Nutzen Sie den Fruchtwechsel für Ihren Garten

Auch in kleinen Gärten wird der Anbau von Gemüse immer beliebter. Die frische Ernte schmeckt einfach besser als gekaufte Ware. Für einen guten Erfolg sollten die Pflanzen immer wieder auf wechselnden Flächen angebaut werden. Für diesen Fruchtwechsel gibt es einige Regeln. Lesen Sie hier mehr.

Fruchtwechsel: Stark- und Schwachzehrer wechseln sich ab

Alle Gemüse lassen sich grob in starkzehrende und schwachzehrende Arten einteilen. Die Starkzehrer benötigen viele Nährstoffe. Dazu gehören Sellerie, Kartoffeln, Tomaten, Kohl, auch Blumenkohl, Stangenbohnen, Kürbisse, Zucchini und Gurken. Schwachzehrer kommen mit weniger Nährstoffen aus. Es sind zum Beispiel Zwiebeln, Buschbohnen, Möhren, Erbsen und Rote Rüben.

Pflanzt man das Gemüse immer wieder auf das gleiche Beet, so wird der Boden bei den starkzehrenden Sorten schnell ausgelaugt. Mit einem Fruchtwechsel lässt sich dem vorbeugen, der Boden wird geschont. Wer es ganz genau machen will, zählt Möhren, Schwarzwurzeln und Zwiebeln zu den Mittelzehrern und nimmt eine Dreiteilung seines Gemüsegartens vor. Im Kleingarten ist das jedoch nicht unbedingt notwendig.

Hier hat es sich bewährt, die Gemüsefläche in zwei Bereiche zu teilen und diese jeweils in vier Beete. Auf der einen Seite Kartoffeln, Kohl und Co, auf der anderen die schwachzehrenden Sorten. Diese Flächen werden jährlich gewechselt, wobei auch innerhalb der zwei Bereiche ein Fruchtwechsel erfolgen muss. Notieren Sie also genau, auf welchem Beet in diesem Jahr die Kartoffeln und der Kohl wachsen. Denn in zwei Jahren sollten die Gemüse auf ein anderes Beet kommen.

Fruchtwechsel beugt Schädlingen vor

Viele Schädlinge leben im Boden und reichern sich dort an. Wenn Kohl immer am gleichen Standort wächst, haben Sie irgendwann Probleme mit der Kohlhernie. Der Auslöser ist ein einzelliger Parasit, der mehrere Jahre in der Erde bleibt. Im Idealfall sollte nach einem Kohlanbau dort für sieben Jahre nicht wieder Kohl wachsen.

Das gilt auch für seine Verwandten, also Rettiche und andere Kreuzblütengewächse. Auch Kartoffeln benötigen diesen Fruchtwechsel dringend. Bei ihnen ist es die Kraut- und Knollenfäule, die verhindert werden soll. Der gleiche Erreger führt bei Tomaten zur Braunfäule. Notieren Sie am besten in einem Gartentagebuch, wo Sie welche Gemüse wann anbauen. Geben Sie den Beeten Nummern von 1-8, dann kommen Sie nicht durcheinander.

Manche Pflanzen mögen sich, andere nicht 

Neben dem Fruchtwechsel spielt der Anbau in Mischkultur eine große Rolle. Möhren und Zwiebeln sind zum Beispiel gute Nachbarn. Mohrrüben werden gerne von der Möhrenfliege heimgesucht. Diese verabscheut den Geruch der Zwiebel. Die Zwiebelfliege dagegen mag den Möhrenduft nicht. Säen Sie also zwei Reihen Möhren und stecken Sie dazwischen die Zwiebeln, dann fördern sich die Pflanzen gegenseitig. 

Andere Pflanzen, die gut zusammen auf einem Beet stehen, sind Kohl und Bohnen. Auch Kürbisse, Bohnen und Mais sind ein alt bewährtes Trio. Natürlich gibt es auch Abneigungen bei den Gemüsesorten. Neben Buschbohnen und Kohl sollten keine Zwiebeln wachsen, und zwischen Tomaten gehört kein Rettich.

Das klingt für Gartenneulinge vielleicht etwas kompliziert, darf aber auch nicht überbewertet werden. Im kleinen Garten kommen Sie selten in Verlegenheit, große Flächen mit Monokulturen zu bewirtschaften. Ein Mix aus Gemüse und Zierpflanzen war schon in den alten Bauerngärten verbreitet. Lassen Sie zwischen den Beeten die eine oder andere Ringelblume wachsen, stecken Sie Knoblauch (nicht neben Erbsen) und gießen Sie mit Brennnesselbrühe. Auf diese Art bekommen Sie kräftige Pflanzen, die auch einmal einen Fehler des Gärtners tolerieren.