Hochzeitsbräuche: Something old, something new

Something old, something new: einer der Hochzeitsbräuche, die Glück verheißen, wenn die Braut Dinge mit sich führt oder anhat, die den Kriterien alt, neu, geliehen und blau entsprechen. Wissen Sie auch, dass es keiner der einheimischen Hochzeitsbräuche ist und dass ein wichtiger Glücksbringer oft unterschlagen wird?

Hochzeitsbräuche importiert

Nicht jeder unserer Hochzeitsbräuche hat eine Tradition, die schon unsere Großmutter gepflegt hat. Der Hochzeitsbrauch „Something old, something new“, bei dem die Braut etwas Altes, Neues, Geborgtes und Blaues bei oder an sich tragen soll, entspringt keiner deutschen Tradition, sondern kommt aus England. Ungezählte romantische Hochzeitsfilme aus dem englischsprachlichen Bereich, machten den Brauch bei uns bekannt.

Something old, something new – das ist nicht alles

Der vollständige englische Originalspruch zum glücksbringenden Hochzeitsritual lautet:

„Something old, something new,
something borrowed, something blue
and a lucky six-pence in your shoe.“

Die Braut soll etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und Blaues tragen. Und, was hierzulande oft unterschlagen wird, Sie soll eine Glücksmünze im Schuh tragen. Das Alte steht für den bisherigen Lebensabschnitt, das Neue für den kommenden mit dem Ehemann. Das Geborgte symbolisiert Freundschaften, die nach der Eheschließung weiterbestehen. Das Blaue steht für die Treue in der Ehe. Und die Glücksmünze soll dem Brautpaar Wohlstand bringen.

Something old – something new: Was gehört dazu?

  • etwas Altes
    Hiermit ist ein Gegenständ gemeint, den die Braut aus Ihrem bisherigen Leben mitbringt aus den Kinder- und Jugendtagen oder sogar Historisches aus der Familiengeschichte.
  • etwas Neues
    Brautkleid, Brautschuhe, Schleier oder Ring – etwas davon hat die Braut sicherlich neu gekauft.
  • etwas Geborgtes
    Hier helfen Freundin oder Schwester weiter: Handtasche, Armband, Brautschleier oder Handschuhe.
  • etwas Blaues
    Der Klassiker ist das berühmte Strumpfband. Aber auch ein Taschentuch oder blaue Blüten oder Bänder im Brautstrauß erfüllen den treue-bekräftigenden Zweck.
  • Glücksmünze
    Trägt die Braut Sandalen, ist es kompliziert, eine Glücksmünze im Schuh zu behalten. Und in geschlossenen Brautschuhen kann der Glücksbringer quälend drücken. Vielleicht ist das der Grund, warum dieser Teil des Hochzeitsbrauches in unserem Land nicht gepflegt wird?

Hochzeitsbrauch mit großer symbolischer Kraft

Ob dieser Hochzeitsbrauch wirklich Glück bringt oder nicht. Er ist ein schönes Ritual, um zu zeigen, dass ein Mensch nicht als unbeschriebenes Blatt in die Ehe geht, sondern eingebunden ist in Familie und Freundeskreis. Und sich dafür entscheidet, mit dem Ehepartner etwas ganz Neues entstehen zu lassen – aus zwei Lebensgeschichten eine gemeinsame neue zu schreiben.

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