So schützen Sie sich vor Mietnomaden

Wenn Mieter in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, ist das für den Vermieter in der Regel ebenfalls ein ernstes Problem – denn oft kommt dann die Miete nur noch unregelmäßig. Noch schlimmer aber ist es, wenn sich Mietnomaden in Ihr Eigentum eingenistet haben. Mietnomaden sind böswillige Mieter, die von Anfang an nicht vorhatten, auch nur einen Cent Miete an Sie zu zahlen. Lesen Sie, wie Sie sich gegen Mietnomaden schützen können.
Schutz vor Mietnomaden
Wenn Mieter nicht mehr zahlen, landen Sie oft in der, was Juristen als rechtliche Grauzone bezeichnen. Natürlich haben Sie letzten Endes die Möglichkeit, die Mieter vor die Tür zu setzen. Die Frage ist nur, wie lange das dauert und ob Sie das finanziell überhaupt überleben, wenn die Miete über Monate oder Jahre ausbleibt. Deshalb ist es sinnvoller, Mietnomaden erst gar nicht einziehen zu lassen. Sechs Tipps, um den Betrügern gar nicht erst aufzusitzen, finden Sie hier.

1. Tipp: Chiffre-Verfahren verwenden

Wenn Sie eine Wohnung vermieten wollen, nutzen Sie dafür das Chiffre-Verfahren. Ihr Vorteil: Mietnomaden stehen ja oft schon vor einer Räumung ihrer bisherigen Wohnung und haben in der Regel nicht viel Zeit, sich eine neue Unterkunft zu suchen. Den Mietnomaden dürfte daher das Chiffre-Verfahren schlichtweg zu lange dauern.
2. Tipp: Gezielt suchen
Wenn Sie bei der Wohnungsvermietung Anzeigen im Internet oder in der Zeitung aufgeben, öffnen Sie Ihr Angebot dem ganzen Markt an Wohnungssuchenden. Sinnvoller kann es daher sein, einen Filter vorzuschalten. Wenn Sie beispielsweise eine oder mehrere freie Wohnungen der Personalabteilung eines großen Unternehmens melden, können Sie davon ausgehen, dass die vermittelten Interessenten auf jeden Fall einen Job haben.
3. Tipp: Nicht vom Auftreten blenden lassen
Wenn ein potenzieller Mieter mit einem dicken Auto vor fährt und in schick gekleidet ist, sollten Sie immer trotzdem auch die Lebenswirklichkeit des Kandidaten hinterfragen. Wenn jemand ein angeblich hohes Einkommen hat, aber weder sein Job oder die bisherige Wohnlage diese Behauptung bestätigen, sollten Sie skeptisch sein.
4. Tipp: Schlüssel gegen Vertrag und Geld – nicht anders!
Auch wenn Sie es sich als ehrlicher Mensch kaum vorstellen können: Viele Mietnomaden wollen von Anfang an keinen Cent an Sie zahlen. Deshalb ist es wichtig, den Schlüssel niemals rauszugeben, bevor ein schriftlicher Mietvertrag abgeschlossen wurde und Sie die erste Miete und die erste Rate der Kaution bereits erhalten haben. Auch bei Ausreden wie „ich würde gerne vorher in die Wohnung um schnell mit der Renovierung anzufangen.“ sollten Sie in dieser Sache konsequent bleiben.
5. Tipp: Nicht aufs falsche Pferd setzen
Mietnomaden haben absolut nichts dagegen, wenn Sie sich bei Nachbarn oder dem bisherigen Vermieter umhören. Glauben Sie nicht? Sollten Sie aber! Denn wer als Vermieter (oder auch als Nachbar) unter einem Mietnomaden leidet, wird alles daran setzen, diesen Querulanten wieder loszuwerden. Sie können also kaum damit rechnen, eine ehrliche Auskunft zu bekommen, wenn Sie Erkundigungen über einen vermeidlichen Mietnomaden einholen wollen.
3. Tipp: Papier ist geduldig
Als Vermieter verlangen Sie wahrscheinlich bei einer Neuvermietung jede Menge Informationen von den Kandidaten: Eine Gehaltsabrechnung, die Steuerbescheide, Kontoauszüge und vieles mehr. Machen Sie sich klar, dass solche Unterlagen zwar einen Anhaltspunkt bieten können, aber letztendlich auch mit einem Farbkopierer und ein bisschen krimineller Energie leicht zu fälschen sind.
Verlassen Sie sich bei der Analyse solcher Unterlagen auf den gesunden Menschenverstand. Stimmen die Steuernummern auf allen Dokumenten überein? Arbeitet der Mietinteressent überhaupt bei dem angegebenen Unternehmen? Warum hat ein Single Steuerklasse III? Oft verhindern schon solche Recherchen, dass Sie sich Mietnomaden ins Haus holen.