Trekkingräder: Stiftung Warentest testet 15 Räder

Die Stiftung Warentest hat 15 Trekkingräder einem ausführlichen Test unterzogen. Nur drei der Trekkies schnitten dabei gut ab. Insgesamt wurde sogar 6 x die Note ausreichend oder mangelhaft vergeben. Und dies bei Fahrrädern, die immerhin etwa 1.000 Euro gekostet haben.

Bereits vor einigen Jahren hat die Stiftung Warentest Trekkingräder getestet. Im aktuellen Trekkingräder-Test waren die Bikes mit Preisen um 1.000 Euro allerdings etwa doppelt so teuer. Wer nun glaubt, er bekommt für den doppelten Preis auch die doppelte Qualität, wird enttäuscht.

T rekkingräder: Teuer heißt nicht besser
Die Trekkingräder, die von der Stiftung Warentest einem ausführlichen Test unterzogen wurden, wiesen trotz hoher Anschaffungskosten zum Teil erhebliche Mängel auf. So brachen auf der Teststrecke insgesamt 4 Lenker – einer bereits nach 5.000 Kilometern. Bei einem der Trekkingräder brach nach 14.000 Kilometer eine Gabel. Außerdem wurden bei den Trekkingrädern ein Vorbauanriss nach 15.500 Kilometern, ein Rahmenanriss nach 15.600 Kilometern und unsichere Bremsen bei drei Modellen festgestellt.

Nur drei Trekkingräder wurden mit gut benotet
Lediglich 3 Trekkingräder wurden im Test mit gut bewertet.

Am besten bremsten im Test der Trekkingräder dabei die Bikes von Kalkhoff, KTM und Hercules. Die Trekkingräder von Kalkhoff und KTM wurden von den Testern auch mit der Gesamtnote gut bedacht. Das Rad von Hercules verpasste diese Note, weil es bergab zum Flattern neigte. Dieser Eindruck verstärkte sich sogar noch, wenn der Gepäckträger mit rund 8 Kilogramm beladen wurde.

Das dritte Rad, das mit gut bewertet wurde, war ein Bike von Staiger, obwohl auch dieses Trekkingrad den Dauertest auf dem Rollenprüfstand nicht völlig schadlos überstand.

Trekkingräder: Die Strecke für den Test
Um die Trekkingräder einem ausführlichen Test zu unterziehen, schickte Stiftung Warentest zwei Frauen und sechs Männer mit den Rädern auf Landstraßen und Feldwegen, bergauf und bergab. Nach dem Test beurteilten die Fahrer die Trekkingräder anhand detaillierter Fragebögen.

Ergänzend zu diesem Praxistest wurde jedes der Trekkingräder in einem Prüflabor der Stiftung Warentest ausgiebig getestet. In diesem Teil der Trekkingräder-Tests standen sicherheitsrelevante Baugruppen wie Rahmen, Gabel, Lenker und Sattelstützen im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Räder wurden hierbei so belastet, wie es einer Nutzung von über 24.000 Kilometer entspricht.

Auch die Laufräder und Gepäckträger der Trekkingräder mussten bei diesem Test einer Dauerbelastung standhalten. Ferner wurde untersucht, ob das Licht die Fahrbahn gut ausleuchtet und die Bremsen ordentlich zupackten.

Trekkingräder: Der Test zeigt mögliche Gründe für hohe Preise
Der höhere Preis der Trekkingräder kommt – so argumentierte man zumindest gegenüber der Stiftung Warentest – durch Verwendung von leichteren Bauteilen zustande, die das Gesamtgewicht der Räder deutlich senken sollen. Die Trekkingräder, die im Test waren, bewegten sich daher in einer Gewichtsklasse von lediglich 13 Kilogramm.

Dieser Vorteil wird jedoch auch durch gewisse Nachteile erkauft. So fehlte den Trekkingrädern im Test die Federgabel und die gefederte Sattelstütze.

Ansonsten waren die Trekkingräder im Test der Stiftung Warentest aber recht gut ausgestattet. Schutzbleche, Seitenständer und Gepäckträger waren ebenso vorhanden wie die von der StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung) geforderten Sicherheitsmerkmale wie die Lichtanlage, Reflektoren und eine Klingel. Die Qualität der verbauten Teile ist bei den Trekkingrädern im Test allerdings sehr unterschiedlich ausgefallen.

Während bei den Trekkingrädern im Test die Seitenständer und die Handgriffe von der Stiftung Warentest recht gut beurteilt wurden, konnten die Lichtanlagen der Bikes nicht in jedem Fall überzeugen.

Das zulässige Gesamtgewicht der Trekkingräder im Test
Die Stiftung Warentest weist darauf hin, dass in der Regel das zulässige Gesamtgewicht des Fahrrades angegeben ist, damit die Trekkingräder nicht überlastet werden. Häufig wird diese Angabe nach Ansicht der Tester allerdings missverstanden.

Wird bei einem Trekkingrad im Test ein zulässiges Gesamtgewicht von 120 Kilogramm angegeben, so heißt dies nicht, dass sich ein Fahrer mit diesem Gewicht auf das Rad begeben darf. Vielmehr muss der Fahrer des Bikes vom zulässigen Gesamtgewicht das Gewicht des Trekkingrades und die Beladung (mit Gepäck, Kindersitz, Kind, Schloss und so weiter) abziehen. Erst unter Berücksichtigung dieser Werte ergibt sich, wie schwer der Fahrer des Trekkingrades selbst – samt Kleidung und Schutzhelm – noch sein darf. Hierbei ist noch zu berücksichtigen, dass die Gepäckträger der Trekkingräder im Test mit einem Gewicht zwischen 18 und 30 Kilogramm beladen werden dürfen.

Einzelheiten über die Trekkingräder und dem Test
Einzelheiten über die Trekkingräder und dem durchgeführten Test finden Sie ab der Seite 72 der Mai-Ausgabe 2009 der Verbraucher-Zeitschrift "test". Außerdem steht der Bericht auf der Homepage der Stiftung Warentest gegen eine Gebühr zum Download zur Verfügung.