Sprinttraining und Krafttraining stören sich gegenseitig

Ein sportlicher Reiz beim Sprinttraining oder Krafttraining führt in der Regel zu einer biologischen Anpassung. Mixt man jedoch verschiedene Reize, können diese sich gegenseitig stören. Sprint- und Krafttraining sollte man laut einer australischen Studie nicht in einer Trainingseinheit miteinander kombinieren.

Die genetische und biologische Anpassung an Sprinttraining und Krafttraining ist unterschiedlich. Beim Krafttraining wird durch eine hohe Intensität ein Trainingsreiz gesetzt, der die Muskulatur stärker und größer machen soll. Dagegen kommt es beim Sprinttraining eher zu einer Anpassung des Stoffwechsels und nicht zu einem Muskelwachstum.

Sprinttraining und Krafttraining blockieren sich

Eine Studie aus Australien hat jetzt gezeigt, dass die Reihenfolge, in der man verschiedene Trainingsinhalte miteinander kombiniert, die zelluläre Anpassung an die gesetzten Reize beeinflusst. Absolviert man direkt nach einem Sprinttraining ein Krafttrainingsprogramm, wird der durch das Gewichtstraining gewünschte Muskelaufbau blockiert.

Um gute Resultate zu erzielen, sollte ein Sportler zwar verschiedene Trainingsmethoden miteinander kombinieren. Im Idealfall sollte dies aber an verschiedenen Trainingstagen und nicht während einer Trainingseinheit geschehen. Zumindest sollten Sportler, für die sowohl Kraft- als auch Sprinttraining wichtig sind, diese Trainingsinhalte zu verschiedenen Tageszeiten absolvieren.

Sprinttraining und Krafttraining: Verschiedene Trainingseinheiten zu verschiedenen Zeiten

Ähnliche Studien haben gezeigt, dass dies auch für die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining gilt. Setzt man verschiedene Reize, weiß der Körper nicht, auf welchen Reiz er reagieren soll. Die erhoffte Anpassung an das Training findet nicht statt. Aus diesem Grund sollten verschiedene Trainingsinhalte auch zu verschiedenen Zeiten verfolgt werden. Machen Sie morgens Krafttraining und abends Ihr Ausdauertraining.

Dann kann der Körper zumindest auf beide Reize reagieren. Besser noch, Sie wählen unterschiedliche Tage für die verschiedenen Workouts. Ansonsten müssen Sie sich entscheiden, welches Trainingsziel für Sie am wichtigsten ist und entsprechend Ihren Trainingsschwerpunkt setzen. Grundsätzlich gilt daher: Ein guter Läufer wird kaum schwere Gewichte stemmen können und aus einem Bodybuilder wird kein guter Marathonläufer. Dennoch können beide davon profitieren, wenn sie nicht zu einseitig trainieren.

(American Journal of Physiology, 2009)

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