Hundefutter-Test 2010 der Stiftung Warentest

Hundefutter im Test: Die meisten Trockenfutter eignen sich nach den Ergebnissen der Stiftung Warentest bedenkenlos als tagtägliches Alleinfutter für Hunde. Mangelerscheinungen muss man nicht befürchten. Acht getestete Trockenfutter sind aber durchgefallen.

Im vergangenen Jahr wurde Hundefutter im Wert von einer Milliarde Euro gekauft. Besonders beliebt ist dabei das Hunde-Trockenfutter, da es nach den Ergebnissen der Stiftung Warentest häufig preiswerter als Feuchtfutter und auch leichter im Handling ist.

Hundefutter im Test
Hundefutter muss nicht teuer sein. Im Test hat sich gezeigt, dass die Auswahl an gesunden Hunde-Mahlzeiten aus Trockenfutter riesig ist. Von den 32 untersuchten Trockenfuttermitteln für den Hund eigneten sich 19 sehr gut und 4 gut.

Dabei muss gutes Hundefutter nach dem Test der Stiftung Warentest nicht einmal viel kosten. So waren Romeo von Aldi (Süd) und Orlando von Lidl beide in der Trockenfutter-Spitzengruppe und kosteten nicht einmal 20 Cent am Tag.

Noch preiswerter waren im Hundefutter-Test das sehr gute Fit+fun von Fressnapf sowie die guten Draft Vollwertbrocken. Wer es teuer mag, der wird beim Hundefutter Yarrah Bio fündig, das mit satten 88 Cent zu Buche schlägt.

Mangelhafte Trockenfutter im Test
Im Hundefutter-Test bekamen allerdings auch acht Hundefutter ein mangelhaft. Magnusson Original bekam aufgrund von lückenhaften Informationen auf der Verpackung kein gutes Urteil. Und mit dem Hundefutter

  • Defu,
  • Happy Dog,
  • Mera Dog,
  • K-Classic von Kaufland,
  • Lukullus Charolais,
  • Orijen und
  • Schecko fit

drohen den Hunden auf Dauer Mangelerscheinungen. Hunde, die diese Portionen tagtäglich vorgesetzt bekommen, können sogar krank werden.

Trockenfutter als Alleinfutter für Hunde
Fast alle Hundefutter im Test waren als Alleinfuttermittel für ausgewachsene Tiere gedacht. Hunde ab einem Alter von einem Jahr sollten damit unabhängig von Rasse und Größe richtig ernährt sein.

Auch wenn der liebste Vierbeiner das gewählte Trockenfutter bis an sein Lebensende bekäme, dürfen sich keine Mangelerscheinungen einstellen und er müsste gesund bleiben – auch ohne zusätzliche Mineralstoffe und Vitamine.

Doch hier haben die Hundefutter-Tester ein Problem erkannt. Defu, Happy Dog und Mera Dog enthielten zu wenig Vitamin A. Das Tier bekommt damit deutlich weniger als 80 Prozent seines Minimalbedarfs. Noch schlimmer sah es bei dem Trockenfutter Schecko fit aus, da hier der erwachsene Hund nur rund ein Drittel der minimal nötigen Vitamin-A-Ration erhielt.

Wenn das Trockenfutter zu wenig Vitamin A enthält
Fehlt dem Hundefutter das notwendige Vitamin A, so drohen dem Hund mittel- bis langfristig eine Sehschwäche und eine stärkere Anfälligkeit für Infekte.

Die meisten Hundefutter im Test eigneten sich für jedes Alter
Sieben Hundefutter, die von der Stiftung Warentest beurteilt wurden, hatten keinerlei Altersbeschränkung, so dass sie auch für Welpen geeignet wären.

Nach der Prüfung der Hundefutter-Tester hätte dies bei Alnutra von Aldi (Nord) und Markus-Mühle Naturnah auch fast geklappt, wenn diesen beiden Trockenfuttern nicht zwei wichtige Fettsäuren fehlen würden: Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA).

Da diese Fettsäuren von den Welpen nicht selbst produziert werden können, aber für die Entwicklung des Nervensystems notwendig sind, sollten sie nach den Ergebnissen der Prüfung im Hundefutter besser nicht fehlen.

Für nicht welpentauglich hielten die Prüfer die Trockenfutter Brocken von Kaufland, Lukullus, Orijen und Schecker. Diese Trockenfutter enthielten im Test nur halb so viel Kalzium, wie Welpen benötigen.

Was ist drin im Hundefutter? Kaum genaue Angaben im Test
Anbieter von Hundefutter müssen nicht exakt angeben, was im Trockenfutter enthalten ist. Vielmehr reichen Gruppenangaben wie Fleisch, Getreide, Gemüse, Öle und Fette.

Einzige Hilfe beim eigenen Futtermittel-Test: Die Bestandteile stehen in absteigender Reihenfolge, ohne Mengenangaben. Prozentual ist häufig leider nur das angegeben, was direkt beworben wird. Die genaue Zusammensetzung des Trockenfutters kennt nur der Produzent.

Wann ist Hundefutter gesund?
Bei der Prüfung des Hundefutters haben sich die Tester an den ernährungsphysiologischen Qualitätsvorgaben des National Research Council, des Nationalen Forschungsrats der USA, orientiert.

Da Fachleute aus aller Welt bereits die Bedarfszahlen für Hunde erarbeitet haben, konnte sich die Stiftung Warentest bei der Prüfung des Trockenfutters teure und langwierige Versuche sparen. Für den Hundefutter-Test mussten die Prüfer daher "nur noch" analysieren, wie viel Energie das Futter lieferte und wie viel Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe in einer Tagesration steckten.

Modellhund im Hundefutter-Test
Für den Hundefutter-Test ging man von einem Modellhund vom Typ Couch-Potato aus: wenig Bewegung und leichtes Übergewicht. Da Experten davon ausgehen, dass jeder zweite Hund in Deutschland zu viel wiegt, sollte die Tagesration nach der Empfehlung der Stiftung Warentest entsprechend knapp ausfallen.

Vollständiger Test über Hundefutter
Den Testbericht über Trockenfutter finden Sie in der November-Ausgabe 2010 der Verbraucher-Zeitschrift test. Ferner können Sie den Bericht über das Hundefutter auf der Internetseite der Stiftung Warentest gegen eine Gebühr als pdf-Datei herunterladen.