Wie funktioniert ein Urintest?

Mithilfe eines Urintests kann der Arzt den Urin auf Anzeichen für verschiedene Kranheiten untersuchen. Wenn Sie wissen möchten, wie der Urintest funktioniert und was Sie beachten sollten, lesen Sie diesen Artikel.

Der Urin kann mittels verschiedener Untersuchungsverfahren Auskunft über Erkrankungen und deren Verlauf geben, da über den Urin nicht verwertbare und auch giftige Stoffwechselprodukte ausgeschieden werden. Ein Urintest wird unter anderem bei Verdacht auf folgende Erkrankungen durchgeführt:

  • Verdacht auf einen Infekt der Harnwege
  • Verdacht auf Nierenerkrankungen
  • Verdacht auf Diabetes mellitus
  • Verdacht auf Schwangerschaft

Mithilfe eines Urintest kann zum Beispiel Blut oder Zucker im Urin nachgewiesen werden und der Verlauf von Infektionskrankheiten beurteilt werden.

Die Urinprobe

Untersucht wird in der Regel der Morgenurin oder der 24-Stunden-Urin.

Wenn der Arzt Sie bittet, ihm eine Morgenurin-Probe zu geben, so sollten Sie morgens beim ersten Gang zur Toilette den Urin in einem Gefäß auffangen. Besonders geeignet ist der sogenannte Mittelstrahlurin. Dazu wird das erste Drittel der Urinmenge nicht aufgefangen, das zweite Drittel des Urins geht in das Gefäß und das letzte Drittel wieder in die Toilette. Meist bekommen Sie einen verschließbaren Urinbecher vom Arzt zur Gewinnung der Urinprobe.

Für den 24-Stunden-Urin muss der gesamte Urin gesammelt werden, den Sie über den Zeitraum von 24 Stunden ausscheiden. Auch dafür bekommen Sie vom Arzt ein ausreichend großes Gefäß. Anhand des 24-Stunden-Urins kann eine Aussage darüber getroffen werden, ob die Urinmenge verringert oder erhöht ist. Die Interpretation orientiert sich dabei auch an der Trinkmenge innerhalb der 24 Stunden.

Der Teststreifen

Teststreifen sind die schnellste Methode der Urinuntersuchung. Die Teststreifen sind in verschiedene Bereiche unterteilt. Mit Ihnen wird der Urin auf das Vorhandensein bestimmter Substanzen (Zucker, Eiweiß, rote und weiße Blutkörperchen, Ketone, Nitrit, Schwangerschaftshormone) untersucht.

Auch der pH-Wert des Urins lässt sich mit den Teststreifen feststellen. Dazu wird der Teststreifen kurz in den Urin getaucht und bereits nach kurzer Zeit lässt sich anhand der Verfärbung der einzelnen Testfelder eine erste Einschätzung treffen.

Die mikroskopische Untersuchung des Urins

Um den Urin mit dem Mikroskop untersuchen zu können, muss er zunächst zentrifugiert werden. Dabei wird der Urin in einem speziellen Gerät so lange im Kreis geschleudert, bis sich die festen Anteile des Urins unten im Glasröhrchen absetzen. Diese Bestandteile können dann unter dem Mikroskop untersucht werden. Der Arzt kann unter anderem rote und weiße Blutkörperchen sowie Bakterien und Parasiten bezüglich ihrer Beschaffenheit und der Häufigkeit beurteilen.

Die Urinkultur

Eine Urinkultur wird angelegt, wenn der Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien oder Pilzen besteht. Dazu wird eine kleine Urinprobe auf eine Nährkultur gegeben. Dies wird dann über einen längeren Zeitraum in einem Brutschrank aufbewahrt. Enthält die Urinprobe Bakterien oder Pilze, so wachsen und vermehren sich diese während dieser Zeit und können so nicht nur nachgewiesen werden, sondern auch auf Antibiotikaresistenzen untersucht werden.

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