wir müssen neu anfangen!“.

4. Die Entwicklung des Systems suchen
In der Krisen-Phase der Neuorientierung beginnen wir, unsere Möglichkeiten und Varianten eines Auswegs zu überlegen ("Vielleicht könnten wir …"). Es sind jetzt neue Ideen und Gedanken gefragt, die neues Verhalten bestimmen, mit denen wir angemessen auf die Entwicklung des Lebens reagieren.
Es ist eine kreative Suche nach neuen Lebens-Entwürfen erforderlich.

5. Den Durch-Bruch organisieren
In der Phase der höheren Ordnung stellt sich neues Gleichgewicht auf höherer Stufe ein: Heilung. Wir arrangieren uns mit der neuen Situation und schöpfen neue Kraft und Zuversicht  daraus.

Ersatz-Lösungen, wie die beliebten Suchtmittel oder Suchthandlungen, können das System scheinbar neu stabilisieren – jedoch mit großen Aufwänden und nicht für immer.

Die Neuordnung auf höherem Entwicklungsstand gelingt nicht immer. Bleibt sie auf der Strecke, dann werden die Krisen- bzw. Krankheitszeichen deutlicher. Wir erkranken dann z.B. nicht nur seelisch (Depression, Schlafstörungen), sondern auch körperlich (Herz-Keislauf-Probleme, Magen-Darm-Störungen, Kopf- und Rücken-Schmerzen) und irgendwann ist das Ende nahe.

Gelingt der Neuentwurf, dann wird der Bruch zum Durch-Bruch. 
Gelingt er nicht, dann wird aus dem Bruch ein Zusammen-Bruch.

Scheinlösungen verzögern den Durchbruch oder führen direkt zum Zusammenbruch.