Wenn die Zwangsversteigerung droht: Aufschub erwirken

Ihre Immobilie ist von der Zwangsversteigerung bedroht. Nun gilt es, einen Aufschub zu erwirken und die drohende Versteigerung vorerst abzuwenden. Lesen Sie, was Sie tun können, um Aufschub zu bekommen.

Stoppen Sie das anhängige Verfahren
Ein nützlicher Aufschub des Verfahrens ist fast immer realisierbar: und zwar mit Hilfe des § 30a ZVG, mit dem anhängige Verfahren gestoppt werden können. Hierzu ist zuerst die Einstellung des Verfahrens zu beantragen.

Musterbrief

Name, Straße, Wohnort

An das Amtsgericht …, Immobiliarzwangsvollstreckung, Straße, Ort

Betrifft: Die gegen uns angeordnete Zwangsversteigerung, Aktenzeichen … Unser Grundbesitz in … (Straße, Nr.) Verzeichnet im Grundbuch von …, Blatt…, Flurstück…, Gemarkung…

Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit beantragen wir die einstweilige Einstellung des Verfahrens. Den Antrag begründen wir mit § 30 a Zwangsversteigerungsgesetz wie folgt: Leider wurde der Hauptverdiener wegen (z. B. Schließung des Werkes in …) arbeitslos. Die äußeren Umstände führten zu einer ernstzunehmenden Gesundheitsverschlechterung, so dass der Hauptverdiener zunächst nicht arbeitsfähig war.

Die Zahlungen des örtlichen Arbeitsamtes konnten unsere Verpflichtungen nicht ausgleichen, auch mussten wir erhebliche, zusätzliche Gelder aufbringen, so dass der Gesundheitszustand des Hauptverdieners wieder hergestellt werden konnte.

Dies führte dazu dass wir bei der …Bank in Verzug geraten sind, weil wir die Zinsen wegen der Einkommensverminderung nicht zahlen konnten. Noch vor kurzer Zeit hat uns die …Bank eine Erhöhung unseres Kreditengagements zugesichert. Wir waren sehr überrascht, als uns jetzt bekannt wurde, dass die Zwangsversteigerung betrieben wird.

Zwischenzeitlich hat der Hauptverdiener wieder einen neuen Arbeitsplatz gefunden, das teilten wir bereits der …Bank mit. Bereits ab dem nächsten Monat steht uns ein höheres Einkommen zur Verfügung. Wir sind sodann in der Lage, die aufgelaufenen Rückstände zu tilgen.

Wir können einen Betrag in Höhe von … jeweils zum 15. Des Monats an die …Bank für laufende Zins- und Tilgungsleistungen zahlen. Die aufgelaufenen Rückstände möchten wir zusätzlich mit einem betrag in Höhe von … tilgen. Bitte nehmen Sie zur Kenntnis, dass unser Grundbesitz einen wesentlich höheren Wert hat als die im Grundbuch in Rang 1 eingetragenen Grundschulden.

Weitere Einträge im Grundbuch sind nicht vorhanden. Es besteht somit keine Gefahr, dass die …Bank durch den von uns beantragten Aufschub zu einem späteren Zeitpunkt eventuell einen Zahlungsverlust erleiden muss.

Wir denken, dass unser Vorschlag annehmbar ist und bitten das Gericht, durch einstweilige Einstellung des Verfahrens unsere Zahlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Höflich bitten wir, diesem Antrag stattzugeben. Bitte bedenken Sie, dass wir uns und unseren Kindern das Heim erhalten möchten. Sollten weitere Auflagen zu erfüllen sein, bitten wir um besondere Nachricht.

Unterschrift der Eheleute

Welche Möglichkeiten Sie noch haben, die Zwangsversteigerung abzuwenden, lesen Sie in folgenden Artikeln