Vuvuzelas zur Fußball WM 2010 sind erlaubt

Vuvuzelas sind Büffelhorn-lange Plastiktrompeten, die bei der Fußball-Weltmeisterschaft nicht nur für gute Stimmung sorgen werden. Zwar ist das Vuvuzela-Getröte integraler Bestandteil südafrikanischer Fußballfreude, stellt Zuschauer und Spieler aber auch vor einige Herausforderungen.

Hat es Südafrika den Vuvuzelas zu verdanken, dass die diesjährige Fußball-Weltmeisterschaft dort ausgetragen wird?
Als es in der Schweiz genau um diese Entscheidung ging, flog Nelson Mandela höchstpersönlich mit einer Hundertschaft Vuvuzela-Bläsern ein und erschreckte die Fifa-Entscheider durch das Vuvuzela-Getröte vielleicht derart, dass man angesichts der ruheliebenden Schweizer nachgab und die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 nach Südafrika holte.

Was ist eine Vuvuzela?
Eine Vuvuzela ist eine Trompete aus Kunststoff oder Blech, die etwa einen Meter lang ist. In ihrem Klang ähnelt die Vuvuzela dem Trompeten eines Elefanten, ist aber viel lauter. Vuvuzelas erreichen eine Lautstärke von bis zu 120 Dezibel – weit mehr, als die meisten von uns aushalten wollen.

Populär wurden Vuvuzelas in Südafrika in den 1990er Jahren. Mit der Massenproduktion wurde aber erst im Jahr 2001 begonnen.

Vuvuzelas zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010
Nachdem Vuvuzelas massiv beim Confederations-Cup 2009 in Südafrika eingesetzt wurden, wandten sich einige Fernsehsender und Spieler mit der Bitte an die FIFA, den Gebrauch dieser Plastiktrompeten zu verbieten.

Als Grund für diesen Wunsch brachte man hervor, dass sich die Spieler wegen des Lärms im Stadion gegenseitig nicht verstehen konnten. Darüber hinaus wurde das Getöse auch für die Stadionsprecher und TV-Sender mehr als lästig, da man ständig gegen das Vuvuzela-Getöse anschreien musste.

Dennoch entschied sich die Fifa am 18. Juni 2009 gegen ein Verbot, sodass Vuvuzelas bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zum Einsatz kommen dürfen. Um seine wichtigen Gäste zufriedenzustellen, stellt der Weltverband diesen in den VIP-Räumen der Stadien sogar eine handliche Mini-Version der Vuvuzela mit aufgesetztem Mundstück zur Verfügung. Für Stehtribünen-Fans gibt eine große Variante der Vuvuzela.

Was kostet eine Vuvuzela zur Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika
Bis vor Kurzem betrug der Preis für eine Vuvuzela in Südafrika etwa 30 Rand (rund 3,00 Euro). Durch die Fußball-Weltmeisterschaft muss man sich in den Touristenregionen jetzt auf etwa 100-200 Rand (etwa 10-20 Euro) einstellen.

Nach der FIFA-Entscheidung gegen ein Vuvuzela-Verbot zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 ist sogar ein Rechtsstreit rund um die Markenrechte an der Vuvuzela entbrannt. So werden Vuvuzelas zum Beispiel in Deutschland in allen Landesfarben produziert und verkauft.

Inzwischen haben sich die Geschäftsleute Frank Urbas und Gerd Kehrberg die Marken-, Produktions- und Vertriebsrechte an den Vuvuzelas für alle Länder der EU gesichert. Für die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika rechnen sie mit einem guten Geschäft.

Das Benutzen von Vuvuzelas ist in Deutschland umstritten
Anders als zur Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika ist das Benutzen von Vuvuzelas in Deutschland nicht unumstritten und auch nicht eindeutig geregelt. So wurde zum Beispiel vom Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Nordrhein-Westfalen noch im Mai diesen Jahres eine Empfehlung an alle Kommunen ausgesprochen, das Benutzen von Vuvuzelas bei öffentlichen Veranstaltungen (Public Viewing) zu untersagen.

Die hiervon ausgehende Gehörgefährdung für andere Besucher und das mögliche Übertönen von Notfalldurchsagen sprechen nach Ansicht des Ministeriums gegen eine Benutzung von Vuvuzelas in Menschenmengen.

Diese Argumentation wurde durch den Hörgerätehersteller Phonak erhärtet, der in einer Studie herausfand, dass die südafrikanischen Vuvuzelas Hörschäden verursachen können. Schon bei einer viertelstündigen Beschallung drohten danach Beeinträchtigungen des Gehörs.

Auch der Bundesverband der Hals-, Nasen- und Ohrenärzte forderte unterdessen ein generelles Verbot von Vuvuzela auf Massenveranstaltungen, da deren Lärm auch irreparable Schäden wie Tinnitus-Geräusche verursachen können.

Köln, Dortmund, Gelsenkirchen, Rheine und Haltern sind diesen Empfehlungen eines Vuvuzela-Verbots bereits gefolgt und haben Vuvuzelas von den Public Viewings verbannt.