Die Minze – voll im Trend

Eine Minze ist eine Minze. Wer so denkt, befindet sich im Irrtum. Kaum ein Kraut ist so variantenreich wie die Minze. Wer sich mit ihr beschäftigt, hat alsbald die Qual der Wahl. Hier finden Sie Hilfestellungen bei der Suche nach der richtigen Pflanze für Ihre Zwecke.

Vorbei sind die Zeiten, als die Minze noch den Vornamen „Pfeffer“ trug, und wurde trotzdem nur als braves Hausmittel gegen Magenverstimmung und Halsschmerzen verwendet wurde. Inzwischen hat die erfrischende Würz- und Duftpflanze auch hierzulande ein breites Publikum begeistert. Minze gibt es frisch fast überall: im Kräutertopf oder als Bündel. Hierbei ist die Variationsbreite allerdings beschränkt. Wer einen Garten hat, sollte andere Sorten ausprobieren. Eine Kultur im Blumentopf ist durchaus eine Alternative. Dabei sollte man aber nur kompakt wachsende Sorten auswählen.

Im Garten

Minzen lieben einen nahrhaften feuchten Boden im Halbschatten. Je nach Sorte breiten sie sich durch unterirdische Ausläufer so stark aus, dass sie als Bodendecker fungieren können. Wem der ungenierte Ausdehnungsdrang lästig wird, muss für eine Wurzelsperre sorgen. Trotz aller Vitalität sollte alle zwei bis drei Jahre ein neuer Standort gewählt werden. In einem ausgelaugten Boden werden Minzen rostanfällig. Das in den Blättern enthaltene ätherische Öl Menthol sorgt für das typische Aroma. In nachfolgender Liste, die nur unvollständig sein kann, wird zwischen mentholstarken und mentholschwachen Sorten unterschieden.

Mentholstarke Sorten

  • Ananasminze (Mentha suaveolens „Variegata“), eine relativ kompakt wachsende Sorte mit haarigen, weiß gefleckten Blättern und hohem Zierwert. Ein Ananasaroma ist indes nicht herauszuschnuppern.
  • Bowles Apfelminze (Mentha rotundifolia „Bowles“), eine robuste Sorte mit starkem Ausdehnungsdrang und hellen lavendelfarbigen Blüten. Sie hat ein ausgeprägtes Mentholaroma und ist wie die Englische Grüne Minze (Mentha spicata) für die „Mint-Sauce“ ebenso unverzichtbar wie für das „Mint Jelly“ (Minzgelee).

Tipp:Apfelsaft mit einigen Zweigen Minze aufkochen, ein bis zwei Tage ziehen lassen, abseihen und mit Gelierzucker aufkochen.

  • Marokkanische Minze (Mentha spicata v. crispa „Marokko“). Diese Sorte bleibt relativ klein. Ihr süßer, kühlender Geschmack ist für das nordafrikanische Nationalgetränk unverzichtbar.
  • Tunesische Minze (Mentha spicata var. crispa) wird etwas größer als ihre Schwester aus dem Nachbarland. Mit grünem Tee, Thymian und Beifuß liebt man hier den Minztee.

Tipp:Orientalischer Tee wird immer mit einigen frischen Stängeln serviert.

Mentholschwache Sorten

Diese enthalten weniger Menthol, das die Geschmacksnerven betäubt. Andere Aromen treten deshalb in den Vordergrund:

  • Mojito-Minze (Mentha species „Nemorosa“) ist die ideale Minze für den gleichnamigen Cocktail.
  • Bananen-Minze (Mentha arvensis „Banana“), Erdbeer-Minze (Mentha species): Beide Sorten duften tatsächlich nach den namengebenden Früchten. Sie sind geeignet für Süßspeisen.
  • Mentha x piperita var. citrata: Limonen-Orangen- und Zitronenminzen sind vitale Pflanzen mit Ausbreitungsdrang und gute Teepflanzen.

Vorsicht: Mentha pulegium, die Poleiminze, auch als Flohminze bekannt, ist stark giftig und als Insektizid zu verwenden.

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