Was Sie beim Kirschbaum schneiden beachten sollten

Ob Süß- oder Sauerkirsche, Kirschbäume danken Ihnen den Sommerschnitt mit kräftigen Fruchtknospen für das nächste Jahr und gleichmäßigerem Wuchs. Außerdem verheilen größere Schnittwunden zu dieser Hauptwachstumszeit schneller als in der Wachstumsruhe im Winter. Was Sie speziell beim Kirschbaum schneiden beachten sollten, erfahren Sie hier.

Kirschbäume schneiden: Pflanzschnitt

Für den Pflanzschnitt und den Aufbau der Krone gelten die gleichen Regeln wie beim Kernobst. Suchen Sie sich einen Mitteltrieb als Stammverlängerung aus und drei bis vier Leitäste. Im Gegensatz zu Apfel und Birne können bei Steinobst wie Kirsche, Pfirsich oder Pflaume mehr als drei Leitäste angeschnitten werden. Schneiden Sie diese auf vier bis sechs Augen an. Augen erkennen Sie als Ausbuchtungen, die zu Zweigen, Blättern oder Blüten austreiben. Alle anderen Triebe vollständig entfernen!

Nach dem ersten Standjahr gilt:

Alle zu dicht stehenden Jungtriebe werden entfernt. Kürzen Sie die stärkeren Seitentriebe um ein Drittel, die schwächeren um die Hälfte. Die schwachen Seitentriebe und/oder diejenigen, die Sie nicht zum Kronenaufbau brauchen, lassen Sie als Fruchtholz stehen.

Denn das ist das Besondere bei Kirschbäumen: Vor allem die Süßkirsche bildet kräftige Langtriebe, die fast nur Blattknospen aufweist, nur im unteren Teil stehen auch Blütenknospen. Das wichtige Fruchtholz wird an Kurztrieben gebildet. Diesen Kranz aus Blütenknospen nennt man auch Bukett-Triebe.

Die Sauerkirschen unterscheiden sich etwas

Kronen, Triebe und Knospen bleiben kleiner beziehungsweise dünner. Die einzelnen Sorten verhalten sich unterschiedlich. So neigt die bekannteste Sauerkirschensorte, die Schattenmorelle, stark zur Verkahlung der Triebe. Schneiden Sie deswegen jedes Jahr einen Teil der Neutriebe zurück und lassen Sie die schwächeren zum Fruchten ungeschnitten. Suchen Sie immer ein triebfähiges Auge, über dem Sie den Ast kürzen können.

So verjüngen Sie ältere Kirschbäume

Zu dicht stehende, verkahlte und hängende Äste können Sie regelmäßig komplett entfernen. Neue Jungtriebe schneiden Sie über einem triebfähigen Auge an, das fördert die natürliche Verjüngung der Krone. Außerdem entwickeln sich beim Steinobst, insbesondere bei Sauerkirschen in der Regel nur ein bis zwei Jahre aus den Knospen wirklich Triebe.

Weiteres zur Schnitttechnik, Werkzeug und Zeitpunkt erfahren Sie in der Serie zum Obstbaumschnitt:

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