Kinderfreundlicher Garten: Naschen erlaubt

Ein Garten für Kinder ist etwas Wunderbares. Er bietet Platz zum Spielen und so manche Leckerei zum Naschen. Viele Beerenfrüchte verlocken dazu, sie direkt vom Strauch in den Mund zu stecken. Pflanzen Sie verschiedene Sträucher, so dass Sie den ganzen Sommer über kulinarisch verwöhnt werden. Achten Sie aber auch auf die gefährlichen Arten mit giftigen Früchten oder Blättern.

Obstbäume und Sträucher zum Naschen

In einem kinderfreundlichen Garten sollten Sie nicht nur an Platz zum Spielen denken. Die Auswahl der Gewächse in ihm ist ebenso wichtig. Was gibt es Schöneres, als im Sommer süße Himbeeren zu naschen? Auch alle anderen Beerensträucher können Sie pflanzen. Bei den Johannisbeeren sind die gelben Sorten die süßesten und selbst saure Stachelbeeren schmecken fantastisch, wenn sie fast überreif sind.

Brombeeren wurden inzwischen stachellos gezüchtet, und wenn Sie verschiedene Erdbeersorten pflanzen, erstreckt sich deren Ernte über mehrere Wochen. Beim Gemüse werden Ihre Kinder um ein Beet mit Zuckererbsen schleichen und natürlich auch naschen. Verzichten Sie nicht auf Obstbäume, selbst wenn der Platz begrenzt ist.

Für Kinder ist es eine schöne Erfahrung, Äpfel, Kirschen, Pflaumen oder Birnen direkt vom Baum zu pflücken. Schlanke Spindelbäume können sogar im Kübel wachsen und Birnen am Spalier gezogen passen auch in einen kleineren Garten.

Vorsicht vor giftigen Sträuchern und Bäumen

Leider bilden auch einigen Ziersträucher und Bäume attraktive Früchte, die lecker aussehen und dennoch giftig sind. Oft führt der Verzehr solcher Beeren zu Erbrechen und Durchfall. Entweder die Kinder kennen die Früchte und wissen, dass diese ungenießbar sind, oder Sie verzichten auf solche Gewächse. So wird zum Beispiel gerne Liguster (Ligustrum) als Hecke gepflanzt.

Die schwarzen Beeren sind nicht zum Naschen gedacht, auch die vom Schneeball (Viburnum), schwarz oder rot, wirken toxisch. Beim Faulbaum (Rhamnus) sind alle Pflanzenteile giftig, ebenso beim Goldregen (Laburnum). Feuerdorn enthält in seinen leuchtenden orangefarbenen oder roten Beeren Blausäure. Die Früchte der Heckenkirsche schmecken bitter und verursachen Bauchschmerzen und Erbrechen.

Weitere toxische Beerenfrüchte sind die schwarzen vom Efeu (Hedera), welche sehr bitter schmecken, und die roten der Eibe (Taxus). Sie ist als immergrüne Solitär- oder Heckenpflanze beliebt. Als giftig bekannt sind auch Seidelbast (Daphne), Zwergmispeln (Cotoneaster), Oleander (Nerium) und Pfaffenhütchen (Euonymus). Die bei Kindern beliebte Schneebeere, auch als Knallerbse bekannt, kann zu Vergiftungen führen, wenn mehr als fünf Früchte gegessen werden.

Auch Bohnen nicht roh verzehren

Neben den beerentragenden Sträuchern sollten Sie auch auf andere Pflanzen achten. Fingerhut (Digitalis) ist leider hochgiftige Schönheit. Maiglöckchen (Canvallaria) tragen rote Beeren, von denen mehr als zwei zu Erbrechen und Durchfall führen. Hochgiftig sind auch die Arten der Herbstzeitlosen (Colchicum).

Und selbst im Gemüsegarten darf nicht alles genascht werden. Rohe Bohnen, egal ob Stangen- oder Buschbohnen, enthalten ein Gift, welches erst beim Kochen unschädlich wird. Das trifft auch auf die schwarzen Beeren des Holunders zu. Saft und Speisen aus Holunderbeeren sind sogar als alte Hausmittel bei Erkältung bekannt, roh verzehrt rufen sie Durchfall und Erbrechen hervor.

Gehen Sie also mit Sorgfalt an die Auswahl von Gewächsen für einen kinderfreundlichen Garten. Wenn Ihr Nachwuchs oft allein im Garten spielt, ist es vielleicht besser, auf manchen Strauch zu verzichten. Die Freude, von den essbaren Früchten zu naschen, gehört dagegen unbedingt dazu, wenn Sie das Grün um Ihr Haus für die Familie gestalten.

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