So vermeiden Sie Probleme bei der Baufinanzierung

Eine Entscheidung für eine Baufinanzierung ist langfristig und sollte gut überlegt sein. Auch eventuelle Probleme wie eine Arbeitslosigkeit oder eine Scheidung sollten Bauherren durchdenken und Notfall-Lösungen überlegen.

Wer sich für eine Baufinanzierung entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, was das bedeutet. Eine Laufzeit von rund 30 Jahren, regelmäßige Ratenzahlungen, eine hohe finanzielle Belastung und eventuell auch Einschränkung bezüglich anderer teurer Anschaffungen oder teuren Reisen, die dann nicht möglich sind.

Zudem ist eine Baufinanzierung meist darauf ausgelegt, dass alles glatt läuft. Kommt aber eine schwere Krankheit, ein Jobverlust oder die Trennung vom Partner mit dem finanziert wird hinzu, könnte es Probleme mit der Baufinanzierung geben.

Sobald Sie Ihre monatlichen Kreditraten nicht mehr bezahlen können, haben Sie ein Problem mit Ihrer Bank. Um Finanzierungsprobleme zu entschärfen, gibt es einige Möglichkeiten, die Sie im Ernstfall in Erwägung ziehen sollten.

Für eine kurzfristige Zahlungsunfähigkeit gibt es auf jeden Fall eine Lösung

Ist Ihr Zahlungsproblem zeitlich begrenzt, dann haben Sie die Möglichkeit Ihre Kreditraten zu stunden. Wechseln Sie beispielsweise den Job und haben eine Lücke von zwei, drei Monaten zwischen der alten und der neuen Stelle, wäre eine Stundung eine Möglichkeit. Auch wenn eine andere dringende Anschaffung fällig ist, für die Sie das Geld eher brauchen, können Sie mit Ihren Kreditraten kurzfristig aussetzen oder diese verringern.

Wenn Sie garantieren können, dass Sie in spätestens sechs Monaten wieder die volle Ratenleistung erbringen können, ist eine Stundung meistens kein Problem. Allerdings kann es mit dieser Verschiebung des Zahlungszeitraums an späterer Stelle der Laufzeit zu Problemen kommen, falls die Baufinanzierung zum Beispiel Teil eines besonders abgestimmten oder größeren Finanzierungsplan war.

Passen Sie die Raten Ihrer Baufinanzierung an

Ein weiterer negativer Faktor ist, dass eine Stundung häufig einen Zinsaufschlag oder eine Gebühr mit sich bringt. Banken lassen sich diese Sonderleistung und den kurzfristigen Zinsausfall bezahlen, was für den Kreditnehmer teuer werden kann.

Falls das Problem, die Kreditraten nicht im vollen Umfang zahlen zu können sich zu einem dauerhaften Problem ausweitet, müssen Kreditnehmer umdenken. Sie können die Raten bei Ihrer Bank dauerhaft anpassen, was meistens im Rahmen einer Umschuldung passiert. Auch bei stark gesunkenen Kapitalmarktzinsen seit Abschluss der Finanzierung bietet sich eine Umschuldung an.

Überdenken Sie eine Umschuldung

Bei einer Umschuldung wird der alte Baufinanzierungskredit in einen neuen umgewandelt. Mit niedrigeren Zinsen kann die Monatsbelastung bei gleichbleibender Laufzeit dadurch sogar geringer sein. Allerdings müssen Sie auch für eine Umschuldung mit Gebühren rechnen – sprechen Sie dafür mit Ihrem Bankberater.

Passiert eine Umschuldung nicht aufgrund niedriger Zinsen, sondern weil sich Ihre finanzielle Situation grundlegend und auf lange Sicht verschlechtert hat, können Sie die monatlichen Raten dauerhaft senken. Dadurch reduziert sich auch die monatliche Tilgung, wodurch sich die Laufzeit des Kredits verlängert. Dies ist mit höheren Kosten verbunden, da der Kredit länger läuft.

Lassen Sie sich beraten

Zusätzlich fordert die Bank wahrscheinlich eine Vorfälligkeitsentschädigung ein, da die monatlichen Zinseinnahmen durch Sie sinken. Falls Ihre Baufinanzierung tatsächlich auf der Kippe stehen sollte, sollten Sie sich unbedingt beraten lassen.

Für den Fall, dass Sie Ihre Baufinanzierung gänzlich aufgeben, gelten wiederum gesonderte Konditionen, da die Immobilie dann in der Regel verkauft wird. In diesem Fall erhält die Bank ihren Anteil und Sie Ihren Anteil – aber auch in diesem Fall ist eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig, da die Finanzierung früher aufgegeben wurde als ursprünglich vereinbart.

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