Vorsicht vor Zecken beim Laufen

Von April bis September ist in Deutschland Zeckensaison. Zecken findet man vor allem in waldreichen Gebieten oder hohen Gräsern. Die Achtbeiner können gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder FSME übertragen. Erfahren Sie hier, was Sie tun können, um auch im Frühling und Sommer unbeschwert Ihre Laufrunden zu drehen.

Der beste Schutz gegen die Infektionskrankheit Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), welche im schlimmsten Fall zur lebensbedrohlichen Hirnhautentzündung führen kann, ist eine regelmäßige Schutzimpfung. Gegen Borreliose und die anderen knapp 50 Krankheiten, die Zecken auf den Menschen übertragen können, hilft jedoch nur regelmäßiges Absuchen des Körpers nach dem Lauftraining.

Besonders im Bayerischen Wald, im Schwarzwald und Odenwald besteht ein erhöhtes Befall-Risiko, hier werden alljährlich deutschlandweit die meisten Erkrankungen in Folge von Zeckenbissen gemeldet.

Nach dem Training: Körper nach Zecken absuchen

Der beste Zeckenschutz für Läufer ist trotz atmungsaktiver Funktionskleidung nicht sonderlich praktikabel: Indem Sie beim Training ein Langarm-Shirt und eine Tight tragen, können Zecken kaum „andocken“. Doch wer trainiert allen Ernstes so vermummt, wenn das Thermometer die 20°C-Marke übersprungen hat?

Daher bleibt nur, den Körper nach dem Training nach Zecken abzusuchen. Die kleinen Spinnentiere siedeln sich bevorzugt an warmen Körperstellen an, wie den Ellenbeugen, Kniekehlen, Achselhöhlen, am Hals, am Haaransatz, hinter dem Ohr oder in der Leistengegend.

Diese Regionen sollten Sie besonders unter die Lupe nehmen, zumal Zecken unmittelbar nach dem Befall des Wirtes leicht zu übersehen sind. Aus kleinen, meist bräunlichen Punkten werden erst nach ein paar Stunden oder Tagen gut sichtbare Punkte. Dann haben sich die Zecken nämlich mit Blut vollgesogen – allerdings auch schon ggf. gefährliche Viren abgesondert.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts führt zwar „nur“ rund jeder 20. bzw. 100. Zeckenbiss zu einer Borreliose bzw. zu FSME. Dennoch sollten Sie eine Zecke sofort entfernen, nachdem Sie sie entdeckt haben. Und so funktioniert’s.

Zecken korrekt entfernen

Zur Entfernung einer Zecke eignet sich eine spezielle Zeckenzange am besten, die Sie in Apotheken und Drogerien erhalten. Packen Sie die Zecke mit der Zange direkt an Ihrer Haut und ziehen Sie das Tier behutsam und vor allem gerade heraus. Keinesfalls sollten Sie das Tier mit einer Drehbewegung entfernen. Dann kann es nämlich passieren, dass der Körper vom Kopf getrennt wird und noch eine ganze Weile Erreger in Ihren Körper gelangen.

Desinfizieren Sie anschließend die Bissstelle, packen Sie die Zecke in eine Folie und geben Sie das Tier bei Ihrem Hausarzt ab. Der kann die Zecke auf Krankheitserreger hin testen lassen und so sicherstellen, dass Sie nicht mit Borreliose- oder FSME-Viren infiziert sind.

Bildnachweis: RistoH / stock.adobe.com