Leimringe schützen Ihre Obstbäume giftfrei vor Frostspannern

Frostspannerraupen schädigen alle Obstarten (außer Pfirsich), indem sie Knospen, Blüten und junge Blätter auffressen. Jetzt im Herbst ist der beste Zeitpunkt, Ihre Obstbäume giftfrei vor den Raupen mit dem typischen Katzenbuckel zu schützen. Ich zeige Ihnen, warum und wie Sie die Leimringe am besten befestigen.

Im Oktober nach den ersten Nachtfrösten, treffen sich geflügelte Männchen und ungeflügelte Weibchen des Großen oder Kleinen Frostspanners in den Baumkronen Ihrer Obstbäume, um für Nachwuchs zu sorgen. Die Weibchen kriechen dazu am Stamm hoch. Genau hier wirken die Leimringe: Die Weibchen werden daran gehindert, ihre Männchen zu treffen. Litten Ihre Bäume oder die der Nachbarschaft im Laufe des Jahres am Kahlfraß durch Frostspannerlarven, ist es besonders wichtig, dass Sie jetzt im Herbst vorbeugen.

So erkennen Sie den Befall durch Frostspanner
Frostspanner gehören zu den bekanntesten Obstbaumschädlingen. Ihre Larven bewegen sich, indem sie ihren Körper zu dem typischen "Katzenbuckel" formen, daran sind sie am besten zu erkennen. Im Frühjahr, während des Austriebes, sind sie grau, später grün und immer sehr gefräßig. Sie befallen unter anderem Ahorne, Hainbuchen, Linden und verschiedene Obstarten, vor allem Kirschen, Äpfel und Pflaumen.

Raupen des Frostspanners können kleine Bäume erheblich schädigen
Sie fressen Knospen, Blüten und junge Blätter und vermehren sich rasant. Der ausgewachsene Schmetterling ist weißlich und unscheinbar. Die Weibchen weisen nur Flügelstummel auf und kriechen am Stamm hoch, um in der Baumkrone nach der Begattung 200 bis 300 Eier abzulegen. Diese sind am Anfang hellgrün, nach ein paar Tagen rot. Sie überwintern am Baum.

Die Larven fressen Löcher in die Blätter bis nur noch Blattgerippe übrig sind. Auch junge Früchte, besonders Kirschen sind beliebt.

Frostspanner biologisch bekämpfen
Die frisch geschlüpften Larven können im Frühjahr bis zum sogenannten Mausohrstadium bekämpft werden. Das heißt bis die ersten Knospen aufbrechen und zarte Blättchen (Mäuseohren) zu sehen sind. Später gibt es auch Mittel, mit denen Sie die Raupen direkt behandeln können. Dies bedeutet den Einsatz biologischer oder synthetisch hergestellter Pflanzenschutzmittel.

Einfacher und völlig giftfrei bekämpfen Sie die Frostspanner ab Hebst mit Leimringen.

Leimringe müssen dicht anliegen, die Klebekraft bis ins Frühjahr anhalten
Der Leim wird direkt als Ring auf den Baumstamm aufgetragen oder als mit Leim beschichtetes Band um den Stamm gelegt und mit Bindedraht befestigt. Wenn Leimringe dicht anliegen und die Klebekraft ununterbrochen bis etwa drei Wochen nach dem Austrieb anhält, sind weitere Maßnahmen gegen den Frostspanner meist nicht notwendig.

Damit der Leim so lange hält, erneuern Sie die Barriere Anfang Februar noch einmal. Statt den fertigen Leimringen können Sie auch Raupenleim direkt als etwas 20 Zentimeter breiten Streifen auftragen.

In jedem Fall bringen Sie die Klebefalle möglichst tief am Stamm an, denn einige Tiere legen Ihre Eier unterhalb ab. Wenn die Larven schlüpfen, sollen sie die Baumkrone ja nicht erreichen.

Tipp: Behandeln Sie nicht nur die Stämme, sondern auch die Stützpfosten. Frostspanner Weibchen sind Gewohnheitstiere. Sie kehren gerne Jahr für Jahr an denselben Baum zurück und sind erfinderisch in ihrem Bemühen in die Baumkrone zu gelangen.

Mit Raupenleimringen bekämpfen Sie übrigens nicht nur giftfrei Frostspannerlarven, Sie hindern auch Ameisen daran, die Baumkrone zu erreichen und mit den Ameisen vermindern Sie den Befall durch Blattläuse.