Berlin: Günstige Baufinanzierung trotz hoher Miet- und Immobilienpreise

Immobilien werden immer teurer, der Traum vom eigenen Heim scheint für viele mehr und mehr unerschwinglich zu werden, besonders in Zeiten der Finanzkrise und der Flucht in 'sicherere Anlagen' wie Immobilien. Dieser Artikel zeigt Ihnen aber wie Sie eine günstige Baufinanzierung trotz hoher Miet- und Immobilienpreise in Berlin realisieren können.

In Berlin zu wohnen oder eine Immobilie zu kaufen, ist derzeit nicht gerade billig. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis lag gemäß Angaben aus dem Wohnungsmarktbericht bei 8,36 Euro (3. Quartal 2013). Das sind 0,78 Euro mehr als im 3. Quartal 2012 und entspricht einer Steigerung von ungefähr zehn Prozent.

Laut dem aktuellen Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung sind die Mieten im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent und die Kaufpreise für Immobilien um etwa 14 Prozent gestiegen. Zwischen den Berliner-Bezirken gibt es jedoch deutliche Unterschiede.

Dabei waren die Mieten in den folgenden Bezirken am höchsten:

  • Charlottenburg-Wilmersdorf
  • Friedrichshain-Kreuzberg
  • Berlin-Mitte
  • Steglitz-Zehlendorf
  • Pankow

Hingegen lagen die Mieten in Tempelhof-Schöneberg im Berliner Durchschnitt. Am günstigsten waren die Mieten in den folgenden Bezirken:

  • Marzahn-Hellersdorf
  • Lichtenberg
  • Reinickendorf
  • Neukölln
  • Treptow-Köpenick
  • Spandau

Die Kaufpreise für Immobilien sollen dem Bericht zufolge ebenfalls angestiegen sein. Demnach waren Eigenheime ungefähr sieben Prozent teurer als noch im Vorjahr 2012. Ein Anstieg in Höhe von 14 Prozent konnte bei Eigentumswohnungen verzeichnet werden.

Dem Wohnungsmarktbericht zufolge werden jetzt Bezirke attraktiver, die etwas außerhalb liegen. So sei in der vergangenen Zeit eine Abwanderung in das Umland festgestellt worden. Insgesamt nimmt aber die Zahl der Berliner weiterhin zu. Allein im Jahr 2012 zogen mehr als 40.000 Menschen nach Berlin, als aus der Stadt weg. Ein leichter Geburtenüberschuss von ungefähr 2.500 Personen kommt noch hinzu. Um dieser wachsenden Personenzahl Herr zu werden, sieht der Wohnungsmarktbericht die Lösung im wachsenden Wohnungsbau. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Baugenehmigungen um 35 Prozent gestiegen. Etwa 11.300 Baugenehmigungen seien bis Ende November vergangenen Jahres erteilt worden. Vollständige Zahlen für das Jahr 2013 liegen aber noch nicht vor.

Neben dem Anstieg der Baugenehmigungen konnte auch ein Anstieg der im Jahr 2012 fertiggestellten Neubauten verzeichnet werden. So sei mit mehr als 4.000 neuen Wohnungen in Gebäuden der Höchststand der vergangenen Jahre erreicht worden. Fakt ist, dass der Wohnungsneubau bei einer anhaltenden Einwohnergewinnung der beste Schutz vor steigenden Preisen ist.

Gute Gründe für eine Baufinanzierung/Umschuldung

In Berlin – wie auch in anderen Städten Deutschlands – ist die Immobiliennachfrage ungebrochen, auch wenn die Preise ein wenig anziehen. Noch lassen sich Immobilien günstig finanzieren. Interessierte haben sogar die Möglichkeit beste Finanzierungskonditionen für Berliner Eigentumswohnungen zu erhalten.

Im Januar haben die Bauzinsen tatsächlich schon etwas angezogen. So mussten für einen Kredit mit zehn Jahren Laufzeit ungefähr 4,2 Prozent Zinsen gezahlt werden. Das ist ein Prozentpunkt mehr als beispielsweise
im Zinstief 2010. Seit März sind die Kreditzinsen wieder ganz leicht gefallen, wobei dies mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Einfluss auf den längerfristigen Zinsanstieg haben wird. Je nach aktueller Verzinsung für Pfandbriefe, werden die Zinsen für Immobilienkredite von Banken festgelegt. Diese benutzen sie selbst, um sich das erforderliche Geld zu besorgen. Profi-Investoren haben in der letzten Zeit deutsche Pfandbriefe sowie Bundesanleihen verstärkt gekauft. Diese werden nämlich in der Euro-Krise noch als relativ sicher eingeschätzt. Infolge dessen war es den Banken möglich, günstig an das Geld heranzukommen und die haben diesen Vorteil dann über niedrige Kreditzinsen entsprechend weitergereicht.

Im kommenden Juli dürften Investoren wieder verstärkt auf die erwartete Leitzinsanhebung der Europäischen Zentralbank (EZB) reagieren, was wiederum für steigende Zinsen spricht.

Geht man hiervon aus, so haben Haus- oder Wohnungsbesitzer mit laufenden Krediten noch ein wenig an Zeit gewonnen. Dennoch sollte nicht auf dauerhaft niedrige Zinsen vertraut werden. Experten empfehlen, sich jetzt
Gedanken über eine langfristige Lösung zu machen. Dabei bestehen folgende Optionen:

Teuren Altkredit umschulden

Viele Banken lassen ihre Kunden aus dem teuren Altkredit, um einen günstigeren Kredit abzuschließen. Nach einer zehnjährigen Laufzeit geht dies auf jeden Fall und es fallen auch keine Kosten an, denn Kunden besitzen
dann ein Sonderkündigungsrecht. Dabei beträgt die Sonderkündigungsfrist in der Regel sechs Monate. Sollte der Kredit vorher gekündigt werden, so wird eine Vorfälligkeitsentschädigung fällig. Jedoch – wie schon zuvor erwähnt – lassen einige Banken ihre Kunden aus den Krediten, wenn ein neuer Kredit abgeschlossen wird. Hier sollte in jedem Fall das Gespräch mit der Bank gesucht werden.

Reservierung des Anschlusskredits

Bis zu fünf Jahre im Voraus können sich Immobilienbesitzer mit einer laufenden Finanzierung die aktuellen günstigen Zinsen sichern. Oftmals verlangen Banken dann einen Zinsaufschlag. Dieser kann monatlich bis zu 0,03 Prozentpunkte betragen, wobei die ersten sechs bis 12 Monate in der Regel kostenfrei sind. Es handelt sich hierbei um sogenannte Forward-Kredite.

Zinssteigungen abwarten

Zwar sind weiter steigende Kreditkosten wahrscheinlich, aber in den kommenden Monaten wird es kaum einen schnellen Zinsanstieg geben. Wenn Immobilienbesitzern ein Forward-Kredit zu teuer ist, können diese auch abwarten
und nach dem Ablauf der Zinsbindung eine neue Finanzierung abschließen. Sinnvoll ist dies auch für diejenigen, die sich noch nicht sicher sind, ob sie die Immobilie längerfristig nutzen wollen.

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