Ohrenschmerzen bei Mittelohrentzündung: Alternativen zu Antibiotika

Ohrenschmerzen tun furchtbar weh. Noch immer wird die Mittelohrentzündung oft mit Antibiotika behandelt. Dies ist aber erwiesenermaßen nicht sinnvoll. Lernen Sie Alternativen kennen, die ohne Nebenwirkungen auskommen und erfahren Sie, wann medizinischen Hilfe notwendig wird.

Was ist eine Mittelohrentzündung und warum tut sie so weh?

Eine Mittelohrentzündung entsteht in der Regel aus einem Infekt im Nasen-Rachenraum. Am Anfang steht also ein Schnupfen. Die auslösenden Keime, meist Rhinoviren unter Umständen auch Bakterien, wandern dann über die Ohrtrompete ins Mittelohr. Die Schleimhaut dieses Bereichs ist genauso aufgebaut wie die der oberen Atemwege und der Nasennebenhöhlen.

Das Mittelohr „atmet“ also eigentlich mit. Wird nun diese Verbindung zum Nasen-Rachenraum verlegt, kann der Druckausgleich nicht mehr stattfinden und wir kriegen Druck auf dem Ohr und schließlich heftige Schmerzen. Sie können dies auch als Erwachsener im Fahrstuhl (da hilft Schlucken noch) oder schlimmer beim Fliegen mit Schnupfen erleben. Ursachen für die Blockierung sind die Schwellung der Schleimhaut und das Sekret. Bei Kindern kommen häufig geschwollene Rachenmandeln (Polypen) erschwerend hinzu.

Ohrenschmerzen: Antibiotikagabe wissenschaftlich unbegründet

Noch immer werden bei Mittelohrentzündung routinemäßig Antibiotika verordnet. Angesichts der Schmerzen möchte man natürlich alles tun, damit es schnell besser wird. Nur sinnvoll ist es nicht. Studien belegen, dass Antibiotika weder die Schmerzen schneller beseitigen noch Komplikationen vorbeugen. Nach 24 Stunden sind 60% der Kinder schmerzfrei mit oder ohne Antibiotika.

Die Selbstheilungsrate ist sehr hoch. Verbessert sich die Situation in diesem Zeitraum nicht entscheidend, sollte ein Heilpraktiker oder ein Arzt aufgesucht werden, der entscheidet, was zu tun ist. Komplikationen wie ein Übergreifen auf die Knochen des Mastoids oder gar Hirnhautentzündung sind selten, aber gefährlich. In diesem Fall mag ein Antibiotikum sinnvoll sein. Im Normalfall überwiegen aber die negativen Folgen wie die Zerstörung der Darmflora und die damit verbundene Schwächung des Immunsystems.

Sinnvolle Alternativen zur Antibiotikagabe bei Ohrenschmerzen

Wichtigstes Ziel ist die Beseitigung der Schmerzen. Dies erreicht man durch Wiederherstellung des Druckausgleichs. Die Abschwellung der Schleimhäute und die Lösung des Sekretstaus sind dafür die notwendigen Bedingungen.

Folgende Maßnahmen können sofort durchgeführt werden:

  • der Zwiebelwickel: die ätherischen Öle der Zwiebel sorgen für Abschwellung und Sekretfluss. Sie wirken außerdem antimikrobiell.
  • Nasentropfen mit Meersalz haben den gleichen Effekt, ohne die potentiellen Nebenwirkungen von abschwellenden Nasentropfen.
  • Die Aconit-Ohrentropfen der Firma Wala sind ebenfalls sehr hilfreich

Notfalls kann man ein Schmerzmittel in Erwägung ziehen. Dabei ist in der Regel Ibuprofen vorzuziehen. Paracetamol ist schwer lebertoxisch und daher zu vermeiden.

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