Immobilienkauf mit über 50? Das geht!

Noch vor einigen Jahren galt für den Immobilienkauf der Grundsatz: "Je früher, desto besser!" und: "Je älter man wird, umso schwieriger ist es, einen Kredit zu bekommen". Heute mag der frühe Immobilienerwerb immer noch von Vorteil sein. Dagegen ist es alles andere als unmöglich, mit über 50 einen Immobilienkredit zu erhalten.

Das haben die Banken schon längst herausgefunden und die Immobilienkäufer 50+ als Kunden für sich entdeckt.

Die Tatsache, dass sich viele Menschen der Altersgruppe 50+ erstmals für den Kauf einer Immobilie interessieren, lässt sich nicht nur mit dem demografischen Wandel begründen. Oft führt die berufliche oder private Situation einfach erst spät zum Wunsch nach den eigenen 4 Wänden. So müssen viele Arbeitnehmer heutzutage beruflich mobil bleiben und werden daher erst spät sesshaft.

Andere haben erst spät eine Familie gegründet und erst mit dieser ist der Traum vom eigenen Heim entstanden. Andere wiederum haben einfach etwas Geld über und wollen das in ihre Altersvorsorge stecken. Wieder andere haben erst aufgrund fehlender Alternativen an den Kapitalmärkten die Immobilie für sich entdeckt.

Alter ist nicht unbedingt ein Nachteil bei der Finanzierung

Für die Banken ist das höhere Alter eines Kreditnehmers nicht unbedingt ein Nachteil. Vielmehr ist das Einkommen bei Menschen um die 50 deutlich höher als bei Berufseinsteigern. Besonders diejenigen, die die Phase der Familiengründung bereits lange hinter sich gelassen haben, konnten im Zweifel schon einiges an Ersparnissen ansammeln. Diese Ersparnisse lassen sich gut beim Immobilienkauf einsetzen. Damit verfügen sie in der Regel über mehr Eigenkapital als jüngere Wohnungskäufer. Die Anzahl der Vollfinanzierer ist in dieser Altersklasse daher denkbar gering.

Die finanzielle Zukunft ist für ältere Menschen klarer umrissen als für Berufsanfänger: Beruflich sitzen sie fest im Sattel. Das Einkommen steht fest, die Rente ist berechenbar und oft kommt noch eine Lebensversicherung dazu. Mit diesen Zahlen kann Ihre Bank gut arbeiten.

Höheres Eigenkapital und höhere Tilgungsrate

Als älterer Immobilienkäufer ist es besonders wichtig, darauf zu achten, dass der Kredit bis zur Rente weitgehend abgezahlt ist. Das erreichen Sie durch die Einbringung von höherem Eigenkapital. Bei solchen Finanzierungen sind 30 bis 40% Eigenkapital keine Seltenheit. Mobilisieren Sie Ihre Reserven so weit wie möglich, denn: Je mehr eigenes Geld Sie mitbringen, desto weniger verzinstes Geld müssen Sie von Ihrer Bank in Anspruch nehmen.

Zusätzlich oder alternativ bietet sich eine höhere Tilgungsrate an. Eine Tilgungsrate von 5% oder mehr ist hier durchaus üblich. Der Vorteil liegt nicht nur darin, dass der Kredit deutlich schneller abgezahlt wird. Einige Banken belohnen Sie auch mit niedrigeren Zinsen. Daher lohnt es sich auf jeden Fall für Sie, die Kreditangebote verschiedener Banken miteinander zu vergleichen.

Ein weiterer Weg, die Kreditdauer zu verkürzen, ist die Leistung einer Sondertilgung. Die Höhe dieser Zusatzzahlungen können Sie mit Ihrer Bank verhandeln. Passen Sie aber auf, in der Regel bezahlen Sie mit höheren Zinsen dafür.

Schaffen Sie es nicht, den gesamten Kredit bis zum Rentenalter abzuzahlen, vereinbaren Sie mit Ihrer Bank die Möglichkeit, die Tilgung mit Beginn der Rentenzeit wieder zu reduzieren. Das bietet sich an, wenn Sie anderenfalls riskieren, dann knapp bei Kasse zu sein.

Fazit: Der Kauf einer Immobilie ist auch für die Altersgruppe 50+ immer interessanter – auch für die Banken. Wenn Sie Eigenkapital mitbringen und hohe Tilgungsraten vereinbaren, können Sie den Traum von der eigenen Immobilie problemlos verwirklichen.