Mit Hilfe von Medikamenten abnehmen?

Produkte aus der Apotheke können dabei helfen, überschüssige Pfunde loszuwerden. Ein sicher verlockender Weg und ein Weg des geringsten Widerstandes. Ist er aber auch der richtige? Können Sie allein mit Medikamenten abnehmen? Oder bringt es mehr, seine Ernährung umzustellen und sich mehr zu bewegen? Oder vielleicht beides?

Das Orakel: der BMI

Der BMI (Body-Mass-Index) gibt Aufschluss über die Fett-Verteilung im Körper. Der BMI beantwortet also die Frage, ob Sie übergewichtig sind und eventuell abnehmen sollten. Die klassische Lehrmeinung sagt,  BMI-Werte zwischen 18,5 und 25 sind normal und bedürfen aus ärztlicher Sicht keiner Regulation. Liegt der BMI-Wert bei Ihnen jedoch zwischen 25 und 30, sollten Sie abnehmen, um Folge-Erkrankungen wie Diabetes Melittus und Bluthochdruck zu vermeiden.

Wenn Sie abnehmen wollen, müssen Sie Ihre Lebensweise und Ernährung ändern

Klappt das konventionelle Abnehmen nach mehrfachen und  fachlich betreuten Versuchen nicht und führt somit nicht zum Erfolg  oder der BMI liegt bereits über 30, kann ein zusätzlicher  Einsatz von Medikamenten sinnvoll sein.

Für Patienten mit Grunderkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes und hohen Blutfettwerten ist die Therapie mit Medikamenten bereits ab BMI-Werten von 27 sinnvoll. Eines gilt aber nach wie vor: Auch und gerade beim Einsatz von Medikamenten ist die Umstellung Ihrer Lebensweise, dem sogenannten  "Basisprogramm" ein unabdingbares Muss.  Allerdings gilt: die medikamentöse Behandlung ist unbedingt mit Ihrem Arzt abzustimmen.

Das können Sie beim Einsatz von Medikamenten erwarten

Die Behandlung mit Medikamenten als Alleinstellungs-Merkmal ist nicht sinnvoll. Ganz wichtig hierbei ist: Arzneimittel können beim Abnehmen lediglich unterstützen und in hartnäckigen Fällen erste mögliche Erfolge zeigen.

Wenn Sie dauerhaft abnehmen wollen, müssen Sie ihr Essverhalten langfristig und dauerhaft verändern. Sonst nehmen Sie das verlorene Gewicht schnell wieder zu und wiegen sogar mehr. Der bekannte "Jojo-Effekt" lässt fröhlich grüßen.

Medikamenten, die beim Abnehmen helfen können

Grundsätzlich gibt es beim Abnehmen durch Medikamente folgende Einteilung:

  • Appetitzügler
  • Fettblocker
  • Ballast- oder Quellstoffe.

Die Appetitzügler

Fördern das Abnehmen und setzen im Gehirn Botenstoffe wie Serotonin und Noradrenalin frei und dämpfen damit Ihr Hungergefühl. Appetitzügler verursachen häufig Nebenwirkungen wie Puls- und Blutdruckerhöhungen und bergen eine hohe Suchtgefahr.

Die Fettblocker

Fettblocker hemmen die Spaltung von Nahrungsfetten im Darm.  Dadurch wird etwa 1/3 der mit der Nahrung aufgenommenen Fette unverändert wieder ausgeschieden. Nebenwirkungen wie Blähungen, Durchfälle oder übelriechende Fettstühle  sind möglich. Mache Fettblocker können die Aufnahme der fettlöslichen Vitamine A, D und E behindern.

Die Quell- oder Ballaststoffe

Quell- oder Ballaststoffe helfen beim Abnehmen, indem sie im Magen aufquellen und Sättigung vortäuschen, ohne dem Körper Kalorien zuzuführen. Sie wirken nicht auf das Chemiegleichgewicht Ihres Körpers, sondern haben eine rein physikalisch Funktion. Außerdem werden sie nicht vom Körper aufgenommen, sondern werden vollständig ausgeschieden. Die Nebenwirkungen sind deshalb sehr gering.

Die  "Wunderwaffe"

Wundermittel, die extreme  Abnehmresultate versprechen,  gibt es einfach nicht. Die Inhaltsstoffe solcher Produkte sind entweder überhaupt nicht wirksam oder so gering, dass sie nicht wirken würden. Schlank wird dabei nur Ihr Geldbeutel.

Abnehmprodukte aus dem Internet können zu schweren Nebenwirkungen führen. Daher ist es wichtig, Medikamente gegen Adipositas allein aus der Apotheke Ihres Vertrauens zu beziehen. Bei Adipositas-Mitteln, die Seetang enthalten, besteht die Gefahr einer Überversorgung mit Jod.