Warum haben manche Menschen Locken, warum andere nicht?

Menschen können sehr unterschiedliche Haare haben – blond, rot, braun, schwarz, grau, glatt, kraus, wellig, lockig. Aber warum haben einige Menschen Locken und andere nicht? Darum geht es in diesem Artikel.

Menschen wollen immer das, was sie gerade nicht haben – hat man eine Lockenpracht wünscht man sich lieber eine glatte Mähne und andersherum. Natürlich gibt es inzwischen viele Mittel um diese Ziele zu erreichen, doch Dauerwellen und Haarglätten brechen die Eiweißmoleküle im Haar auf und zerstören dadurch die empfindliche Struktur. Doch warum haben Menschen Locken?

Selbst Forscher wussten lange nicht genau, wie das Phänomen der Locken zu erklären ist. Viele verschiedene Ideen entstanden – man vermutete, dass die Haarwurzel die Struktur des Haares festlegt, oder die besondere Krümmung der Öffnung der Haarwurzel die Form des Haares bestimmt. Eine eher absurde Theorie eines amerikanischen Forschers lautet, dass die Drehrichtung einer Locke davon abhängig ist, ob man Links- oder Rechtshänder ist. Angeblich sollen sich die Haare bei Rechtshändern mit dem Uhrzeigersinn drehen – ob das allerdings stimmt, ist umstritten.

Aussehen des Haares ist genetisch vorbestimmt

Nur ein einziger Aspekt schien offensichtlich für die Wissenschaftler zu sein: Form und Aussehen des Haares sind größtenteils genetisch vorbestimmt. In Australien ergab dann schließlich eine Studie, dass das Gen „Trichohyalin“ für die Struktur der Haare verantwortlich ist, welches bei der Entstehung von neuen Haarwurzeln eine wichtige Rolle gespielt. Aus biologischer Hinsicht locken sich Haare, weil sich die Aufteilung der Horninhalte verändert.

Welche Rolle das Gen dabei allerdings genau spielt, ist noch unklar. Auf jeden Fall beeinflusst die Umhüllung der Haarwurzel, ob das Haar lockig oder glatt wächst. Bei asiatischen Typen ist der Querschnitt sehr rund, das Haar also sehr glatt – bei Menschen aus Europa ist der Querschnitt eher oval, was zu leicht gewellten Haaren führt. Im Gegensatz dazu stehen die Haare farbiger Menschen: Ihre Querschnitte sind unregelmäßig asymmetrisch, was zu krausen Locken führt.

Dieser Typ ist so dominant, dass sich die Haarstruktur meist auch bei den Nachkommen durchsetzt, wenn nur ein Elternteil entsprechende Haare hat. Ein weiterer bewiesener Fakt ist, dass sich die Struktur des Haares im Laufe des Lebens verändert. Da man mit sehr dünnen Haaren auf die Welt kommt ist es möglich, dass man als Kleinkind glatte Haare hat, sich daraus später aber Locken entwickeln.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass sich um das „Geheimnis der Locken“ noch einige Mysterien ranken und sich viele Forscher über dieses Thema noch uneinig sind. Allerdings ist die Beschaffenheit genetisch bedingt, wer also zwei dunkelhaarige Elternteile hat, wird kaum wasserstoffblonde Haare bekommen. Eins ist allerdings klar: Egal ob wuscheliger Lockenkopf oder aalglatte Mähne: Die eigenen Haare sind einzigartig und man sollte sie nicht verändern!

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