Baufinanzierung: Mit welchen Argumenten Sie Top-Konditionen herausholen

Die Baufinanzierung ist generell günstig wie noch nie. Doch die Top-Konditionen bekommt nur, wer als "gutes Risiko" oder möglichst “sehr gutes Risiko” eingestuft wird. Bei der Finanzierungsplanung sollten Sie sich darauf vorbereiten und wissen, was Banker gerne hören und sehen.

Etwas weniger Zins, eine höhere Beleihungsgrenze, mehr Sondertilgungsrechte: Bei der Baufinanzierung lässt sich einiges verhandeln. Bauherren sind daher gut beraten, sich sorgfältiger auf Kreditgespräche vorzubereiten und zu klären, auf welche Details in der gewünschten Finanzierung die Bank achten wird.

Selbstnutzer besser dran als Kapitalanleger

Ein einheitliches Prüfschema gibt es nicht. "Klar ist aber, dass einerseits persönliche Verhältnisse wie Beruf und Dauer der Anstellung, aber auch Finanzierungs-Eckpunkte wie der Tilgungsanteil oder die Immobilienqualität eine Rolle spielen", sagt Jörg Sahr, Baufinanzierungsexperte bei der Stiftung Warentest.

Die Konditionen hängen laut Sahr außerdem oft auch vom Einkommen ab (Verhältnis Jahres-Einkommen zu Kreditsumme), dem beruflichen Status (Angestellter, Beamter, Selbstständiger) und Region (z.B. höherer Zins für Ost-Immobilien), Nutzungsart (Selbstnutzer zahlen oft weniger als Kapitalanleger) sowie Bautyp. Mit folgenden Maßnahmen verschafft sich der Bauherr generell eine bessere Argumentationsbasis.

Niedriger Kredit

Pluspunkte sammelt ein Kunde, der nur 60 Prozent oder weniger des Beleihungswertes der Immobilie finanzieren muss. Es ist daher sinnvoll, so viel Eigenkapital wie möglich zusammenzukratzen, wobei Verwandten- und Arbeitgeber-Darlehen eine oft vergessene Finanzierungsquelle darstellen.

Hohe Anfangstilgung

Die anfängliche Tilgung sollte statt der früher üblichen 1,0 Prozent mit 2,0 oder besser noch mit 3,0 Prozent angesetzt werden. Das beschleunigt die Entschuldung erheblich. Spätestens mit Rentenbeginn sollte die Immobilie ohnehin schuldenfrei sein.

Immobilienwahl

Gut angesehen sind Immobilien in kleinen Wohnanlagen, da dort die Bewohner selbst mehr auf den Zustand achten. Der Schnitt sollte eher klassisch sein, da dies wohl dauerhaft gefragt sein dürfte.

Standort

Entscheidend ist immer die Lage der Immobilie. Regionen mit positiver Wirtschaftsentwicklung sind bevorzugt bei der Risikoprüfung – denn wo Arbeitsplätze sind, da sind auch Mieter.